Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Kraftwerk noch immer thermale Emissionen leckten, bewegte sich an den unsichtbaren Fäden des Traktorstrahls der Gorgo. Die Schleusentore zum Unterdeckhangar des Sternzerstörers öffneten sich wie das Maul eines riesigen Raubtiers.
Der Kommoffizier meldete sich erneut. »Admiral, der Captain der Korvette fragt ständig nach weiteren Anweisungen. Sie klingt ziemlich verzweifelt.«
Daala fuhr herum. »Sie? Die Korvette hat einen weiblichen Captain?«
»Es ist eine Frauenstimme, Admiral.«
Daala legte ihre Finger aneinander und überdachte die neue Information. Frauen schienen es in der Rebellen-Allianz leichter zu haben, ein Kommando zu bekommen – aber die brutale Diskriminierung hatte Daala nur noch stärker gemacht.
»Lassen Sie sie im Ungewissen.«
»Das Schiff ist sicher an Bord gebracht«, berichtete Commander Kratas. »Die Korvette hat keinen Widerstand geleistet. Enterkommandos stehen bereit.«
»Schließen Sie die Hangartore«, sagte Daala. »Setzen Sie ein Hackerteam auf den Computer des aufgebrachten Schiffes an. Wir brauchen Karten, historische Aufzeichnungen. Wir brauchen noch viel mehr Informationen.«
»Haben Sie nicht gerade General Odosk und seinem Spezialkommando befohlen, das Schiff zu entern?« fragte Kratas.
Daala sah ihn scharf an. »Er hat andere Befehle. Sie befolgen Ihre.«
»Jawohl, Admiral«, sagte Kratas eingeschüchtert.
»Bringen Sie den Captain der Korvette in die Verhörräume. Vielleicht müssen wir ihrer Wahrheitsliebe einen kleinen Stoß geben.« Kratas nickte und verließ eilig die Brücke.
Die Tür zum düsteren Verhörraum glitt mit einem entmutigenden Zischen zur Seite. Als Daala eintrat, stellte sie enttäuscht fest, daß der gefangene Captain ein kleiner, mausegesichtiger Sullustaner mit dicken, gummiartigen Hängebacken und einem kaum vorhandenen Kinn war. Seine großen, glasigen Augen, pechschwarz und glitzernd, erinnerten sie an die Schwarzen Löcher der Schlund-Ballung.
Der sullustanische Captain plapperte verängstigt los. Schaumiger Speichel klebte an seinen Lippen. Neben ihm stand ein altmodischer, verchromter Protokolldroide, der ihm als Dolmetscher diente. Wenn er die Arme und Beine bewegte, summten und knirschten seine Motivatoren, als wäre sein Computergehirn so gestört, daß er nicht alle seine Systeme gleichzeitig kontrollieren konnte.
Der Droide rief mit schriller Frauenstimme: »Admiral! Ich bin so froh, daß wir endlich einen Verantwortlichen zu Gesicht bekommen. Können wir dieses Mißverständnis nicht bereinigen? Wir haben nichts Ungesetzliches getan.«
Der sullustanische Captain zupfte an der knappen Hautmütze, die seinen schräg abfallenden Kopf bedeckte. Er gab weiter sein monotones Blub-Blub-Blub -Geplapper von sich.
Der Droide übersetzte. »Captain T’nun Bdu verlangt eine Erklärung…« Der Sullustaner plapperte alarmiert und zerrte am Platinarm des Droiden. »Berichtigung, der Captain läßt respektvoll fragen, ob Sie so freundlich sein könnten, ihm Ihre Handlungsweise zu erklären. Bitte sagen Sie uns, ob es irgend etwas gibt, das wir tun können, um einen diplomatischen Zwischenfall zu vermeiden, denn er hat nicht den Wunsch, irgendeinen Konflikt auszulösen.«
Der sullustanische Captain nickte heftig. Speichel tropfte von seinen Lippen und versickerte zwischen seinen schlaffen Hängebacken.
»Wischen Sie sich das Kinn ab«, sagte Daala. Sie musterte den grauenerregenden Verhörsessel in den Schatten des Raumes. Die Wände bestanden aus nackten Eisenplatten, die mit großen, eckigen Nieten befestigt waren. An mehreren Stellen waren Flecken zu sehen, Spuren früherer Verhöre. Der Verhörsessel selbst war ein Gebilde aus verwinkelten Rohrleitungen, Schläuchen, Gurten, Ketten und Metallspitzen, von denen die meisten nur dazu dienten, die Angst des Opfers zu steigern.
»Im Moment«, erklärte Daala und drehte dem Stuhl wieder den Rücken zu, »möchten wir vom Captain nur ein paar Informationen. Vielleicht können Sie sie uns geben, ohne daß wir Ihnen irgendwelche… Unannehmlichkeiten bereiten müssen.«
Der Captain zuckte entsetzt zusammen. Der weibliche Platindroide trat nervös von einem Fuß auf den anderen und schien dann zu einem Entschluß zu gelangen. Der Droide warf dem sullustanischen Captain einen Blick zu, der grenzenlose Liebe verriet, straffte sich dann und sagte mit klarer, fester Stimme: »Admiral, ich kann Ihnen diese Informationen liefern. Es gibt keinen Grund, meinen Captain zu foltern.«
Der
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