Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung
wie viele verschiedene Schmierstoffe, Leit- und Lösungsmittel dazu verwendet wurden, um ein Raumschiff am Laufen zu halten.
Er begann mit den Schmiermitteln. Tahl untersuchte die verschiedenen Mittel, wobei sie konzentriert die Augen geschlossen hielt. Nach jedem tiefen Schnüffler schüttelte sie den Kopf. Ein paar der chemischen Verbindungen verursachten ihr heftigen Husten und Tränen rannen ihre Wangen hinunter, doch sie machte tapfer weiter. Sie hatte bereits elf verschiedene chemische Mittel durch, als Qui-Gon ihr etwas brachte, was mit LEITMITTEL X-122 beschriftet war.
Tahl nahm einen tiefen Schnüffler und hustete einmal heftig. Dann beugte sie sich nach vorn und holte tief Luft. Als sie wieder sprechen konnte, krächzte sie: »Das ist es. Kein Wunder, dass ich es erkannt habe.«
Qui-Gon gab den Namen des Stoffes in den Computer ein, um etwas über seine Anwendungsbereiche zu erfahren. »Er hat nur eine Funktion: als Leitmittel in der Ionisierungskammer.«
Tahl schlug mit der flachen Hand auf die Bank. »Darauf hatte ich gehofft. Chenati hat gelogen. Er hat an der Ionisierungskammer gearbeitet. Obwohl sie sagten, dass das nicht nötig war.«
»Und dort war auch die Fehlfunktion«, sagte Qui-Gon. »Lasst uns zurückgehen und Chenatis Sicherheitsstufe noch einmal prüfen.«
Auch nach stundenlanger Suche hatten Qui-Gon und Tahl schlichtweg nichts herausgefunden.
»Alles scheint zu stimmen«, sagte Tahl seufzend. »Nur weil ich einen Geruch von einem Overall wahrnehme, muss das noch nicht bedeuten, dass der Mann Sabotage betreibt. Es gibt vielleicht noch eine andere Erklärung.«
»Seine Sicherheitsüberprüfung lässt keine Fragen offen«, sagte Qui-Gon, als er seinen Blick über all die Informationen schweifen ließ, die sie angesammelt hatten. »Seine Akte ist geradezu unglaublich sauber.«
»Er hat allerdings keine Familie«, grübelte Tahl. »War noch nie verheiratet und hat keine Kinder. Und er ist ziemlich in der Galaxis herumgekommen.«
»All das könnte man auch über mich sagen«, bemerkte Qui-Gon.
Tahls Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Na ja, Ihr seid ja auch ein verdächtiger Charakter.«
Es war bereits kurz vor Sonnenaufgang. Clee Rhara und ihre Piloten würden bald aufstehen und den Tag beginnen. An diesem Tag würden alle Piloten fliegen.
»Vielleicht ist seine Einstufung zu gut«, sagte Tahl. »Ich habe noch eine Idee.«
Ihre Finger flogen über die Tastatur des Datapads. Qui-Gon sah ihr über die Schulter.
»Ihr sucht einen gelöschten Eintrag?«
»Einen Augenblick.«
Qui-Gon unterdrückte ein Gähnen und starrte auf den kleinen Schirm. Irgendwann erschien darauf eine Liste mit Informationen. Während er sie überflog, las der Stimmrecorder sie Tahl vor.
Es waren dieselben Informationen wie für Tarrence Chenati. Dieselbe Sicherheitsfreigabe. Derselbe Retina-Scan.
Nur war dieser Tarrence Chenati seit über zwanzig Jahren tot.
Kapitel 7
Beim Morgengrauen wachte Obi-Wan auf. Er hörte die gedämpften Schritte der Schüler im Tempel, die zur Meditation gingen. Ihm war klar, dass er mit ihnen hätte gehen sollen. Die Meditation würde seinen Geist für den ihm bevorstehenden Tag beruhigen. Doch er wagte es nicht, sich zu rühren. Er wollte nicht, dass dieser Tag begann.
Die Nachtstunden schienen eine Ewigkeit gedauert zu haben. Obi-Wan hatte Qui-Gon kontaktieren wollen, doch er hätte nichts zu sagen gehabt - außer, dass er sich nach dessen beruhigender Gegenwart sehnte. Er war zu Bant gegangen, doch sie hatte ihm nur gesagt, dass sie früh zu Bett gehen und mit niemandem sprechen wollte. Gerade jetzt, wo er seine Freunde brauchte, waren sie alle verschwunden.
Obi-Wan schwenkte die Beine über den Rand seiner Liege. Am anderen Ende des Zimmers blinkte der Comlink. Er lief ungeduldig darauf zu. Vielleicht war Qui-Gon zurückgekehrt und wollte mit ihm frühstücken. Es waren noch Stunden bis zur Anhörung. Wenn er schon die Nacht als lang empfunden hatte, würde der Morgen noch länger werden.
Er war glücklich, Qui-Gons Stimme zu hören, eine Sekunde später überkam ihn allerdings große Enttäuschung.
»Obi-Wan. Ich bin noch immer auf Centax 2. Es hat sich etwas ergeben und ich muss noch ein wenig bleiben. Ich müsste bis zu der Anhörung wieder zurück sein.«
»Ihr müsstet?« Obi-Wan konnte die Enttäuschung in seiner Stimme nicht verbergen.
»Du wirst es gut machen, Padawan. Sag einfach die Wahrheit. Das genügt.«
Das genügt nicht!, wollte Obi-Wan
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