Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
alle Zeiten mit ihm leben, dachte sie. Es war ein tiefer Wunsch, dennoch wusste sie, dass er es nicht tun würde. Niemals würde Damon Adrian diesen Fluch über sie bringen. Sie umarmte ihn, aber er schob sie von sich weg.
Linda sagte nichts, blickte nur in seine unergründlichen Augen, die das Mondlicht widerspiegelten. Aber das bleiche Licht war nichts im Vergleich zu der strahlenden Leidenschaft, die sie in seinem schönen, aber irgendwie auch grausamen Gesicht fand.
Damon sagte zuerst nichts. Er wusste, dass er Linda die Antwort schuldig war. Nicht nur, um Valerias und Berengars Macht endlich zu zerschlagen, sondern auch, weil er tiefe Gefühle für Linda empfand. „Das Jenseits der Finsternis ist ein Ort, an dem sich die Geschöpfe der Nacht versammeln. Sie warten darauf, Einlass in die Welt der Lebenden zu erlangen. Es gibt viele Pforten, die sich zu dieser Welt öffnen, manchmal weit, manchmal nur ein bisschen. Und es gibt viele Krieger wie Aldin von Gwynedd und jetzt auch mich, die daran arbeiten, diese Pforten verschlossen zu halten. Es erfordert eine große Anstrengung des Willens, aber bisher waren die Mächte des Lichts stärker als die Mächte der Dunkelheit. Seltsamerweise sind auch viele Wesen meiner Art damit beschäftigt, das Grauen von der Menschheit fern zu halten.“
Er blickte Linda tief in die Augen. Sie spürte wieder diese hypnotische Wirkung, die es ihr unmöglich machte, sich Damon zu entziehen.
„ Wir sind wie die Wölfe“, sagte er dann. „Wir lieben die Freiheit und den Lockruf des Blutes. Aber wir sind nicht alle Bestien.“
Dann nahm er sie an die Hand und führte sie zu einer marmornen Gruft. Er legte einen Arm um sie und ging mit ihr ein paar Schritte auf den offenen Eingang zu. Dahinter sahen sie einen ebenfalls marmornen Sarg. „Die Menschen kennen die Eingänge ins Jenseits der Finsternis nicht, aber sie sind überall. Das Reich der Toten ist unter uns und erstreckt sich in die menschliche Wirklichkeit. Sie finden sich nicht nur auf Friedhöfen, sondern auch in der Natur, unmittelbar inmitten kleiner und großer Städte und sogar in Kirchen.“
Er hielt inne und stellte sich vor Linda. „Bist du bereit, einen kleinen Einblick in diese Welt zu nehmen? Dann werde ich dich dort hin führen.“ Ein diabolisches Grinsen lag in seinem Gesicht. Er wusste, dass Linda nicht dazu bereit war, auch nur den geringsten Eindruck der anderen Welt zu erlangen. Niemand war das.
Linda war still. Ich will seine Welt kennen lernen. Ich will alles über ihn wissen. Er wird mich nicht in Gefahr bringen. Wo immer er hingeht, will ich ihm folgen. Sie wusste, dass ihre Gedanken verrückt waren, aber der Drang, das Geheimnis seiner magischen Existenz zu kennen, war stärker. Dennoch hatte sie Angst. Ich will, dass Damon sich in seine Welt führt, auch, wenn es den Tod für mich bedeutet. „ Ja“, sagte sie. „Wenn du bei mir bist. “
„ Das bin ich. Komm.“ Es klang wie eine Einladung.
Damon nahm sie an der Hand und betrat mit ihr das kleine Mausoleum, das im bleichen Mondschein lag. „Dieses Grabmal habe ich vor Jahren für einen reichen Geschäftsmann errichtet. Ich habe hier ein Tor zum Jenseits versteckt. Manchmal betrete ich diese Welt, um mich an die Schrecknisse der dämonischen Welt zu erinnern.“ Sie umrundeten den Sarkophag und standen vor einer Wand.
Damon hob seine Hand und legte sie an die Mauer. In diesem Moment blitzte ein helles Licht auf, und die Wand begann sich zu teilen. Sie glitt auseinander wie ein Stück Fleisch, in das ein Chirurg geschnitten hatte. Linda hatte den Eindruck, dass das Gestein blutete.
Dahinter war es finster. Damon ergriff ihre Hand fester. „Lass mich auf keinen Fall los, Linda, sonst bist du verloren.“
Gemeinsam traten sie in die Dunkelheit ein.
Zuerst passierte nichts, aber dann hörte Linda leise Schreie aus weiter Ferne. Ihre Augen gewöhnten sich an die Düsternis, und sie sah einen flammend roten Lichtschein weit vor sich am Horizont. Sie sah auch spitze Berge und schwarze Wolken, die über der Landschaft lagen. Ein Geruch von Rauch und Schwefel drang ihr entgegen. Sie hustete und hielt sich eine Hand vor das Gesicht. Das rötliche Glühen wurde intensiver.
Dann sah sie die Wesen.
Schatten, Gestalten ohne Gesichter, umher huschende schwarze Schleier. Ein Wimmern lag in der Luft, ein dunkles Flüstern, und wieder Schreie aus weiter Ferne. Diese Wesen kamen auf sie zu, streckten ihre Arme nach ihr aus.
Eine Angst, die sie noch nie
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