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Jenseits des Tores

Jenseits des Tores

Titel: Jenseits des Tores Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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stärker.
    Als er einen Schritt nach hinten weichen wollte, fühlte er das kalte, unzugängliche Tor in seinem Rücken - als wäre es nähergerückt.
    Unsinn!
    Lilith setzte erst einen, und gleich danach auch den zweiten Fuß auf die Steine, die von der wogenden Schwärze unberührt blieben.
    Für Landru war dies ein Indiz, das sein ganzes zum Selbstschutz errichtetes Gedankengebäude wie ein Kartenhaus zum Einsturz brachte.
    Sie ist es wirklich! dachte er schockiert. Sie hat dieses apokalyptische
    Szenario aufgeboten, nur um meiner habhaft zu werden! Nur um mich büßen zu lassen, daß ich meine Hand gegen sie erhob .!
    War auch Gabriel nur ihr Werkzeug, ihr williges Instrument? Wenn Landru die Ränke in Betracht zog, die sie jahrhundertelang gegen die eigenen Kinder geschmiedet hatte, hielt er es für denkbar. Mehr noch: Er kam kaum daran vorbei!
    Lilith .
    Es gab zwei Frauen dieses Namens, und beide schienen sie erkoren, ihm zum Schicksal zu werden! Aber dies hier war die Urlilith, die Macht, mit der alles begonnen hatte!
    »Was willst du?« keuchte er, als sie noch einen Schritt näherkam und mit haßflackernden Augen die Opferschlange über ihren Kopf erhob. »Was willst du wirklich von mir? Sag es! Vielleicht können wir?«
    Ihr Lachen bestätigte ihm, was er selbst vorhin gefühlt hatte: Wie bemitleidenswert schwach er geworden war. Wie hilflos ohne seine Magie .
    . die niemand anderer als sie ihm einst als Anlage in die Wiege gelegt hatte. Einem von zwanzig geheimen Kindern, die an Gott vorbeigelogen und in die Zukunft geboren worden waren vom Bösen Ihr Mund öffnete sich. »Vergiß es!« Sie schürzte die Lippen. Lüstern und abweisend zugleich tastete ihr Blick über seine Blöße.
    Landru fühlte, wie in seinen Lenden erst Hitze, dann Kälte strömte. Wie sein Glied anschwoll und sich unter den inzestuösen Phantasien verhärtete .
    ... um im nächsten Moment in demütigender Weise wieder zu erschlaffen.
    Sie war die Ursache.
    Sie wies ihn ab. Zeigte ihm, wie sie ihn durchschaute - und was sie von seinen verbotenen Wünschen, die seine Zunge nie in Worte gekleidet hätte, hielt!
    »Du bist Teil meiner Brut, eins von Adams Bälgern, die ich nie austragen wollte. Es dauerte lange, bis ich begriff, warum ich mich von euch abwandte. Jetzt weiß ich es: Ihr habt mich immer an ihn erinnert. An den Mann, der euch mit mir zeugte - den Mann, den ich mir nie ausgesucht habe. Adam ... Du bist wie er! Anum, Adad, Ea, Schamasch . sie alle waren wie er - keines meiner Kinder war wie ich! - Und jetzt ...«, noch einmal brannte ihr glutheißer, weltraumkalter Atem Landru ins Gesicht, ». stirb!«
    Ohne sich zu rühren, ohne den entscheidenden, den rettenden Schritt nach links oder rechts machen zu können, stand Landru gegen den Monolithen gelehnt und sah die Zähne der Opferschlange auf sich niederfahren.
    Sie trafen seine Brust und bohrten sich tief in sein ungeschütztes Fleisch.
    Und weiter, in sein uraltes Herz!
    Er konnte es nicht verhindern. Er konnte nichts dagegen tun. Nur zusehen.
    Ihr Gesichtsausdruck offenbarte, was geschah.
    Sie trank bereits. Aus ihm!
    Die Zähne der Opferschlange saugten sein Herzblut ab und führten es seiner Mutter über feine Kanülen zu, die sich als metallisches Wurzelwerk aus dem Griff des Schlangenstabs in ihren Körper gegraben hatten!
    Die verzückte Fratze bannte Landru. Er wußte, wie es enden würde. Wenn sie genug getrunken hatte, würde sie ihn sterbend vor dem Tor liegen lassen, denn diese Wunden würden nie mehr heilen. Und schon gar nicht an einem Ort, wo Magie, wie er sie kannte, weder existierte noch funktionierte .
    Landru begann konvulsivisch zu zucken. Matt und schicksalergeben wollte er zu Boden sinken, aber nicht einmal das war ihm gestattet. Er zappelte an der Opferschlange wie an einem Fleischerhaken. Seine Mutter ließ den Stab nicht los. Ließ den Blick nicht von ihm und der Qual, an der sie sich weidete.
    Wie rachsüchtig sie ist, dachte er. Zumindest darin waren sie einander nicht nur ähnlich, sondern gleich!
    Er bettelte nicht um Gnade, sondern ließ einfach alles geschehen. Denn er wußte, daß er es verdient hatte.
    Bis zum bitteren Ende .
    *
    Als er zu sich kam, herrschte Stille vor dem Tor.
    Und eine entsetzliche Dunkelheit, die aber erst ein paar Schritte entfernt richtig zur Entfaltung kam.
    Dort, wo das Steinfeld endete, auf dem der Monolith stand - und auf dem Landru lag. Immer noch nackt, und nun auch noch tödlich verletzt .?
    Mühsam drehte er

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