Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
während des Fluges zugeschrieben. Einem Meteorsturm, einem Reaktorleck, einem Navigationsfehler im Hyperraum. Aber wenn wir diesen Captain vorher eine Meldung absetzen lassen, wird die Rebellen-Allianz wissen, daß wir dafür verantwortlich sind. Wir erreichen so unser Ziel, verbreiten aber noch mehr Angst und Schrecken. Meinen Sie nicht auch?«
Kratas nickte, blickte jedoch immer noch zweifelnd drein.
Der Kommoffizier meldete sich. »Der Transponder, den wir in das Kommsystem der Korvette eingebaut haben, hat sich aktiviert. Der Captain sendet soeben einen Richtspruch.«
Daala lächelte. »Gut, ich dachte mir schon, daß er es nicht abwarten kann, bis er außer Reichweite ist.«
Der Kommoffizier lauschte in seinen Kopfhörer. »Er gibt einen Lagebericht, Admiral. Drei Sternzerstörer… haben ohne Warnung das Feuer eröffnet… Gefangene genommen und verhört.«
»Ich denke, das genügt«, sagte Daala. Sie öffnete den Kommkanal. »General Odosk, fortfahren.« Sie schirmte ihre Augen ab.
Die Thermodetonatoren, mit denen die Reaktorwände der zwölf Raketeneinheiten präpariert worden waren, explodierten gleichzeitig in einem höllischen Glutball und schickten eine Flutwelle tödlicher Strahlung durch das corellianische Schiff. Einen Augenblick später ließ die Sonnenhitze die gesamte Hülle verdampfen und verwandelte sie in metallisches Gas. Die Raketeneinheiten verschmolzen in grellen Lichtblitzen; dann zerbarsten die Trümmer des Schiffes in einer blendenden Glutwolke.
Daala nickte. »Ich denke, die Überlebenden der Hydra haben ihre Rache gehabt.«
Kratas lächelte bewundernd. »Das glaube ich auch, Admiral.«
Sie drehte sich um und musterte die Brückencrew. »Wir verfügen jetzt über genaue Karten und präzise Informationen über die politische Situation in der Rebellen-Allianz. Wir haben unseren ersten Schlag geführt – den ersten von vielen.«
Daala holte tief Luft. So euphorisch und lebendig hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Großmufti Tarkin wäre stolz auf sie gewesen.
»Unser nächstes Ziel ist der Planet Dantooine«, sagte sie. »Wir werden der dortigen Kolonie einen Besuch abstatten.«
5
Luke Skywalker, der Jedi-Meister, versammelte seine zwölf Schüler im großen Besuchersaal des Massassi-Tempels.
Diffuses Orangelicht sickerte durch die schmalen Dachfenster. Üppige Rebengewächse rankten sich an den Steinwänden hoch und webten in den Winkeln grüne Netze. Die meisten der glatten Steinplatten waren von einem stumpfen Rauchgrau; andere waren rautenförmig, dunkelgrün und zinnoberrot und ockergelb.
Luke erinnerte sich noch gut, wie er als junger Mann an derselben Stelle gestanden hatte, im Anschluß an ihre kurze Siegesfeier nach der Zerstörung des Todessterns. Er lächelte, als er daran dachte, wie Prinzessin Leia ihm und Han Solo und Chewbacca Orden verliehen hatte. Jetzt war die riesige Besucherhalle bis auf Luke und seine kleine Gruppe Jedi-Kandidaten leer.
Luke verfolgte, wie sich die Schüler über die breite Promenade näherten. Die Kandidaten in ihren dunkelbraunen Jedi-Roben schritten in unheimlichem Schweigen über den schlüpfrigen Boden, der vor langer Zeit von den geheimnisvollen Massassi glattpoliert worden war.
Streen und Gantoris bildeten Seite an Seite die Spitze; Gantoris blickte wichtigtuerisch drein. Von allen Kandidaten in Lukes Jedi-Ausbildungszentrum hatte Gantoris bis jetzt die größten Fortschritte gemacht, die meiste innere Stärke gezeigt – doch der Mann von Hol Sha schien nicht zu erkennen, daß er an einem Wendepunkt seines Lebens stand. Gantoris würde sich bald entscheiden müssen, wie er mit seinem Wachsen in der Macht fortfuhr.
Hinter den beiden kam Kirana Ti, eine der jungen und mächtigen Hexen von Dathomir, die die anderen machtstarken, rancorreitenden Frauen auf ihrer Heimatwelt verlassen hatte, um zu lernen, ihre Kräfte besser zu kontrollieren. Kirana Ti und die anderen Hexen hatten ihm entscheidend bei der Bergung einer uralten gestrandeten Raumstation geholfen, der Chuunthor, in der zahlreiche Aufzeichnungen über die alten Jedi-Trainingsmethoden aufbewahrt wurden – Aufzeichnungen, die Luke studiert hatte, um Übungen für seine Jedi-Schüler zu entwickeln.
An Kirana Tis Seite befand sich Dorsk 81, ein kahler, grün- und gelbhäutiger Humanoide von einer Welt, wo alle Familienmitglieder genetisch identisch waren, geklont und aufgezogen, um den Status Quo aufrechtzuerhalten. Aber Dorsk 81, die einundachtzigste
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