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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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schwierigeren Aufgabe mit größeren Herausforderungen. Auf diese Weise wurde er immer besser.
    Während er im Arresttrakt des Sternzerstörers Gorgo gefangen gewesen und von Admiral Daala zum Tode verurteilt worden war, hatte sich Kyp geschworen, niemals wieder so hilflos zu sein. Ein Jedi war nie hilflos, denn die Macht kam aus allen Lebewesen zu ihm.
    Noch immer balancierend, die dunklen Augen geschlossen, fühlte Kyp die anderen Geschöpfe im Dschungel, spürte ihr Kräuseln im großen Gewebe der Macht. Er roch die Pflanzen und Blumen und kleinen Tiere im Regenwald. Er ignorierte die winzigen Mücken, die um seinen Kopf und Körper summten.
    Er spürte die Gezeitenkräfte des Gasriesen Yavin und seiner anderen Monde, als er mit den Gedanken hinaus in den Weltraum griff. Er war eins mit sich selbst, eins mit dem Kosmos. Er überlegte, wie sich seine Gleichgewichtsübung noch schwieriger gestalten ließ. Aber ehe er sich entscheiden konnte, registrierte Kyp, wie R2-D2 von seinem luftigen Platz in der Krone des Massassi-Baums gehoben wurde und sanft zu Boden schwebte. Der kleine Droide gab ein erleichtertes Piepen von sich.
    Dann spürte Kyp, wie eine unsichtbare Kraft den Felsen aus seiner Hand nahm und an seinen alten Platz zurückstellte. Der verrottete Stamm schwebte ebenfalls davon und landete wieder in der Laubdecke auf dem Dschungelboden.
    Ärger über die gewaltsame Unterbrechung seiner Übung wallte in Kyp auf, und er öffnete die Augen und sah Master Skywalker, wie er ihn stolz angrinste.
    »Sehr gut, Kyp«, sagte Master Skywalker. »Um genau zu sein, es ist unglaublich. Ich bin mir nicht sicher, ob selbst Obi-Wan oder Yoda gewußt hätten, wie sie mit dir verfahren sollen.«
    Kyp gab sich einen Stoß mit seinen Levitationskräften, drehte sich um seine Achse und landete auf den Füßen. Als er in Master Skywalkers Augen blickte, klopfte sein Herz vor Aufregung, als hätte er weit mehr Energie in sich, als er handhaben konnte.
    Er sprach atemlos und blinzelte, als hätte er plötzlich im hellen Tageslicht von Yavin 4 die Augen geöffnet. »Was kannst du mir heute noch beibringen, Master?« Er spürte, wie er rot wurde. Schweißtropfen perlten aus seinem schwarzen Haar und rannen über seine Wangen.
    Master Skywalker schüttelte den Kopf. »Heute nichts mehr, Kyp.« Die anderen Jedi-Kandidaten hatten sich erschöpft auf umgestürzten Baumstämmen oder überwucherten Felsen niedergelassen.
    Kyp versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. »Aber es gibt noch so viel zu lernen«, sagte er.
    »Ja«, antwortete Master Skywalker mit einem kaum verhohlenen Lächeln, »und Geduld ist eins der Dinge, die du noch lernen mußt. Die Fähigkeit, etwas tun zu können, ist nicht alles. Du mußt die Dinge kennen. Du mußt jede einzelne Facette beherrschen. Du mußt wissen, in welcher Beziehung sie zu allem anderen stehen, das du kennst. Du mußt sie besitzen, damit sie wirklich dein sind.«
    Kyp nickte ernst bei diesen Worten der Weisheit, wie es von den Jedi-Schülern erwartet wurde. Aber er schwor sich, daß er alles nötige tun würde, damit all diese neuen Fähigkeiten ihm gehörten.
     
    Selbst in der tiefsten Nacht war Kyp noch nicht eingeschlafen. Er hatte allein eine einfache, aber sättigende Mahlzeit zu sich genommen und war dann in sein kühles Quartier zurückgekehrt, um zu meditieren und die Fähigkeiten zu üben, die er sich bereits angeeignet hatte.
    Als er sich konzentrierte, nur beschienen vom Licht einer kleinen Glühlampe in der Ecke, griff er mit seinem Geist hinaus und erforschte die Ritzen zwischen den zahllosen Steinblöcken des Großen Tempels. Er folgte den Lebenszyklen der Moospolster. Er spürte winzige Spinnentiere auf, die durch die Korridore krabbelten und in dunklen Winkeln verschwanden, wo seine hochempfindlichen Sinne ihnen durch die Finsternis zu ihren versteckten Nestern folgen konnten.
    Kyp hatte den Eindruck, auf ein Netzwerk von Lebewesen gestoßen zu sein, das sein Bewußtsein erweiterte und ihm das Gefühl vermittelte, unbedeutend und gleichzeitig grenzenlos zu sein.
    Während Kyp meditierte und mit seinen noch unentwickelten Fähigkeiten spielte, spürte er einen großen kalten Riß in der Macht, als hätte sich in der Struktur des Universums selbst eine schwarze Grube geöffnet. Er zog sich abrupt zurück.
    Kyp fuhr herum und sah hinter sich den drohenden Schatten einer großen, kapuzenverhüllten Gestalt aufragen. Selbst im trübe erleuchteten Zimmer wirkte die Silhouette des

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