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Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Jenseits der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich vorgekommen, als hätte man ihn in den Hyperraum katapultiert. Ohne Raumschiff. Woher, zum Teufel, hätte er auch wissen sollen, dass dieser Schmollmund eine solche Kraft besaß?
    Er hatte sich noch nie von passiven Frauen angezogen gefühlt. Aber das schien plötzlich keinen Unterschied mehr zu machen. Nein, er würde nicht zulassen, dass er sich zu Sunny hingezogen fühlte, ganz gleich, welche Tricks sie auch aus ihrem 20.-Jahrhundert-Ärmel zog.
    Sie allein war verantwortlich für das, was passiert war. Sie hatte ihn gereizt und provoziert. Sie hatte es darauf angelegt, ihn zu verwirren. Jacob mahlte mit den Zähnen. Es war ihr gelungen, wie er zugeben musste. Und nachdem er reagiert hatte, wie jeder gesunde Mann reagieren würde, hatte sie ihn mit diesen riesigen entsetzten Augen angesehen. Mit einem Ausdruck von Panik – und Leidenschaft. Oh ja, sie war ein typischer Fall. Nach all seinen Studien über das zwanzigste Jahrhundert hätte er gewarnt sein müssen, dass die Frauen damals sehr viel verwirrender und unlogischer gewesen waren. Und geschickter.
    Die Hände in den Hosentaschen, ging Jacob zum Fenster hinüber und starrte in die wirbelnden Schneeflocken. Ganz schön clever, diese Sunny. Sie ahnte, dass etwas mit seiner Geschichte nicht stimmte, und war entschlossen, es herauszufinden. Allerdings war er ebenso entschlossen, es sie nicht wissen zu lassen.
    Wenn es also auf einen Kampf hinauslief, wer von ihnen beiden gewitzter war, hatte Jacob keine Zweifel, dass er siegen würde. So schwer konnte es kaum sein, eine Frau aus dem zwanzigsten Jahrhundert auszumanövrieren. Auf der Evolutionsskala war er ihr schließlich um mehr als zweihundert Jahre überlegen. Zu schade, dass sie auf ihre primitive Art so attraktiv war. Aber er war Wissenschaftler, und er hatte bereits berechnet, dass jegliche Art von Beziehung zu ihr sämtliche seiner Gleichungen über den Haufen werfen würde.
    Mit einer Sache allerdings hatte sie Recht. Sie saßen hier zusammen fest. Diese ganze vermaledeite Gegend war praktisch menschenleer, bis auf sie beide. Und so, wie der Schnee jetzt fiel, wurde leider allzu deutlich, dass sie es tagelang zusammen aushalten mussten. So irritierend es auch sein mochte, im Moment brauchte er sie noch.
    Irgendwie musste er an ihr vorbeikommen, um zu seinem Bruder zu gelangen. Und er würde alles tun, um Cal zu treffen.
    Er drehte sich um und ließ den Blick durch die Küche schweifen. Es war unbestreitbar, dass diese Hütte viel zu wenig Raum bot, um sich auf Dauer aus dem Weg zu gehen. Er könnte natürlich zu seinem Schiff zurückkehren, aber er zog es vor, hierzubleiben. So konnte er Studien vor Ort betreiben. Mit diesem Wissen wäre es auch leichter, Cals Faszination für diese Zeit zu verstehen. Und seinen angeborenen Wissensdurst würde er auf dem Schiff auch nicht befriedigen können.
    Also würde er bleiben. Wenn seine Anwesenheit die hübsche Sunbeam nervös machte … umso besser.
    Mit seinem eigenen Unbehagen – seit dem Kuss unermesslich angewachsen – würde er schon fertig werden. Schließlich war er der eindeutig Überlegene.
    Schon sehr viel ruhiger, kehrte er an den Tisch zurück und widmete sich wieder dem Toaster.
    Während er herumwerkelte, hörte er die Decke über sich knirschen und knarzen. Er lächelte in sich hinein, als ihm klar wurde, dass Sunny da oben auf und ab marschierte. Er rieb sie also auf. Gut. Vielleicht hielt sie dann Distanz. Oder provozierte ihn zumindest nicht, etwas zu tun, was sie beide später bereuen würden.
    Es war völlig unlogisch, jemanden zu begehren, den man nicht einmal leiden konnte. Sich Fantasiebilder auszumalen, die kaum zu ertragen waren. Sich nach jemandem zu sehnen, der einen nur ärgerte.
    Als der Schraubenzieher abrutschte und sich in seinen Daumen bohrte, verfluchte Jacob Sunny erneut.
    Damit würde er nicht durchkommen.
    Sunny tigerte von einer Wand zur anderen, vom Fenster zur Tür, und versuchte, Dampf abzulassen. Dieser Mann war absolut unmöglich! Sie zu packen, als wäre sie irgendein willenloses Dummchen, und sie dann genauso kaltblütig zurückzustoßen. Bildete er sich wirklich ein, er könnte seine … seine sexuellen Frustrationen an ihr auslassen, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen würde?
    Dann warteten allerdings noch einige Überraschungen auf ihn.
    Niemand, absolut niemand behandelte sie so! Sie hatte lange genug allein auf sich aufgepasst und wusste, wie man auf die Tricks von Männern reagieren musste. Wenn ein

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