Jenseits der Eisenberge (German Edition)
als er vor Angst und Erregung erschauerte. Er spürte, wie sich der Layn von ihm fortdrehte und aufstand. Lys folgte ihm mit den Augen: Kumien nahm eine Flasche aus einem Schränkchen und kehrte zu ihm zurück. Die Flüssigkeit in dieser kleinen Flasche aus grünem Glas war unzweifelhaft Öl. Der Layn wollte ihn also zumindest nicht leiden lassen, wofür Lys ihm dankbar war.
Schmerzen hab ich auch so schon genug … Trotzdem barg er sein Gesicht wieder in dem Kissen neben ihm. Er wollte den pulsierenden Schaft dieses Mannes nicht anstarren. Er wollte die Gier in seinem Blick nicht sehen müssen oder den Moschusduft seiner Erregung riechen.
Ihr Götter, hoffentlich geht es schnell …
„Sieh mich an, Erek!“
Der Befehl war leise gesprochen und dennoch so zwingend, dass Lys den Kopf zu ihm drehen musste. Der Layn legte sich dicht neben ihn, auf dem linken Unterarm hochgestützt, sodass sich ihre Beine berührten. Was Lys nun in den hellen Bernsteinaugen schimmern sah, hatte nichts mit Gier oder Spott zu tun, dafür umso mehr mit Sorge und Traurigkeit. Kumien hob die rechte Hand und fuhr zärtlich über Lys’ Wange, durch sein Haar, das ihm wirr in die Stirn hing. Er lächelte, als Lys unter seinen Fingern zurückzuckte.
„Dein Körper verlangt nach mir, Erek, warum lässt du es nicht einfach geschehen?“, fragte er.
„Ich habe Angst“, brach es aus Lys heraus, bevor er es zurückhalten konnte.
„Du wirst nicht leiden, ich verspreche es dir. Ich werde Rücksicht auf deine Verletzungen nehmen, benutze Öl und werde dich erst nehmen, wenn du bereit bist. “
Lys nickte, setzte sich dann auf, ein gequältes Stöhnen unterdrückend, als jeder einzelne Muskel gegen diese Anstrengung protestierte. Er drehte sich mit dem Rücken zu Kumien und wollte sich hinknien, doch der Layn hielt ihn auf.
„Du hast heute schon genug gekniet, meinst du nicht?“ Er zog Lys zu sich heran, hielt ihn einen Moment von hinten umfangen; aber als sich Lys angstvoll wimmernd versteifte, gab er ihn sofort frei.
„Achtet nicht auf mich, Mebana“, flüsterte Lys und legte sich seitlich nieder, ein Bein aufgestellt, um Kumien ungehinderten Zugang zu gestatten. „Nehmt meinen Körper, mein Herz kann ich Euch nicht geben, denn es gehört bereits einem anderen.“
Diesmal schaffte er es, sich zu beherrschen, als Kumien ihm mit beiden Händen über die Haut fuhr, sanft über seine Hüfte und Brust streichelte, behutsam mit seinen Nippeln zu spielen begann.
„Warum glaubst du, dass dein Herz mir etwas bedeuten könnte?“
„Ihr seid der Fürst von Irtrawitt, Euch gehört alles in diesem Land, in diesem Palast, in diesem Raum. Wenn es Euch nur um meinen Leib ginge, würdet Ihr bereits zufrieden in Euer Kissen schnarchen, während ich dort hinten angekettet liegen geblieben wäre. Wozu sich die Mühe machen, mich umständlich zu befreien, wenn Ihr Eure Lust so viel schneller an Ort und Stelle hättet befriedigen können?“
„Nun, vielleicht habe ich es gerne bequem?“ Ein Hauch von Belustigung lag in Kumiens Stimme, doch kein Spott.
„Auch dann müssten wir jetzt nicht darüber reden, was ein Gefangener dem Layn gewähren oder verweigern darf, Mebana. Ihr hättet mich vorbereitet, genommen, und dann aus dem Bett getreten.“ Lys zitterte panisch, als Kumien ihn mit leichtem Druck auf den Bauch herumdrehte und nach der Ölflasche griff. Welcher Dreigehörnte hatte ihn gebissen, solchen Unsinn zu reden? Gewiss wollte Kumien bloß den Anschein, dass es keine Vergewaltigung war? Und doch, er war sicher, dass der Layn aus irgendeinem Grund mehr verlangte als nur seinen Körper. Der Blick, mit dem er ihn bedacht hatte …
„Du bist ein kluger Mann, Erek. Ja, es stimmt, ich will dein Herz, deine Seele, und alles, was es sonst gibt. Rasche Befriedigung erhalte ich mit einem Fingerschnipsen. Ein einziges Wort, und ein halbes Dutzend eifriger Mädchen verwöhnt mich auf jede Weise, die ein Layn sich nur wünschen kann; ein Winken, und ebenso viele junge Männer knien bereitwillig vor mir. Mehr Liebessklaven als ich jemals beglücken könnte warten gierig auf die Ehre, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen und jeder hat dafür seine eigenen Gründe. Aber ich wünsche mir nicht Willfährigkeit, Erek, und ich bin nicht so grausam oder dumm, dich mit Gewalt zu nehmen und dadurch zu brechen. Es würde genau das zerstören, was mir gefällt.“
Lys spürte kühles Öl auf der Haut, zwang sich mit aller Macht, stumm zu bleiben; doch die Hand des
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