Jeder Hund kann gehorchen lernen
gleiche gilt übrigens a uch, wenn Sie einen Hund a ufnehmen, der das Welpen- oder Junghundalter bereits hinter sich hat. Schon a b dem ersten Tag im neuen Zuhause stellen Sie die Weichen für das spätere Zusammenleben.
» Der Kleine darf doch mal a ufs Sofa! « – Diese A usnahme kann schnell zur unliebsamen Gewohnheit werden
Beim kleinen Hund ist es noch niedlich, doch er wird a uch später jeden Schuh für ein Kauspielzeug halten
Leider legen Hundehalter gerade in dieser »Eingewöhnungsphase« oft den Grundstein für Unarten, die sich später nur schwer korrigieren lassen. Ein kleiner Welpe, der Besucher freudig a nspringt, wird von den meisten a ls süß empfunden. A lso speichert der kleine Hund: A lle Menschen, die uns besuchen, finden es toll, wenn ich sie a nspringe. Wenn derselbe Hund nur ein paar Monate später und um etliches gewachsen a uf die Besucher zuspringt, stößt er in der Regel a uf wenig Begeisterung – und muss das erst mal verarbeiten.
Ich vergleiche das mit einer Computer-Festplatte: Das unerwünschte Hundeverhalten wird gespeichert. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man es nicht mehr löschen, sondern nur noch überschreiben. A llerdings ist dieses Überschreiben für den Halter meist mit viel A rbeit, Konsequenz und Disziplin (und gegebenenfalls hohen Kosten für einen Hundetrainer) verbunden. Insofern bekommen meine Kunden a uf die häufig gestellte Frage »Kriegt man dieses Verhalten wieder weg?« folgende A ntwort: »Wegkriegen geht nicht, kontrollieren schon.«
Irrtum Nr. 4:
»Mein Welpe bzw. neuer Hund muss sich erst mal eingewöhnen.«
Falsch! Wer in den ersten Tagen und Wochen gut gemeinte, a ber falsch verstandene »Rücksicht« a uf seinen Hund nimmt, wird später dafür bezahlen. Unerwünschtes Verhalten muss vom ersten Tag konsequent unterbunden werden. Gleichzeitig sollten Sie Ihren Hund (ohne Leckerchen!) mit lobender Stimme und durch Streicheleinheiten belohnen, wenn er sich richtig verhält. So schaffen Sie mit klaren Grenzen die Basis für ein funktionierendes Hund-Halter-Team.
Ihre A ufgabe, wenn ein Welpe ins Haus kommt: Kontern Sie so » sachlich « , wie es a uch eine Hundemutter machen würde – selbst wenn der Hund a nfangs nach seinem a lten Umfeld, sprich dem Rudel mit seinen Eltern und Geschwistern, ruft und fiept und jault. Denn von nun a n zählt für ihn sein neues Umfeld – und in dem sind Sie die Hundemutter bzw. der Rudelführer. Unerwünschtes Verhalten sollten Sie von A nfang a n konsequent (sprich: immer!) korrigieren, erwünschtes Verhalten sollten Sie durch positive Verstärkung belohnen. Loben Sie Ihren Hund in ruhiger und freundlicher Stimmlage und streicheln Sie ihn (keine Leckerchen!). Was ist dem Hund in der Wohnung erlaubt, was nicht? A uch in dieser Frage sollten Sie eine klare Linie fahren, denn ein Schlingerkurs verwirrt Ihren Hund.
EXTRA-TIPP:
Sich zum Kasper machen!
Vor a llem männliche Hundebesitzer, a ber a uch »dominante« Hundehalterinnen kommen sich bei dem künstlichen »Vor-Freude-Ausflippen« oft ziemlich blöd vor. Es ist ihnen peinlich, ihre Stimme in unnatürlich hohe Lagen a nzuheben, und sie wollen sich nicht zum »Kasper« machen. A ber das gehört zum Hundetraining dazu – a lso bitte überwinden! Hunde können sich zwar einfache Wörter merken und sie mit etwas verknüpfen, a ber sie a chten zugleich sehr genau darauf, wie man sie a usspricht. So würde der Hund ein tiefes, scharfes, knappes und lautes »Fein!« vollkommen entgegengesetzt a uffassen, während ein erfreutes, sanftes und lang gezogenes »Aus!« oder »Pfui!« eher positiv a nkäme. Will sagen: Wer richtig betont, erzieht besser und schneller.
Wo wir gerade beim Loben sind: Unter Hunden wird nicht gelobt, sondern bei Fehlverhalten sanktioniert. Schließlich kann ein Hund den a nderen schlecht kraulen, streicheln oder nette Worte sagen. Zurechtweisen funktioniert dagegen immer. Durch unsere Fähigkeit zu streicheln, zu kraulen und wohlklingende Worte zu bilden, haben wir im Vergleich zur Hundemutter a lso einen Vorteil. Körperliche und verbale Streicheleinheiten setzen bei einem Hund nämlich genauso wie beim Menschen die sogenannten Glückshormone frei. Hunde genießen diese Behandlung sehr, werden schnell » süchtig « danach und fordern die Streicheleinheiten sogar ein. Gehen Sie a ber nicht a uf solche Forderungen ein, sondern entscheiden Sie selbst, wann Sie Ihren Hund streicheln wollen. So können Sie die Streicheleinheiten gezielt a
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