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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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ihn bloß stumm anstarren. War er etwa von den zwei Flaschen Bier schon betrunken? Oder wurden wir heimlich gefilmt und gleich würde Ashton Kutcher von Punk’d aus seinem Versteck springen?
    »Ich hab dir doch erzählt, dass ich nie auf einer Highschool war«, sagte Luke. »Deshalb war ich auch nie auf einem Schulball und ich möchte das einfach gern mal erleben. Okay, ich geb zu, dass es in meinem nächsten Film auch eine Abschlussballszene gibt, aber das ist nicht der Grund, warum ich zum Ball will. Es geht um mich. Um das Gefühl, etwas zu verpassen.«
    »Zu verpassen?« Ich schüttelte den Kopf. »Luke, du warst in Afrika. Du warst bestimmt schon tausendmal in Europa. Du hast bei der letzten Oscarverleihung neben Clint Eastwood gesessen. Leugne es nicht – ich hab dich da sitzen sehen. Wie könntest du irgendwas verpassen?«
    »Ich verpasse eine ganze Menge«, behauptete Luke. »Nämlich all die Sachen, die normale Leute machen. Ich kann ja noch nicht mal in einen Supermarkt gehen und Milch kaufen, ohne dass jemand ein Autogramm will. Ist es so schwer zu verstehen, dass ich eine Erfahrung machen will, die jeder andere amerikanische Jugendliche macht?«
    Das stimmte ja wohl ÜBERHAUPT nicht. Es gab amerikanische Jugendliche, die diese Erfahrung auch nie machten. Man musste nur mich anschauen.
    Aber ich wollte ihm nicht seine Illusionen rauben. Jedenfalls nicht so. Eine andere Frage musste ich allerdings dringend loswerden…
    »Wieso ICH?«, fragte ich. »Du könntest mit jedem Mädchen aus der Schule zum Frühlingsball. Trina ist viel hübscher als ich und sie wäre begeistert…«
    »Kann sein«, sagte Luke. »Aber mit Trina bin ich nicht befreundet.«
    Ich rutschte unbehaglich auf meiner Bank herum. »Na ja… stimmt.«
    »Und Trina möchte mich auch nicht nur als guten Freund haben – so wie du, stimmt’s?«
    Da verstand ich es. Ich verstand, warum Luke mich bat. Und ich verstand, wo rum er mich bat.
    Es versetzte mir einen richtigen Stich. Weil ich plötzlich solches Mitleid bekam. Ich weiß, es ist lächerlich, Mitleid mit einem Millionär zu haben, einem Filmstar, dem die Frauen in aller Welt zu Füßen liegen und der einen Ferrari besitzt.
    Aber es gab etwas, das sich Luke Striker mit Geld und gutem Aussehen nicht kaufen konnte, und das war Freundschaft. Wahre Freundschaft, von jemandem, der ihn nicht benutzte, um selbst reich und berühmt zu werden, und der ihn mochte und nicht die Figuren, die er spielte. Er wollte einfach nur wie ein normaler Mensch behandelt werden.
    Und was gibt es – so gesehen – Normaleres als den Frühlingsball?
    Er hatte mich gedrängt, aufzuhören, die nette kleine Jenny Greenley, jedermanns Freundin, zu sein. Er hatte mir gesagt, ich hätte das Potenzial, etwas Besonderes zu sein.
    Aber es sah so aus, als müsste ich vorher noch ein letztes Mal als nette kleine Jenny eine gute Tat vollbringen.
    Und zwar für ihn. Auch wenn er nicht ahnte, dass ich es für ihn tat.
    »Klar«, sagte ich ruhig. »Dann lass uns zusammen zum Frühlingsball gehen.«
    Er freute sich sichtlich – er freute sich darüber, mit mir zum Frühlingsball zu gehen. Mit mir.
    Der Arme.
    »Cool!« Er sprang von der Bank auf. »Hör mal, ich flieg wahrscheinlich nach L. A. zurück, sobald das hier geregelt ist…« Er nickte in Richtung des klingelnden Telefons und der Haustür, an die immer noch geklopft wurde. »Aber ich komme nächstes Wochenende zurück, um mit dir auf den Ball zu gehen. Wobei du eher mit mir gehst, weil es ja deine Schule ist und…«
    »Ich freu mich darauf«, sagte ich und lächelte über seine Begeisterung.
    Das Ganze erinnerte mich an eine Folge aus Der Himmel steh uns bei , wo Luke als Jake an Weihnachten in einer Suppenküche für Obdachlose aushilft, und als er nach Hause kommt, steht da ein Mountainbike, das ihm ein reiches Mitglied der Gemeinde seines Vaters zur Belohnung gekauft hat.
    Weil man natürlich immer ein Mountainbike gekauft bekommt, wenn man Obdachlosen hilft. Mhm, ja klar.
    In diesem Moment stürmten die Reporter (denn die waren es, die an die Haustür geklopft hatten – anscheinend hatte jemand über Polizeifunk von der Aufregung auf dem Parkplatz und Lukes Flucht hierher erfahren und die Presse alarmiert) das Grundstück von hinten, brüllten Lukes Namen und knipsten Fotos von uns auf der Veranda.
    Wir flohen kichernd ins Haus, und Luke schickte mich mit dem Versprechen nach Hause, mich am nächsten Samstag um sieben abzuholen.
    Ein Versprechen, das mir

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