Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
voller Entschlossenheit. Er glaubte einfach, dass dies der beste Weg war, die Mission fortzuführen.
Qui-Gon war anderer Meinung. Der Rat hatte sie nicht hierher geschickt, um verdeckt unter den Vorzydianern zu ermitteln. Sie müssten nun einfach erklären, dass Vorzyd 5 keine Schuld traf und Vorzyd 4 seine Probleme selbst regeln lassen. Die Jedi waren Friedenshüter, keine Politiker oder Spione.
Andererseits verliefen Mission nicht immer wie geplant. Dies war keine Ausnahme. Auf Vorzyd 4 war nichts so, wie sie es erwartet hatten. Das Abendessen bei den Ports war nicht nur anders, sondern steif und beklemmend gewesen. Das Verhältnis zwischen den Generationen konnte man wahrhaft als ungesund bezeichnen. Aber war das der Weg, es zu ändern? Und lag das überhaupt innerhalb ihrer Zuständigkeit?
Qui-Gon stand auf und ging in dem Zimmer auf und ab. Hatte er Obi-Wan nicht immer wieder gesagt, er sollte seinem Instinkt vertrauen? Wie konnte er dem Jungen diesen Ratschlag geben und ihn dann niemals danach handeln lassen?
Weil du Angst hast, ihn gehen zu lassen. Du hast Angst vor dem Tag, an dem du nicht mehr sein Meister sein wirst.
»Meister?« Obi-Wans Stimme unterbrach Qui-Gons Überlegungen. Er hatte nicht vorgehabt, so lange zu schweigen. Obi-Wan sah ihn an und wartete geduldig auf eine Antwort.
Qui-Gon atmete langsam aus. »Du kannst drei Tage lang Informationen sammeln«, sagte er schließlich. »Aber du musst mich über alle Ereignisse auf dem Laufenden halten. Doch wenn du innerhalb dieser Zeit die Freilinge nicht davon überzeugen kannst, an die Öffentlichkeit zu treten und ihr Anliegen mit den Erwachsenen zu besprechen, muss ich Chairman Port von ihrer Rolle bei den Sabotageakten berichten.«
Obi-Wan ließ die Arme fallen und lächelte. In seinen blauen Augen war deutlich seine Dankbarkeit zu erkennen. »Danke«, sagte er.
Qui-Gon nickte. Er war sich ganz und gar nicht sicher, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Kapitel 8
Obi-Wan begann sofort, seine nächsten Schritte zu planen. Er war etwas überrascht gewesen, dass Qui-Gon ihm die Leitung der Mission überlassen hatte, war aber auch froh darüber. Es war das erste Mal, dass Qui-Gon ihm so viel Verantwortung übergab.
Vielleicht sieht er mich jetzt langsam eher als einen Partner und weniger als Schüler, dachte Obi-Wan. Der junge Jedi hatte lange auf eine Chance wie diese gewartet - und jetzt war er entschlossen, seine Sache gut zu machen.
Obi-Wan lag auf seiner Schlafstatt und überdachte, was er bei dem Treffen der Freilinge gehört hatte. Je mehr er wusste, desto besser konnte er sich bei ihnen einschleichen. Er hatte das Gefühl, dass er gerade erst eingeschlafen war, als sein Meister ihn sanft weckte.
»Zeit aufzustehen«, sagte Qui-Gon. »Die Ports warten.«
Obi-Wan stand auf und zog sich schnell an. Doch als sie zur Wohnung der Ports kamen, war die Familie bereits aufgebrochen. Auf dem Tisch standen noch kalte Kibi und Patot Panak; die Jedi setzten sich hin und aßen davon, obwohl dass Essen nicht sonderlich appetitlich aussah.
In einer Nachricht auf dem Datenschirm des Hauses wurden die Jedi gebeten, baldmöglichst zum Büro von Chairman Port im Arbeitsbau zu kommen. Er wollte sofort Vorzyd 5 kontaktieren.
»Ich muss mir etwas einfallen lassen, um ihn davon abzuhalten«, sagte Qui-Gon, als er in ein Panak biss.
Obi-Wan nickte. »Ich würde heute gern die Vorzyd-Schule besuchen, Meister«, sagte er. »Es hat keinen Sinn, auf ein nächstes Geheimtreffen zu warten. Das wäre nur Zeitverschwendung.«
»Das ist wahrscheinlich klug. Aber sei vorsichtig, Padawan.« Er hielt einen Moment inne. »Und ich muss dir wahrscheinlich nicht sagen, dass du die Augen und Ohren offen halten musst, weil uns genau das so weit gebracht hat, wie wir jetzt sind.«
Obi-Wan dachte einen Moment, dass sein Meister ihn zurechtwies, doch der blickte vergnügt drein, als er seinen Schüler über den Tisch ansah.
»Nein, ich glaube nicht, dass Ihr das sagen müsst«, gab Obi-Wan zurück.
Als Qui-Gon den Wohnbau verlassen hatte, suchte Obi-Wan Graths Kleidungscontainer und borgte sich einen farblosen Overall. Dann bastelte er sich einen provisorischen Turban aus seiner Robe, um seinen antennenlosen Kopf zu verstecken.
»Sieht nicht gerade top-modisch aus«, sagte er zu seinem verdattert dreinschauenden Spiegelbild. Aber ein paar der Kinder, die er am Vorabend gesehen hatte, hatten umgearbeitete Kleider und selbst gemachte Hüte getragen - Versuche,
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