Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Besatzungsmitglieder und Waffensysteme verloren, die sich an Bord der Hydra befanden.«
Daala wurde bei der Erwähnung des zerstörten Schlachtschiffs von kaltem Zorn gepackt. Kratas mußte es in ihrem Gesicht gelesen haben, denn er fuhr zusammen, rührte sich aber nicht vom Fleck.
Die Hydra, Daalas vierter Sternzerstörer, war von einem der Schwarzen Löcher in der Schlund-Ballung zerrissen worden. Es war Daalas erster großer Verlust in einer Schlacht gewesen, ein Viertel ihrer Vernichtungskapazität, ausgelöscht von Han Solo und der verräterischen Wissenschaftlerin Qwi Xux, die die Sonnenhammer-Superwaffe gestohlen und aus dem streng bewachten Schlund-Forschungszentrum des Imperiums entführt hatten.
»Allerdings«, fuhr Kratas mit zunächst leicht schwankender, dann wieder fester Stimme fort, »ist es vierzig TIE-Jägern der Hydra gelungen, sich in den anderen Sternzerstörern in Sicherheit zu bringen, was die übrigen Verluste teilweise ausgleicht.«
Daala hatte mit ihren Sternzerstörern die Schlund-Ballung verlassen und fest damit gerechnet, Han Solo einzuholen und auszulöschen – aber sofort waren die Schiffe der zusammengewürfelten Kessel-Flotte wie tollwütige Kampfhunde über sie hergefallen. Obwohl ihre Schlachtschiffcrew fast zwei Drittel der Kessel-Schiffe vernichtet hatte, war die Basilisk so schwer beschädigt worden, daß der Navcomputer der Gorgo bei der Flucht zum Versteck im Hexenkessel-Nebel ihre Steuerung übernehmen mußte.
»Wie kommen die Reparaturarbeiten auf der Basilisk voran?« fragte sie.
Kratas schlug die Hacken zusammen, offenbar erfreut, endlich gute Neuigkeiten zu übermitteln. »Drei der vier beschädigten Turbolaserkanonen sind wiederhergestellt und voll einsatzbereit. Wir erwarten, daß die Reparatur der vierten Batterie im Lauf der nächsten zwei Tage abgeschlossen sein wird. Gepanzerte Sturmtruppen haben die Lecks in der Außenhülle abgedichtet. Die Decks 7 bis 9 sind wieder luftdicht, und wir erneuern zur Zeit die Atmosphäre. Die beschädigte Flugkontrollschaltung wurde überbrückt und der Navcomp und die Feuerleitkonsolen sind jetzt voll einsatzbereit.«
Er holte tief Luft. »Kurz gesagt, Admiral, ich glaube, daß unsere gesamte Flotte wieder voll kriegstauglich ist.«
Daala beugte sich näher zur Sichtluke und krümmte ihre langen Finger um das imitierte Holz der Brüstung. Vergeblich versuchte sie, ein Lächeln zu unterdrücken. Sie lebte jetzt seit über einem Jahrzehnt auf der Gorgo. Die Luft war wiederaufbereitet und erneuert worden, bis die strengen organischen Ausdünstungen herausgefiltert waren und nur sterile Gerüche übrigblieben, der Geruch nach Metall und Schmiermitteln, der beruhigende Duft gebügelter imperialer Marineuniformen und polierter Sturmtruppenpanzer.
»Dürfte ich eine Frage stellen, Admiral?« sagte Kratas. Er sah sich zu den anderen Besatzungsmitgliedern auf ihren Stationen um; sie hatten die Köpfe demonstrativ abgewandt und gaben vor, das Gespräch nicht mitzuhören. Daala hob ihre Brauen und wartete darauf, daß er fortfuhr.
»Dank der Informationen, die uns Han Solo bei seinem Verhör geliefert hat, und der abgefangenen Funksprüche wissen wir, daß der Imperator nicht mehr am Leben ist, daß Darth Vader und Großmufti Tarkin ebenfalls tot sind und daß das Imperium auseinandergebrochen und in einen erbitterten Bürgerkrieg verstrickt ist.« Kratas zögerte.
Daala sprach seine Gedanken aus. »Sie fragen sich, Commander, wer unser Oberkommandierender ist?«
Kratas nickte heftig. »Großadmiral Thrawn und Kriegsherr Zsinj sind getötet worden. Wir wissen, daß einige Commander noch um die Überreste des Imperiums kämpfen, aber sie scheinen mehr daran interessiert zu sein, sich gegenseitig zu vernichten als die Rebellion niederzuschlagen. Dürfte ich einen Vorschlag machen? Die imperiale Militärakademie auf Carida scheint noch immer stabil und loyal zu sein und über große Waffenlager zu verfügen. Vielleicht wäre es das Beste…«
»Das denke ich nicht«, unterbrach Daala scharf und wandte das Gesicht ab, um ihren Unmut zu verbergen. Sie war in der brutalen Militärakademie auf Carida ausgebildet und gedemütigt worden. Weil sie eine Frau war, hatte man sie bei der Beförderung immer wieder übergangen und ihr stets die undankbarsten Aufgaben übertragen. Man hatte sie gequält. Und das hatte sie nur noch in ihrer Entschlossenheit bestärkt.
Schließlich hatte sie sich im riesigen Computersystem Caridas eine falsche
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