Jedi Quest 09 - Wachablösung

Betäubungsnetz-Katapulte dabei. Dass sie damit auch andere Wachen einwickeln würden, kümmerte sie nicht - sie feuerten die elektrisch geladen Netze einfach ab. Einen Sekundenbruchteil schienen sie einfach in der Luft zu hängen. Einen Augenblick später würden sie sich über den Raum senken.
    In diesem Sekundenbruchteil stellte Anakin seine Berechnungen an. Er wusste, dass sie von dem Elektroschock gelähmt sein würden, wenn das Netz sie traf. Sie würden sich in den Netzen verheddern und jede ihrer Bewegungen würde einen weiteren lähmenden Elektroschock auslösen. Es würde besser sein, ihnen auszuweichen, als sie mit dem Lichtschwert zu zerschneiden. Die Netze würden sie vielleicht nicht einfangen, aber sie würden sie auf jeden Fall aufhalten.
    Er handelte, bevor die anderen sich auch nur rühren konnten. Er hielt eine Hand hoch. Er spürte die Macht in dem Raum. Konnte er es schaffen? Er griff mit seinem Verstand hinaus und griff nach der Macht. Er dachte an seinen Unterricht bei Soara Antana. Alles im Gefängnis schien zu fließen. Es war einfach zu bewegen, einfach zu manipulieren.
    Mit Hilfe der Macht schleuderte er alle Netze auf die Wachleute zurück.
    Die Männer fielen schreiend und mit den Beinen rudernd zu Boden. Nur ein paar Sekunden später lagen sie reglos da; sie wollten auf keinen Fall weitere Stromschläge bekommen.
    Die Gefangenen brüllten auf.
    Da begannen plötzlich die Wände des Gefängnisses zu leuchten. Eine rote Linie tauchte an der Wand auf und setzte sich schnell nach oben fort.
    »Draußen muss die Armee sein«, sagte Obi-Wan. »Sie benutzen Laser-Artillerie. Passt auf. die Wand wird gleich einstürzen!«
    Sie machten einen Satz rückwärts, als plötzlich die Wand mit gewaltigem Getöse einstürzte und die Gefängniszelle frei im Wald stand.
    Doch das wahre Übel wurde erst jetzt deutlich: Draußen stand ein komplettes Bataillon Soldaten.
    »Ergebt Euch!«, bellte eine elektronisch verstärkte Stimme.
    »Lasst uns heraus!«, rief einer der Gefangenen. »Lasst uns kämpfen!«
    Obi-Wan sprang an die Kontrolleinheit des Energiegitters und deaktivierte es. Die Gefangenen liefen los und holten sich Blastergewehre und Betäubungsknüppel von den gestürzten Wachen.
    »Wir können es schaffen. Gebt uns nur eine Chance.« Ein kleiner Rominer in einer zerknautschten Tunika stand neben Obi-Wan, einen Blaster in der Hand.
    »Wir haben Euch nicht befreit, um zuzusehen, wie Ihr umgebracht werdet«, sagte Obi-Wan. »Da draußen steht eine komplette Armee. Mit Granat- und Raketenwerfern.«
    »Ergebt Euch oder Ihr müsst sterben!«, rief die Stimme.
    Anakin sah die Gefangenen an. Sie schauten grimmig drein.
    Sie waren zum Kampf bereit, was auch immer da kommen mochte.
    »Macht, was Ihr wollt«, sagte der Gefangene. »Wir waren zu lange da drin. Wir werden uns nicht ergeben.«
    »Wir können gewinnen, Meister«, drängte Anakin.
    »Es muss hier irgendwo eine Waffenkammer geben«, sagte Obi-Wan schnell zu Anakin. »Geh mit Ferus. Bringt mit, was ihr finden könnt.«
    Anakin gab Ferus ein Zeichen, und sie sprangen über die Wachen in den Betäubungsnetzen hinweg und den Korridor entlang. Die Waffenkammer zu finden, war nicht sonderlich schwierig. Sie fanden Blastergewehre und noch mehr Betäubungsnetz-Katapulte. Die Gefangenen drängten sich mit ihnen in den Raum und deckten sich schnell mit den Gewehren und Betäubungsknüppeln ein. Anakin nahm einen Flammenwerfer. Dann gingen er und Ferus mit weiteren Betäubungsnetzen zurück zu Obi-Wan und Siri.
    »Sie ändern ihre Formation«, sagte Obi-Wan. »Sie wollen ihre Verluste gering halten. Diese Betäubungsnetze kommen wie gerufen. Aber sie reichen nicht so weit.«
    »Von einem Swoop müsste man sich über die Reichweite keine Sorgen machen«, sagte Ferus. »Draußen vor der Tür stehen welche.«
    »Wenn du nur einen Fuß nach draußen setzt, werden sie dich niederschießen«, sagte Obi-Wan.
    »Gebt mir Deckung«, sagte Ferus.
    Anakin wäre einfach losgelaufen. Ferus jedoch wartete auf Siris Nicken. Dann rannte er zur Vorderseite des Gebäudes.
    »Anakin, benutz den Flammenwerfer«, sagte Obi-Wan. »Schieß nicht auf die Frontlinie. Bewege ihn einfach hin und her, damit sie sich zurückziehen. Versuch, sie zwischen diese Bäume zu treiben, damit Ferus die Netze werfen kann. Siri, komm mit mir.«
    Anakin warf den Flammenwerfer an, während Siri und Obi-Wan hinausliefen. Die Armee begann zu feuern. Sie kämpften sich mit Hilfe von verschiedenen