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Jeier, Thomas

Jeier, Thomas

Titel: Jeier, Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ersten Amerikaner Die
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Kleidung kleben. Waren sie siegreich gewesen, ritten sie festlich gekleidet und bemalt ins Lager zurück, angekündigt von einem Boten, der die Bewohner auf einen angemessenen Empfang vorbereitete. Am abendlichen Feuer erzählten die Krieger von ihren Heldentaten, die Gefangenen wurden in den Stamm aufgenommen oder wie bei den Irokesen auf ihren Martertod vorbereitet. Waren zu viele eigene Krieger im Kampf gefallen, setzte großes Wehklagen ein, die Frauen der Plains-Indianer öffneten ihre Haare zum Zeichen der Trauer und brachten sich tiefe Wunden mit ihren Messern bei.
    Ähnlich wie die Bewohner der weiten Ebenen führten auch Waldindianer wie die Irokesen oder Huronen Angriffskriege. Den genauesten Bericht über die Kriegstaktik der Waldbewohner haben wir von dem französischen Entdecker Antoine de la Mothe Cadillac, der in seinen Aufzeichnungen einen Rachefeldzug der Ottawa-Indianer beschrieb: »Wenn sie das Feindesland erreicht haben, bewegen sie sich vorsichtig. Sie verhalten sich still, beobachten genau und feuern nicht. Wenn sie Spuren entdecken, können sie sagen, ob diese Spuren alt oder frisch sind; sie können die Anzahl der Menschen bestimmen, die dort gegangen sind, wie lange es her ist, dass sie dort vorbeigekommen sind; und sobald sie wissen, wann ihre Feinde dort waren, können sie auch ziemlich genau bestimmen, wo sich diese Krieger im Augenblick aufhalten. Ihnen kann man nicht entkommen. Auch wenn Sie über Moos oder Blätter, durch Sümpfe und selbst über Felsen laufen und alle Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Ihre Spuren zu verwischen - alle diese Anstrengungen sind vergeblich.
    Sie greifen sofort an. Gewöhnlich bei Nacht, an der Spitze die Scouts, die niemals den Weg oder die Lage des feindlichen Dorfes aus den Augen verlieren. Wenn sie bis auf eine bestimmte Entfernung an das Dorf herangekommen sind, werfen sie sich flach auf den Boden, die Augen und Ohren offen, Absicherungen vorn und hinten und auf den Seiten. So warten sie bis zum Morgengrauen, wenn ein Mann noch schwer von der Nacht ist und sich nach Schlaf sehnt. Sie sehen dann besser während des Angriffs und können die Helligkeit des restlichen Tages für ihren Rückzug ausnützen. Sie robben auf allen vieren wie Katzen über den Boden, bis sie auf Schussweite heran sind, und springen auf, bevor sie schießen. Der Anführer gibt das Signal durch einen leisen Ruf. Die anderen Krieger antworten mit einem lauten Schrei und feuern gemeinsam ihre Waffen ab, wenn sie im Besitz von Feuerwaffen sind. Wenn nicht, lassen sie ihre Pfeile fliegen. Wenn sie nach der ersten Salve sehen, dass die Reihen der Feinde gelichtet und in Unordnung sind, stürzen sie sich auf sie, die Axt oder den Tomahawk in den Händen, und wenn sie siegreich sind, nehmen sie die Skalps der Krieger, die sie getötet haben. Wenn sie Gefangene gemacht haben, fesseln sie die Handgelenke dieser Leute so fest, dass die Stricke tief in ihr Fleisch schneiden. Dann sind sie Tag und Nacht unterwegs, bis sie außer Gefahr und in Sicherheit vor ihren Feinden sind.«
    Wenn die Sioux und Cheyenne als die heroischsten und die Irokesen als die wildesten Kämpfer galten, wie Zeitgenossen oft behaupteten, dann waren die Apachen die gefürchtetsten. So perfekt wie dieses Volk hatte sich kein anderes an seine Umgebung angepasst. Sie kannten jedes Wasserloch, jede noch so unscheinbare »tinaja« (versteckte Quelle), in der Wüste des amerikanischen Südwestens, bewegten sich so geschickt und sicher, dass ihre Feinde sie erst sahen, wenn es zu spät war, und sie ließen sich auch durch Hitze nicht aufhalten. »Ein Apache reitet, bis sein Pferd unter ihm zusammenbricht«, lautete eine Redensart bei den Apachen, »dann brät er sich ein Steak und trinkt sein Blut, und wenn er gar nichts mehr zu trinken hat, lutscht er einen Kiesel gegen den Durst, um wenigstens etwas Speichel im Mund zu haben.« Für Apachen gab es im Krieg keine Etikette. Sie führten einen Guerillakrieg, griffen meist aus dem Hinterhalt an und kannten keine Gnade. Wenn sie einen Jungen oder ein Mädchen adoptierten, dann nur, um den Stamm zu stärken. Jahrzehntelang führten sie die US-Armee mit wenigen Hundert Kriegern an der Nase herum. Besiegt wurden sie nur von ihren eigenen Leuten, den Apachen Scouts, die für die US-Armee arbeiteten, aber nach der Unterwerfung des letzten Anführers Geronimo ebenfalls in die Gefangenschaft geschickt wurden.

    Gemeinsam gegen die Weißen
    Mit den europäischen Einwanderern kam eine neue

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