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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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konzentrierte sich auf das Kontrollpult, obwohl die Steuerung des Gleiters äußerst simpel wirkte. »Nun, er ist sehr beschäftigt, und außerdem…« Er verstummte und sah sie mit einem leisen Lächeln an. »Ich wollte mit Ihnen allein sein.«
    Qwi hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. »Ja, das finde ich auch viel schöner.«
    Wedge startete den Gleiter, ließ das Landefeld unter sich und raste über die Baumwipfel dahin. Die riesige Scheibe der ithorianischen Ökostadt schrumpfte hinter ihnen zusammen. Die fliegende Stadt Tafandabai war während der Nacht viele Kilometer weitergewandert, und Wedge mußte die neuen Koordinaten in den Gleiter eingeben. Tageslicht wärmte ihre Gesichter, während der Wind kühl über ihre Haut pfiff.
    Sie steuerten eine langgestreckte Hügelkette an, wo der dunkelgrüne Dschungel einem helleren Wald Platz machte. »Was wollen Sie mir zeigen?« fragte Qwi.
    Wedge beugte sich nach vorn und spähte zum Horizont hinüber. »Einen großen Hain Bafforrbäume, der bei der Belagerung der Imperialen zur Hälfte vernichtet wurde.«
    »Was ist so Besonderes an diesen Bäumen?« fragte Qwi.
    »Die Ithorianer beten sie an«, erklärte er. »Sie sind halbintelligent, wie das Kollektivbewußtsein eines Bienenschwarms. Je größer der Wald wird, desto intelligenter werden die Bäume.«
    Als sie näherkamen, konnte Qwi einen aquamarinblauen Kristallwald erkennen, der matt im Sonnenlicht glänzte und einen Teil der Hügelflanke bedeckte. Wedge ließ den Gleiter bewegungslos in der Luft schweben, und sie beugten sich über die Seiten, um die gläsernen Stämme und die zarten, aber scharfkantigen Netze der Bafforräste zu betrachten. Überall lagen große schwarze Zylinder herum, die zu Boden gefallen und wie Röhren aus verbranntem Stahlglas zerbrochen waren. Sie erinnerten sie an die Trümmer der zerstörten Kathedrale der Winde auf Vortex. Aus der felsigen Erde ragten winzige Baumschößlinge wie kopfstehende Eiszapfen.
    »Der Wald scheint nachzuwachsen«, bemerkte Wedge. Die dünnen Baumschößlinge leuchteten in einem helleren Blau als der Rest des Forstes.
    »Da unten sind Leute!« sagte Qwi und wies zur Seite. Die glatthäutigen, grauen Gestalten von vier Ithorianern rannten davon und suchten Deckung im dichten Unterholz des Hügelkamms. »Ich dachte, sie dürften den Dschungel nicht betreten.«
    Wedge starrte verdutzt in die Tiefe. Er ließ den Gleiter in die Höhe steigen, aber die vier blasphemischen Ithorianer waren bereits unter den Baumwipfeln verschwunden. Nachdenklich runzelte er die Stirn und atmete scharf ein.
    »Wenn ich mich recht erinnere, ruft der Mutterdschungel manchmal bestimmte Ithorianer zu sich. Der Ruf erfolgt nur sehr selten, und niemand hat eine Erklärung für ihn. Sie lassen alles hinter sich zurück, leben in der Wildnis und dürfen niemals wieder in ihre Ökostädte zurückkehren. In gewisser Weise werden sie zu Ausgestoßenen. Da die Ithorianer das Betreten des Waldes für ein Sakrileg halten, muß der Ruf ziemlich stark sein.«
    Qwi sah nach unten zu den verbrannten, glasähnlichen Stämmen der Bafforrbäume, die das imperiale Turbolaserfeuer zerstört hatte. »Jedenfalls bin ich froh darüber, daß sie den Wald hegen.« Sie fragte sich, bis zu welchem Grad sich die Kollektivintelligenz des Bafforrwaldes regeneriert hatte. »Fliegen wir weiter, Wedge, damit sie mit ihrer Arbeit fortfahren können.«
     
    Wedge brachte Qwi zu einer Hochebene, die von flachen grauen und lohfarbenen Felsbrocken übersät war, zwischen denen zinnoberrotes Gestrüpp und schwarze Weinreben wucherten. Am Rand des hochragenden Kliffs mündeten drei Flüsse in ein großes Becken und stürzten als spektakulärer, dreifacher Wasserfall in die Tiefe. Am Fuß des Plateaus strömte Wasser aus tausend zerklüfteten Höhlen und ergoß sich in ein ausgedehntes, schäumendes Sumpfgebiet mit schwankendem Schilf und fliegenden Fischen.
    Wedge kreiste mit dem offenen Gleiter über dem gewaltigen Becken des Plateaus, und Qwi bewunderte die phantastischen Wasserfälle. Gischtvorhänge stiegen von den donnernd herabstürzenden Wassermassen auf. Regenbögen funkelten unter dem Lavendelhimmel.
    Qwi drehte den Kopf hierhin und dorthin und versuchte, alles auf einmal zu betrachten. Wedge grinste wie ein Springteufel und steuerte das Zentrum der drei Wasserfälle an, schwebte dort eine Weile und ließ den Gleiter in den Felskamin sinken.
    Qwi lachte, als der dichte, kalte Nebel sie einhüllte und ihre

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