Jeder Hund kann gehorchen lernen
freundliche Züge: Überdachungen, Bäume, ein neuer A nstrich, größere Gehege, neue Hundehütten, neue OP-Räume. So erhöhte sich die A ufnahmekapazität deutlich, sicheres und sauberes A rbeiten war gewährleistet. A ußerdem hat das Tierheim einen kleinen Raum direkt im Zentrum von Constanta a ngemietet, der a ls Meldestelle für Bürger, die frei laufende Hunde entdeckt haben, dient. D ort können auch Impfungen vorgenommen werden.
Die Versorgung mit medizinischen Mitteln a us Deutschland verringerte die Gefahr von Infektionen bei der Behandlung offener Wunden, Operationen etc. Damit die Helfer a uch in Notsituationen immer schnell zur Stelle sein können, ist Mobilität sehr wichtig. Dank der Spenden konnte das Tierheim mit einem zweiten Fahrzeug a usgestattet werden. A uch der Bürgermeister der Stadt hatte nun ein offenes Ohr für die Belange des Tierheims. Es entwickelte sich eine Eigendynamik. Viele Menschen vor Ort versuchten, dem Tierheim unter die A rme zu greifen. So stellte eine Firma Hähnchenabfälle zur Verfügung, die zur Qualitätsverbesserung unter das übliche Hundefutter gemischt wurden.
Ende gut, a lles gut? Nein, denn leider hat sich die Lage in Constanta nach den sehr positiven Entwicklungen in den vergangenen Jahren wieder zurückentwickelt. Die politische Führung wechselte, und die neuen Entscheider haben wenig Interesse daran gezeigt, das Tierheim weiterhin zu unterstützen und mit den Helfern a us dem A usland zu kooperieren. Damit ist die Basis für eine effektive Zusammenarbeit verschwunden, und wir haben uns schweren Herzens gezwungen gesehen, das Hilfsprojekt einzustellen.
Die Hunde von Constanta haben viele Leidensgenossen. Es gibt Dutzende ähnlicher Hilfsprojekte in a nderen Ländern, die Probleme mit Straßenhunden haben. Ich erzähle Ihnen von meinen persönlichen Erfahrungen, um a ufzuzeigen, wie effektive Hilfe vor Ort a ussehen kann – und wie schwierig es ist, die Lage dauerhaft zu verbessern. Wenn man einen Straßenhund »rettet« und nach Deutschland bringt, ist das nichts weiter a ls ein Tropfen a uf den heißen Stein. Um das Problem a n der Wurzel zu packen, müssen Sach- und Geldspenden her, die umfassende Kastrationsprogramme ermöglichen. Hilfe von a ußen kann dabei sehr wichtig sein und entscheidende A nstöße geben, a ber natürlich muss a uch die Politik vor Ort das Problem erkennen – vielleicht a ngestoßen durch ein wenig Druck seitens der EU. Einheitliche und verbindlich einzuhaltende Standards für den Tierschutz könnten Europa sicher nicht schaden.
5 Ein » Vorstehhund « zeigt dem Jäger, dass er Wild gefunden hat.
Kapitel 8
Leckerchen können a uch erlaubt sein
Es gibt zwei A usnahmen, in denen es a us meiner Sicht Sinn macht, den Futtertrieb des Hundes a uszunutzen, nämlich bei Werbe- und Filmaufnahmen a m Set und beim Üben von kleinen Kunststückchen zu Hause. Dafür gibt es gute Gründe: A m Set geht es für den Hund um nichts, es sind in der Regel keine A rtgenossen vor Ort, und wenn, dann nur solche, mit denen er sich verträgt. A ußerdem muss a uch ein Schauspieler, der keine Hundeerfahrung hat, den Hund sofort führen können. Und da der Schauspieler mit dem Hund nicht leben muss, hat die Bestechung mit Leckerchen demzufolge keinen negativen Einfluss a uf eine stabile Hund-Halter-Beziehung. Genauso verhält es sich, wenn ein Halter zu Hause mit seinem Hund kleine Kunstsstücke übt – diese besondere » Leistung « darf er durchaus mit einem kleinen Snack belohnen. Denn a nders a ls bei » Komm! « , » Sitz! « und den a nderen Hörzeichen (auf keinen Fall mit Leckerchen belohnen!) geht es bei diesen » Positivdressuren « nicht um Unterordnung, sondern um A ktionen, die dem Tier etwas Nicht-Alltägliches a bfordern. Wie schon im Kapitel » Die Leckerchen-Lüge « erklärt: Wenn ein Hund sich unterordnen soll, ist die gleichzeitige Gabe eines Leckerchens (= das Überlassen von » Beute « ) kontraproduktiv. A ndererseits werden Hunde, die sich gerade unterordnen bzw. unterwerfen, niemals durch einen Ring springen oder ein a nderes Kunststück vorführen. Kunststücke macht ein Hund nur, wenn wir ihn begeistern können. Leckerchen sind in solchen Fällen a ls notwendiger Motivationskick erlaubt. Lediglich die gewünschte A ktion wird durch Gabe eines Leckerchens plus lobende Stimmlage positiv bestärkt.
Im Folgenden möchte ich Ihnen einige A nekdoten a us der Welt des Filmtiertrainings erzählen. So können Sie für Ihren A lltag
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