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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Landedüsen und unter sorgfältig berechnetem Einsatz der Repulsoraggregate gelang es Ackbar, den Sternjäger sanft auf dem Boden der großen Grotte zu landen.
    Als er die Maschinen herunterfuhr und sich für den Ausstieg vorbereitete, öffnete sich ein metallenes Sicherheitsschott. Eine große, steif wirkende Frau tauchte im Rahmen auf. Ihre Robe und ihr weißes Haar identifizierten sie deutlich als Leias alterslose Dienerin Winter. Ackbar konnte Menschen nur schwer auseinanderhalten, aber sie war ein unverwechselbarer Anblick.
    Er kletterte steifbeinig aus seinem Schiff und wandte den lachsfarbenen Kopf ab, wich ihren Augen aus. Ein verstohlener Blick nach hinten verriet ihm, daß das einjährige Baby auf unsicheren Beinen neben Winter stand, glückliche Laute von sich gab und neugierig den Besucher anstarrte. Ackbar spürte einen Schauder, als ihm klar wurde, daß er den dunkelhaarigen Jungen wahrscheinlich niemals wiedersehen würde.
    »Admiral Ackbar«, sagte Winter mit ihrer ausdruckslosen, nüchternen Stimme, die nie aufgeregt klang, »erzählen Sie mir bitte, was passiert ist.«
    Er drehte sich zu ihr um und zeigte ihr seine Pilotenmontur ohne militärische Rangabzeichen. »Ich bin kein Admiral mehr«, sagte er, »und es ist eine lange Geschichte.«
     
    Ackbar verzehrte eine Mahlzeit aus aufgewärmten Rationen, die Winter auf irgendeine Weise schmackhaft gemacht hatte. Während er ihr die Tragödie auf Vortex und seinen Abschied vom Dienst in allen Einzelheiten beschrieb, hörte Winter vorurteilsfrei zu, selten blinzelnd, noch seltener nickend.
    Baby Anakin saß auf Ackbars Schoß, gluckste, zupfte neugierig an Ackbars feuchter Haut und griff nach seinen riesigen Glasaugen. Anakin kicherte, als sich die runden Augen in unterschiedliche Richtungen drehten, um nicht von den pummeligen Fingern durchbohrt zu werden.
    »Bleiben Sie über Nacht…?« fragte Winter. Sie brach den Satz abrupt ab, als hätte sie im nächsten Moment Admiral zu ihm gesagt.
    »Nein«, erklärte Ackbar und drückte mit seinen Flossenhänden das Baby an sich. »Ich kann nicht. Niemand darf auch nur erahnen, daß ich hier bin, und wenn ich zu lange bleibe, wird man erkennen, daß ich nicht direkt nach Calamari geflogen bin.«
    Winter zögerte und sagte dann mit einer Stimme, die ihre Gefühle weit weniger zu verbergen vermochte als sonst: »Ackbar, Sie wissen, daß ich größten Respekt vor Ihren Fähigkeiten habe. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn Sie hier bei mir blieben, statt sich auf Ihrer Heimatwelt zu verstecken.«
    Ackbar sah die Menschenfrau an und spürte Rührung in sich aufsteigen. Allein Winters Angebot genügte, die Last der Schuld und der Scham von ihm zu nehmen, die er sich selbst aufgebürdet hatte.
    Als er nicht sofort antwortete, drängte sie weiter. »Ich bin hier ganz allein, und ich könnte Ihre Hilfe brauchen. Das Baby ist so allein… und ich auch.«
    Ackbar fand schließlich die Sprache wieder. Er mied Winters Blick, antwortete aber, ehe er es sich anders überlegen konnte. »Ihr Angebot ehrt mich, Winter, aber ich bin Ihnen nicht von Nutzen. Zumindest nicht im Moment. Ich muß nach Calamari und dort meinen Frieden finden. Wenn ich…« Die Worte blieben ihm wieder im Halse [{(stekken)}] stecken, und er erkannte, daß er zitterte. »Wenn ich meinen Frieden gefunden habe, werde ich vielleicht zu Ihnen zurückkehren – und zu dem Baby.«
    »Ich – wir werden Sie mit offenen Armen empfangen, wenn Sie Ihre Meinung ändern«, sagte sie und geleitete ihn dann zurück zur Hangarhöhle.
    Ackbar spürte ihre Blicke auf sich ruhen, als er in den B-Flügler stieg. Er startete mit den Repulsoraggregaten, drehte bei und sah sie im Türrahmen stehen. Er schaltete zum Abschied kurz die Positionslichter ein.
    Winter hob eine Hand und winkte ihm traurig Lebewohl. Dann, mit der anderen Hand, ergriff sie Anakins pummeligen Arm, damit auch er ihm zuwinkte.
    Ackbars Sternjäger schoß hinauf in den Himmel und ließ sie unter sich zurück.
     
    Auf Coruscant lag Terpfen krank und frierend in seinem Privatquartier und versuchte mit aller Kraft, dem Einfluß der organischen Schaltkreise in seinem Restgehirn zu widerstehen, aber am Ende unterlag er.
    Wie ferngesteuert stieg er zum Sende- und Empfangszentrum in den unteren Etagen des alten imperialen Palastes hinunter. Niemand in dem hallenden, überfüllten Raum achtete auf ihn. Diplomatendroiden und Kuriere gingen ein und aus und brachten wichtige Depeschen zu den zahlreichen

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