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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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ist eigentlich in letzter Zeit mit Jen los? Irgendwas hat sie doch. Sie benimmt sich voll komisch …
    Niemand sprach mich offen darauf an, aber ich wusste, was los war. Wenn ich ins Mädchenklo kam, verstummten alle, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass über mich geredet worden war.
    Und beim Mittagessen wurde der Name, der allen auf der Zunge lag, nie erwähnt: Luke Striker.
    Der Einzige an der Schule, der mich noch normal behandelte (außer Mr Hall, der mich weiter wegen meiner Händeschüttelei anbrüllte), war Scott. Scott war ganz der Alte. Er grübelte mit mir über das Layout der Schülerzeitung nach, als er mit meinen Entwürfen nicht zufrieden war, er suchte mit mir zusammen die Briefe an Annie aus, die wir abdrucken wollten, er machte sich über das letzte Buch lustig, das ich ihm geliehen hatte, und bot mir mittags von seinen selbst gemachten Tortellini mit Käsesoße an.
    Scott war eben… Scott.
    Sogar meine Eltern behandelten mich anders. Ich weiß nicht, ob es etwas damit zu tun hatte, dass ich ein Date für den Schulball hatte – mein allererstes Date –, oder mit wem ich das Date hatte. Jedenfalls behandelten sie mich plötzlich so, als stünde ich ihnen altersmäßig näher als Cal oder Rick. Mein Vater schlug mir zum Beispiel vor, mir bei der Verkehrsbehörde einen Übungsführerschein zu besorgen – bisher hatte er das Thema immer tunlichst vermieden, wahrscheinlich aus Angst, sich tatsächlich mal in ein Auto setzen zu müssen, in dem ich hinterm Steuer saß.
    Mom überraschte mich morgens am Frühstückstisch, als sie ihre Cornflakes löffelte und in vertraulichem Ton sagte (als wäre ich eine ihrer Freundinnen und nicht ihre Tochter): »Vielleicht könntest du ja mal was mit Cara Schlosburg unternehmen, Jenny. Ins Kino gehen oder so. Ihre Mutter hat mir gestern bei der Gymnastik anvertraut, Cara sei in letzter Zeit richtig depressiv. Sie hat ihre Eltern sogar gebeten, ab nächstem Herbst auf die Mädchen-Militärakademie in Culver gehen zu dürfen.«
    Auf die Militärakademie! Cara? Ich war geschockt. Natürlich verstand ich, dass sie auf eine andere Schule wollte, wo sie nicht ausgemuht wurde.
    Aber gleich eine Militärakademie ? Die Clayton Highschool war ja schon schlimm – aber nicht so schlimm wie eine Militärakademie.
    Oder doch?
    Falls doch, würde sie es jedenfalls nicht mehr lange bleiben, das stand fest.
    Ich wusste, ich hatte keine Zeit zu verlieren, und handelte deshalb umgehend. Noch am selben Tag ging ich mittags auf Cara zu und fragte: »Hast du heute nach der Schule schon was vor?«
    Cara knabberte an einem Salatblatt, als wäre das alles, was sie an diesem Tag essen würde. Natürlich wusste ich, dass sie in ihrem Schließfach einen Vorrat an Schokotörtchen hortete, die sie in sich hineinstopfte, wann immer sie sich unbeobachtet glaubte. Ich hatte sie oft genug im Vorbeigehen dabei ertappt.
    Sie blickte auf. »Ich?« Dann schaute sie sich um, ob ich auch wirklich sie meinte. »Öh. Nein. Wieso?«
    »Weil ich was mit dir besprechen muss«, sagte ich. »Kann ich mit zu dir nach Hause kommen?«
    Sie sah so erschrocken aus wie ich bei der Erwähnung der Militärakademie in Culver. Eine Welle von Schuldgefühlen stieg in mir auf, als ich begriff, dass ich vermutlich der erste Mensch war, der Cara je gefragt hatte, ob er zu ihr nach Hause kommen könne.
    »Du willst mit zu mir?« Cara guckte misstrauisch. »Warum?«
    »Hab ich dir doch gesagt«, sagte ich. »Ich muss was mit dir besprechen. Mit welchem Schulbus fährst du?«
    »Mit dem Fünfunddreißiger«, sagte Cara. »Er fährt um zehn nach drei ab.Aber…«
    »Okay, dann sehen wir uns um zehn nach drei.« Ich drehte mich um und ging zu meinem Tisch zurück.
    »Warte mal!« Caras Gesicht lief langsam rot an. Wahrscheinlich wurde ihr gerade klar, wie viele Leute unsere Unterhaltung mitgekriegt hatten. Immerhin würde ich mit Luke Striker zum Frühlingsball gehen. Seit das bekannt war, wurde ich von meinen Mitschülern mit einer gewissen Aufmerksamkeit beobachtet. »Bist du dir sicher… bist du dir sicher, dass du das ernst meinst?«
    »Absolut«, sagte ich und ging davon.
    Ich musste die Redaktionssitzung ausfallen lassen, um den Besuch bei Cara in meinen Terminplan einzubauen, aber die Schülerzeitung würde auch einen Tag ohne mich klarkommen. Cara brauchte meine Hilfe dringender.
    Als wir bei ihr ankamen, sah ich mit Erleichterung, dass meine Mission einfacher werden würde als befürchtet. Es stellte sich nämlich

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