Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
Eifer des Gefechts hatte der togorianische Pirat die Frau vergessen.
Am Ende des Ganges war ein Panzerschott, das sich automatisch hätte schließen sollen, als der Luftdruck abfiel. Doch bei den Schäden am Schiff war es kein Wunder, dass es nicht funktioniert hatte.
Qui-Gon blutete stark und bekam kaum Luft. Schwach, mit dem letzten Rest seines Willens, griff er mit der Macht nach einem Trümmerstück und bewegte es zu den Kontrollen der Tür; er schloss sie damit. Als der Wind aufhörte, durch das Schiff zu heulen, wurde es totenstill.
Das Einzige, was Qui-Gon hören konnte, war das Klopfen seines Herzens und eine nach Luft schnappende Clat'Ha.
Das togorianische Kriegsschiff explodierte in einem grellen Lichtblitz.
Si Treemba arbeitete an der Kommunikationskonsole und sandte Notrufsignale aus. Es könnte Tage dauern, bis ein Schiff der Republik antwortete, es könnte auch nur eine Sache von Sekunden sein, bis eines da war. Man konnte nie wissen, wer auf den Raumstraßen unterwegs war.
Plötzlich zogen sich die togorianischen Kriegsschiffe von der Monument zurück. Ihr Kanonenschiff und das Kriegsschiff waren zerstört. Der Kreuzer ihres Captains und ein zweites Landungsschiff waren von der Außenhülle der Monument abgerissen worden. Tote Piraten trieben im Raum umher.
Der letzte der Piraten sprang in den Hyperraum und erfuhr niemals, dass ein zwölfjähriger Junge sie besiegt hatte.
Obi-Wan steuerte die Monument durch die glitzernden Sterne. Überall heulten Warnhörner. Monitore zeigten Drucklecks an einem Dutzend von Stellen an.
»Es sieht aus«, sagte Obi-Wan zu Si Treemba, »als würde das Schiff in Stücke brechen.«
Si Treemba nickte besorgt mit seinem dreieckigen Kopf. »Wir müssen landen, Obi-Wan.«
»Landen? Wo?«, fragte Obi-Wan und blickte nach vorn, wo er nichts als leeren Raum sah.
Si Treemba beugte sich über den Navigationscomputer. »Er funktioniert nicht«, sagte er.
»Ich weiß«, gab Obi-Wan zurück. »Deswegen fliege ich manuell. Wo ist die Crew? Warum kommt uns niemand zu Hilfe?«
»Vielleicht kümmern sie sich um die Verwundeten oder sind selbst verwundet.« Si Treemba starrte durch das Sichtfenster. »Warte! Da!«
Obi-Wan konnte den Planeten erkennen, der vor ihnen lag, eine blaue Murmel in der Farbe des Wassers, durchsetzt mit dem Weiß von Wolken.
»Das ist bestimmt besser, als in einem Vakuum zu atmen«, schlug Si Treemba vor.
Die facettierten Augen Si Treembas trafen auf die von Obi-Wan. Ein Schauer lief durch das große Schiff und ein weiterer Warnmonitor fiel aus. Das war ein Zeichen dafür, dass der Luftdruck weiter sank.
»Wir glauben, wir haben keine Wahl«, sagte Si Treemba leise.
Grelb und seine Leute liefen durch die Gänge auf der arconi-schen Seite des Schiffes. Die Minenarbeiter von Jemba the Hutt hatten sich auf ihrer Seite des Schiffes gut gegen die Piraten behaupten können, dennoch waren Dutzende der kräftigen Hutts und Whiphiden im Kampf gestorben.
Die Chancen, dass die Arconier ebenfalls tot waren, standen hoch. Grelb hoffte, dass er den Toten Geld oder ähnliches abnehmen konnte.
Doch als er die arconische Schleusentür erreicht hatte, bemerkte er, dass die Arconier überhaupt nicht gekämpft hatten. Stattdessen hatten sie sich von ihrem Schmuse-Jedi beschützen lassen.
Grelb schaute um eine Ecke und sah die verhasste Clat'Ha, wie sie Qui-Gon vom Boden aufhalf. Der Jedi hatte eine tiefe Wunde in seiner rechten Schulter; sein linker Arm war verletzt und geschwollen.
Der Hutt grinste und zog seinen Kopf aus dem Korridor zurück, bevor jemand in seine Richtung sah.
Er flüsterte den Whiphiden hinter seinem Rücken zu: »Geht und erzählt Jemba, dass die Arconier allesamt Feiglinge sind, die sich nicht trauen, aus ihren Kabinen zu kommen und zu kämpfen. Und ihr kostbarer Jedi sieht aus, als wäre er kaum noch am Leben. Jetzt ist der richtige Augenblick, um zuzuschlagen!«
Obi-Wan flog über eine Welt voller Wasser von der Tagesseite in die Dunkelheit. Die Nacht wurde von fünf glühenden
Monden erhellt, die wie bunte Sterne am Himmel hingen. Unter ihm flogen riesige Kreaturen in großen Schwärmen dahin. Im Mondlicht erschienen sie silbrig, mit langen, raketen-förmigen Körpern und kraftvollen Schwingen. Sie sahen aus wie eine seltsame Art fliegender Fische, deren Flügel sich zu bemerkenswerter Größe entwickelt hatten. Die Schwingen waren weit ausgebreitet und halb schlafend ließen sich die Tiere im Wind treiben. Manche von ihnen
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