Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Identität geschaffen und unter dieser Identität an Manöversimulationen teilgenommen. Sie hatte wiederholt gewonnen – dank der von ihr entwickelten Durchbruchtaktiken, die später von vielen Bodentruppen der imperialen Armee übernommen worden waren. Nachdem Mufti Tarkin, inzwischen zum Großmufti der Territorien des Äußeren Randes ernannt, Daalas wahre Identität aufgedeckt und ihr Talent erkannt hatte, war sie von ihm versetzt und in den Rang eines Admirals befördert worden – ihres Wissens nach der einzige weibliche Admiral in der gesamten imperialen Flotte.
Doch wegen der Vorurteile des Imperators gegenüber Frauen und nichtmenschlichen Rassen hatte Tarkin die Wahrheit über seinen neuen Admiral geheimgehalten. Daala und Tarkin waren zu einem Liebespaar geworden, und um sie den Blicken des Imperators zu entziehen, hatte er ihr das Kommando über vier Sternzerstörer gegeben, die das supergeheime Forschungszentrum in der Ballung Schwarzer Löcher bewachen sollten.
Aber nun, da sie mit ihren Schlachtschiffen zurückgekehrt war, bereit, jeden Planeten der Rebellion zu verwüsten, konnte sich Daala nicht dazu durchringen, die Befehlsgewalt an ihre früheren Widersacher auf Carida zu übergeben.
Sie holte erneut tief Luft und drehte ihr Gesicht wieder Commander Kratas zu. Er stand bewegungslos da und wartete noch immer auf ihre Antwort. Überall auf der Brücke blickten die anderen Besatzungsmitglieder von ihren Stationen auf; aber als Daala sie ansah, wandten sie sich sofort wieder ihrer Arbeit zu.
»Da die Splittergruppen vergessen zu haben scheinen, daß unser eigentlicher Feind die Rebellion ist, werden wir ein Exempel statuieren. Wir müssen ihre Aufmerksamkeit auf den wahren Feind richten – die Rebellen, die Großmufti Tarkin getötet, die den Todesstern vernichtet und die den Imperator ermordet haben. Da Großadmiral Thrawn die einzige Person in der imperialen Flotte mit einem höheren Rang als ich war, muß ich davon ausgehen, daß mein Rang jetzt mindestens so hoch ist wie der eines jeden Prätendenten.«
Kratas’ Augen weiteten sich, aber Daala schüttelte den Kopf. Ihr langes Haar umspielte sie wie flackernde Flammen. »Nein, Commander, ich habe nicht die Absicht, die Herrschaft über die Reste des Imperiums an mich zu reißen. Das ist kein Job, der mir gefallen würde. Überlassen wir das den albernen Diktatoren. Ich will nur Schaden anrichten. Eine Menge Schaden.«
Ihre Lippen kräuselten sich zu einem bösen Lächeln und ihre Stimme klang plötzlich heiser. »Ich denke, wir versuchen es am besten mit blitzschnellen Überfällen aus dem Hinterhalt, Guerillakrieg. Wir haben drei Sternzerstörer. Das genügt, um die Zivilisationen unzähliger Welten auszulöschen. Wir müssen schnell zuschlagen und schnell wieder verschwinden. Wir werden die Rebellen überall schlagen, wo es möglich ist.«
Sie sah sich auf der Brücke um und stellte fest, daß alle Besatzungsmitglieder sie anstarrten, einige mit aufgerissenen Augen und offenem Mund, andere grinsend. Ihre Besatzung hatte jahrelang im Schlund festgesessen, bereit zum Kampf, aber zur Tatenlosigkeit verdammt, weil sie gezwungen gewesen war, eine Gruppe primadonnenhafter Waffenforscher zu beschützen.
Daala blickte hinaus zum Hexenkessel-Nebel und sah im Dunst der ionisierten Gase die hellen Lichtpunkte anderer Sternsysteme. Viele Ziele warteten dort draußen.
Sie drehte sich zur Navigationsstation um. »Lieutenant, berechnen Sie den Kurs zur nächsten bekannten Schiffahrtsroute.«
»Jawohl, Admiral«, bestätigte der Lieutenant und sprang regelrecht zu seiner Station.
»Informieren Sie die Besatzungen aller drei Schiffe«, sagte Daala. Ein kühnes Grinsen ließ ihr Gesicht aufleuchten; sie hatte das Gefühl, als hätte sich ihr Blut in geschmolzenes Kupfer verwandelt. In ihren Augen schienen Laserblitze zu flackern, bereit, auf die ahnungslosen Opfer abgefeuert zu werden.
Der Kampf begann.
»Machen wir uns auf die Jagd«, erklärte Daala, und die Brückencrew brach in spontanen Jubel aus.
Tief im Weltraum wartete die Flottille der imperialen Sternzerstörer mit aktivierten Sensoren und suchte nach den Echos ankommender Schiffe. Sie hingen in einem Hyperraumknoten am fernen Ende des corellianischen Handelskreuzes, wo alle Schiffe, die nach Anoat, Bespin oder anderen Planeten der Region unterwegs waren, den Hyperraum verließen, um ihren Kurs neu zu berechnen und einen neuen Vektor einzuschlagen.
Daala ging auf der Brücke der Gorgo
Weitere Kostenlose Bücher