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Jeier, Thomas

Jeier, Thomas

Titel: Jeier, Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ersten Amerikaner Die
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frei. Zahlreiche Hinweise, doch eindeutige Beweise gibt es nicht. Der walisische Prinz Madoc bleibt letztlich eine Legende.

    Kolumbus landet in der Karibik
    Die meisten Indianer, die bis zum Eintreffen der Spanier und Portugiesen mit Europäern in Kontakt gekommen waren, hielten die bärtigen Fremden für Angehörige eines unbekannten Stammes, der jenseits des Großen Wassers lebte. Selbst in ihren kühnsten Träumen hätten sie sich nicht vorstellen können, dass es auf der anderen Seite des Ozeans einen Kontinent mit riesigen Städten wie London oder Köln und große Seemächte wie England, Spanien und Portugal gab, die auf der Suche nach neuem Land und wertvollen Schätzen über alle sieben Weltmeere fuhren und jeden töteten oder unterjochten, der sich ihnen in den Weg stellte. Und weit über ihre Vorstellungskraft ging auch, in welcher Stärke und mit welch überlegenen Waffen die Europäer ausgerüstet waren. Denn die Wikinger hatte man vertrieben, auch wenn ihre Waffen aus einem besonders harten Material gefertigt waren, das es in den Jagdgründen der Beothuk nicht gab. Selbst die Schiffe der Wikinger waren kaum größer als die Kanus, die man zum Walfang benutzte. Und auch Madoc oder die irischen Mönche oder jeder andere Weiße, der vor dem 15. Jahrhundert gekommen ist, hätte sie nicht aus ihrem Land vertreiben können.
    Orientieren wir uns allein an Entdeckungsfahrten, die wissenschaftlich belegt sind, dann waren die Arawak das zweite Indianervolk, das mit den Europäern in Berührung kam. Ursprünglich in Südamerika beheimatet, hatten einige Stämme die Inseln der Bahamas besiedelt. Sie waren einfache Bauern, die Kartoffeln, Mais und Bohnen anbauten und in ausgehöhlten Baumstämmen auf Fischfang gingen. Als die Bewohner der kleinen Insel Guanahani am 12. Oktober 1492 zum Strand liefen, um ihre Boote ins Wasser zu schieben, entdeckten sie drei riesige Kanus mit weißen Segeln und nahmen erstaunt wahr, dass eine Abordnung von bärtigen Männern an Land kam und ihr Anführer in einer unverständlichen Sprache zu ihnen sprach.
    Dieser Anführer hieß Christoph Kolumbus und war im Auftrag der spanischen Krone gekommen. Nach monatelangen Verhandlungen hatte das Königspaar seine Forderungen erfüllt und ihm den Titel eines Vizekönigs über die eroberten Gebiete sowie zehn Prozent aller erbeuteten Schätze zugesagt. Mit den Schiffen Santa Maria, Nina und Pinta war er am 3. August 1492 in See gestochen und nach entbehrungsreicher Fahrt auf der kleinen Insel gelandet. Obwohl die Arawak ihm zu vermitteln versuchten, dass ihre Insel Guanahani hieß, gab Kolumbus ihr einen neuen Namen. San Salvador. Bis heute ist unklar, ob die gleichnamige Insel der Bahamas, die diesen Namen erst 1926 bekam, die Insel war, die Kolumbus betreten hatte.
    Zunächst verliefen die Begegnungen zwischen den Seeleuten und den Indianern friedlich. Kolumbus betrachtete die Eingeborenen als halbe Tiere, die man ohnehin versklaven würde, die Seeleute vergnügten sich mit den jungen Frauen und genossen exotische Früchte wie Ananas. Besonders hatte es ihnen der in Europa unbekannte Tabak angetan, der in einfachen Maispfeifen geraucht wurde und eine stimulierende Wirkung hatte. Über die Stoffe und die Glasperlen, die Kolumbus ihnen überreichen ließ, freuten sich die Arawak.
    Bedrohlich wurde ihre Lage erst, als es zu den ersten Plünderungen und Vergewaltigungen kam. Die Arawak wehrten sich vergeblich. Kolumbus ließ den Widerstand mit Waffengewalt niederschlagen und machte den Indianern durch den Einsatz von Feuerwaffen klar, wie hoffnungslos unterlegen sie seinen Männern waren. Er zwang sie zur Abgabe von Baumwolle, Gemüse und Früchten und ließ sie als Diener auf den vor Anker liegenden Schiffen arbeiten. Als er die Karibik im Dezember verließ und die Santa Maria vor der Küste von Hispaniola strandete, ließ er einen Teil der Mannschaft auf der Insel zurück und segelte mit den verbleibenden Schiffen nach Spanien. Dort wurde er als Held gefeiert, obwohl er lediglich einige kleinere Inseln betreten hatte.
    Nachdem Kolumbus verschwunden war, rächten sich die Arawak an den zurückgebliebenen Seeleuten. Sie brachten alle Weißen um und zerstörten die kleine Festung, die Kolumbus an der Küste von Hispaniola hatte errichten lassen. Wie groß muss ihre Bestürzung gewesen sein, als Kolumbus im September des darauffolgenden Jahres zurückkehrte, diesmal mit 17 Schiffen und über 1500 Siedlern. Als der Seefahrer erkannte, dass keiner

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