Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
schnell, als wüßte er, daß er nicht viel Zeit hatte. »Vor meiner Befreiung durch die Rebellen-Allianz war ich während meiner Ausbildung Großmufti Tarkins Assistent. Es bereitete ihm großes Vergnügen, mir genau zu beschreiben, wie er andere Welten zu versklaven plante. Indem ich ihn beobachtete, lernte ich viel über die Grundsätze der taktischen Weltraumkriegsführung, Tarkins persönliche Lieblingsstrategien eingeschlossen.«
Er wies mit einer Flossenhand auf die Bilder der beiden Sternzerstörer. »Tarkin ist tot, aber ich erkenne diesen Trick. Ich weiß, was der imperiale Commander vorhat. Haben wir auf der dunklen Seite des Mondes ein Sensornetz?«
»Nein, Admiral«, antwortete der Stadtcommander. »Wir haben vor Jahren eins geplant, aber…«
»Das dachte ich mir schon«, unterbrach Ackbar. »Demnach sind wir dort blind, richtig?«
»Richtig.«
»Worauf wollen Sie hinaus, Admiral?« fragte Leia.
»Hinter unserem Mond versteckt sich ein dritter Sternzerstörer.«
Als Ackbar das sagte, verstummte die Hälfte der plappernden Stimmen in der Zentrale. Die anderen Calamarianer drehten sich verblüfft zu ihm um. »Welchen Beweis haben Sie dafür?«
Leia versuchte, mit ihren schwach entwickelten Fähigkeiten in der Macht das versteckte Feindschiff aufzuspüren, aber entweder war es zu weit entfernt, oder ihre Kräfte reichten nicht aus… oder es war gar nicht dort.
»Das Verhalten des imperialen Commanders verrät mir alles, was ich wissen muß«, erklärte Ackbar. »Ihr Hauptziel ist in der Tat die Raumwerft. Wenige Momente nach dem Rücksturz dieser beiden Sternzerstörer aus dem Hyperraum tauchte noch ein drittes auf – im Schutz des Schattens unseres Mondes. Der Angriff der Vorhut sollte uns von den Werften weglocken und uns verleiten, unsere gesamten Streitkräfte gegen diese Finte einzusetzen. Greift dann der dritte Sternzerstörer mit voller Sublichtgeschwindigkeit an, sind die Raumwerften schutzlos. Mit einem einzigen Schlag könnte der dritte Sternzerstörer unsere Sternenschiff-Werftkapazitäten auslöschen, ohne eigene Verluste zu riskieren.«
»Aber, Admiral«, wandte der Stadtcommander ein, »warum haben Sie dann soeben all unsere Streitkräfte von den Raumwerften abgezogen?«
Ackbar nickte. »Weil Sie gleich dafür sorgen werden, daß ich dieses Schiff per Fernsteuerung übernehmen kann.« Er deutete auf den riesigen Raumdockhangar, wo die skelettierte Hülle des neuen Schlachtkreuzers Sternenflut im Orbit hing.
»Aber, Sir, keine der Waffen der Sternenflut ist einsatzbereit.«
»Aber die Triebwerke funktionieren, wenn ich alles richtig verstanden habe?«
»Ja«, bestätigte der Stadtcommander, »wir haben den Sublichtantrieb erst letzte Woche getestet. Der Hyperantriebsreaktorkern ist bereits installiert, doch wir haben das Schiff noch nicht in den Hyperraum gebracht.«
»Nicht nötig«, sagte Ackbar. »Sind alle Bauingenieure evakuiert worden?«
»Ja, beim ersten Anzeichen des Angriffs.«
»Dann aktivieren Sie die Fernsteuerung.«
»Admiral…«, sagte der Stadtcommander zögernd, gab dann aber eine Kommandokodesequenz ein. »Wenn Sie es nicht wären…«
Ackbar trat in das Holofeld, wo die virtuellen Bilder mit einer Parallaxe projiziert wurden, die den weit auseinanderstehenden teleskopischen Augen angepaßt war.
Das halbfertige Schiff fuhr seine Maschinen hoch und schaltete auf Drohnenmodus. Mit einem unhörbaren Aufbrüllen der mächtigen Sublichttriebwerke löste sich das unbewaffnete Schlachtschiff von den Orbitalen Raumwerften und gewann an Geschwindigkeit, während es sich vom Gravitationsfeld des Planeten entfernte. Die Maschinen waren stark genug, um das gesamte miteinander verbundene Gitterwerk des Raumdocks hinter sich her zu ziehen.
Ackbar kümmerte es nicht. Je mehr Masse, desto besser.
Leia biß sich auf die Lippe, als die Echos des Angriffs von oben herabdonnerten, als die externen Kameras die Schäden an der Außenhülle von Schaumwanderstadt zeigten, als eine weitere Welle von TIE-Jägern im Sturzflug vom Himmel stieß, um jeden ungeschützten Flecken zu verbrennen.
Cilghal schien in eine Art Trance gefallen zu sein. Leia fragte sich, ob der Schock für sie zuviel gewesen war. Die Botschafterin stand vor den Orbitalen Bildern der schwärmenden B-Flügler und TIE-Jäger. Sie streckte die Finger aus und berührte scheinbar wahllos die Lichtpunkte.
»Dieser, dann dieser… jetzt dieser«, sagte sie. Kaum hatte sie die Reflexe berührt, flammte der
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