Jenseits der Eisenberge (German Edition)
Kumien aus einer Truhe nahm.
„Lass uns spielen, Erek, du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich werde dich nicht verletzen“, sagte er leise.
Erek schluckte, wehrte sich aber nicht, als Kumien ihm die Hände mit Seidentüchern umwickelte. Auch, als er zwei schmiedeeiserne Ketten von dem Bettgestänge löse, sodass sie über Ereks Kopf baumelten, rührte er sich nicht. Er ging sogar freiwillig mit, als Kumien ihm die Arme nach oben zwang und ihm mittels der Tücher die Handgelenke einzeln so fesselte, dass Erek in seiner knienden Haltung verharren musste. Es war dabei nicht zu übersehen, dass ihm das Spiel gefiel, seine Erektion ragte Kumien entgegen. Noch einmal prüfte er, dass die Tücher nicht in die Haut einschneiden konnten. Dann küsste er über Ereks erhitzten Körper, über die feinen hellen Härchen, die sich unter dem Bauchnabel hinab bis zur Scham zogen. Aufmerksam suchte er nach Anzeichen von Ängstlichkeit, doch der junge Mann war völlig entspannt und stöhnte lustvoll, als Kumien ihm über die Spitze leckte und mit den Lippen die Vorhaut ein wenig zurückdrängte. Kumien griff zu zwei weiteren Tüchern und näherte sich damit Ereks Gesicht. Sofort reagierte Erek mit deutlicher Panik: Mit so weit aufgerissenen Augen, dass man einen Herzschlag lang nur noch das Weiße sehen konnte, fixierte er Kumiens Hände und bewegte sich zittrig von ihm weg.
„Nicht …“, stammelte er schwer atmend.
„Scht“, erwiderte Kumien beschwichtigend, glitt hinter ihn, küsste ihm zärtlich Nacken und Schultern.
„Was erschreckt dich, Erek? Ich will dir nur die Augen verbinden, damit du das Spiel noch mehr genießen kannst. Du kannst mir vertrauen, das weißt du doch. Wenn du Angst oder Schmerzen hast, sag ein Wort, ich höre sofort auf.“ Als Erek weiterhin panisch um Atem rang, setzte sich Kumien hastig vor ihn und nahm ihn in die Arme.
„Möchtest du, dass ich aufhöre?“, fragte er.
„Nein – nein, wirklich nicht. Meine Augen, Ihr könnt sie binden – jederzeit, aber Mebana, nicht knebeln, bitte“, flehte Erek mit so viel Angst in der Stimme, dass Kumien ihn nur noch fester umarmte und beruhigend auf ihn einsprach, bis die Panik nachließ und Erek sich zu entspannen begann, soweit das in seiner Haltung möglich war. Kumien verbarg seine innere Zufriedenheit darüber, endlich eine von Ereks Grenzen gefunden und überschritten zu haben – in den vergangenen Wochen war ihm die Widerstandskraft des jungen Mannes mehr als einmal unheimlich geworden.
„Warst du geknebelt, als man dir das hier angetan hat?“, fragte er und strich über die breiten Narben auf Lys’ Körper. Er spürte das Nicken gegen seine Schulter, Lys hatte sein Gesicht dort vergraben. Eine Geste, die Kumien schon häufiger bei ihm gesehen hatte. Für jemanden mit einem solch hübschen Antlitz war Erek auffallend darauf bedacht, es vor der Welt zu verstecken.
Und du tust gut daran, es ist nicht klug deinen Feinden zu zeigen, wie verletzlich du wirklich bist.
„Ich wurde brutal geschlagen, war gefesselt und geknebelt. Ich wäre fast an dem Knebel gestorben, nicht an den Verletzungen“, flüsterte er gegen Kumiens Hals. „Es hat stundenlang gedauert, es war fast zu spät, als …“ Im allerletzten Moment verstummte Erek, bevor er sein sorgsam gehütetes Geheimnis verraten konnte. Kumien lächelte und begann dann wieder, mit Lippen, Zunge und Händen seinen wehrlosen Gespielen zu verwöhnen, bis Erek erneut schwer atmete, diesmal vor Lust, und sich erregt zu winden begann. Sein offensives Genießen verwunderte Kumien ein wenig, er hatte mit eiserner Selbstbeherrschung gerechnet. Sich vor furchtsamer Gegenwehr gefürchtet, denn er wollte Erek nicht gegen seinen Willen nehmen und ganz gewiss nicht mit Gewalt. In der ersten Nacht war er beinahe zu der Überzeugung gelangt, dass man Erek bereits solche Art von Gewalt angetan hatte und war erleichtert, sich geirrt zu haben.
„Ich mag Leidenschaft“, flüsterte er ihm ins Ohr. „Und ich liebe es, sie zu kontrollieren.“ Er tastete blind nach einem der schmalen Bänder, die er ebenfalls mitgenommen hatte. „Hab keine Angst“, wisperte er, saugte an seinem Ohrläppchen und band ihm dabei den Lederstreifen um die Wurzel des hart geschwollenen Schafts. „Das hindert dich daran zu kommen, bevor ich es dir erlaube“, erklärte er, lachte über Ereks verwirrten Gesichtsausdruck und biss ihm zärtlich in die Schulter, was mit sinnlichem Stöhnen beantwortet wurde. Kumien ließ seine
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