Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
seinen Kopf und sah einige Luxusvehikel auf dem Platz vor dem Haus. Es gab keinen Zweifel, dass die Cobrals außerordentlich wohlhabend waren.
»Vielleicht sollten wir später noch einmal zurückkommen«, schlug Obi-Wan vorsichtig vom Vordersitz vor.
»Nein«, entgegnete Lena mit der ihr eigenen Entschlossenheit. »Ich habe keine Zeit. Wir werden uns hineinschleichen und ich werde eine Möglichkeit finden, allein mit Zanita zu sprechen. Oder vielleicht finde ich allein, was ich suche, und wir brauchen ihre Hilfe gar nicht. Ein paar der Cobrals hier zu haben, könnte gar nicht so schlecht sein. Vielleicht erhalten wir so zusätzliche Informationen.«
Oder tödliche Informationen, dachte Qui-Gon.
Lena parkte ihren Gleiter am hinteren Ende der Reihe in der Nähe einer Metallstatue.
»Wir können durch den Kücheneingang hineingehen«, sagte sie und deutete auf eine kleine Tür.
Qui-Gon sah, wie Lena und Obi-Wan neben dem Lieferanteneingang in Position gingen. Einen Augenblick später kam ein Diener heraus. Er bemerkte nicht, dass Lena ihren Fuß in die Tür schob, damit sie sich nicht schloss. Als der Bedienstete um die Ecke des Gebäudes verschwunden war, trat Qui-Gon nach Lena und Obi-Wan durch die Tür.
Es war nur allzu leicht gewesen, hineinzugelangen.
Der Küchenbereich war riesig, voll glänzender Wandschränke und Container für Lebensmittel. Überall waren Bedienstete mit der Vorbereitung eines opulenten Mahls beschäftigt.
Lena wartete, bis die meisten der Diener mit dem Rücken zur Tür standen, zog ihre Kapuze hoch und ging durch den Raum. Sie bewegte sich mit einer solchen Entschlossenheit, dass niemand es wagte, sie zu fragen, wer sie war und wohin sie wollte. Nachdem sie einen sehr langen Korridor mit einem kostbaren, schweren Teppich hinter sich gelassen hatte, trat sie in ein kleines Zimmer und zog Obi-Wan und Qui-Gon hinter sich her. In dem Raum standen mehrere Holoschirme.
»Das war einmal eine Wachstation«, erklärte Lena. »Doch nachdem ihr Mann gestorben war, meinte Zanita, dass sie nicht mehr so viel Schutz benötigte. Daher wird er nicht mehr benutzt.«
Qui-Gon war ein wenig erleichtert. Zumindest gab es eine Erklärung dafür, dass sie so einfach ins Haus gelangt waren.
Lena stellte einen der Holoschirme so ein, dass er einen großen Speisesaal voller Leute zeigte.
»Bard hat heute Geburtstag«, sagte Lena erleichtert. Das große freganische Geburtstagsbanner lag über dem Esstisch. »Ich hätte daran denken müssen.«
Die Gesellschaft war über den gesamten Raum verteilt; alle lächelten und hielten Gläser mit einer roten Flüssigkeit in den Händen. Auf den ersten Blick schien es eine ganz normale Party zu sein. Qui-Gon beobachtete die Szenerie genauer.
»Da ist Zanita«, sagte Lena und zeigte auf eine große, ältere Frau, die ein schwarzes Kleid trug, das mit zahllosen winzigen Edelsteinen besetzt war. Um den Kopf hatte sie einen großen Schal aus grobem Leinen wie einen Turban gewickelt. Trotz ihres Alters war sie mit Abstand die auffälligste Person im Raum. Qui-Gon war beeindruckt von ihrer Erscheinung und der Art, wie sie sich ungezwungen um die Leute kümmerte -sie lächelte und lachte mit ihnen und achtete darauf, dass es ihnen an nichts fehlte. Dann fiel ihm etwas anderes auf.
»Ist das Solan?«, fragte er leise und zeigte auf einen finster dreinschauenden Mann in der Ecke.
»Ja, woher wisst Ihr das?«, fragte Lena.
Qui-Gon hob die Augenbrauen, schwieg aber. Er beobachtete Solan. Wie Zanita war auch der Mann mit dem Stirnrunzeln von Leuten umgeben. Doch niemand schien sich in seiner Gegenwart wohlzufühlen. Sie standen nur nervös in seiner Nähe.
Plötzlich erhob sich Solan. Eine Frau in seiner Nähe nahm schnell sein leeres Glas und seine Serviette. Ein paar andere Bedienstete fragten, ob er noch etwas wünschte, doch er schickte sie nur mit einer barschen Handbewegung weg. Solan ging zum Ehrengast der Feier. Der war kleiner als er, ähnelte ihm aber auffallend. Es war sein Bruder Bard.
Solan legte locker einen Arm um Bards Schulter und unterbrach damit dessen Unterhaltung. Er schob ihn an den Rand des Party-Treibens. Dort sprach er leise mit ihm.
»Sie haben alle Angst vor ihm«, bemerkte Obi-Wan.
Qui-Gon war erfreut festzustellen, dass auch seinem Padawan nicht entgangen war, wie der jüngere Bruder seine Schultern versteifte. »Genau«, sagte Qui-Gon. »Sogar seine Familie fürchtet sich vor ihm.«
Lena hielt eine Hand hoch, um die Jedi zum Schweigen zu
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