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Jenseits des Tores

Jenseits des Tores

Titel: Jenseits des Tores Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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sondern das, was aus dieser monströsen Masse hervorwuchs.
    Eine Blume.
    Eine schwarze Lilie, kaum kleiner als er selbst .!
    *
    Landru hielt den Atem an, als ihn der verdorben-berauschende Duft der Lilie erreichte!
    Die Lockung war unwiderstehlich. Wie an einer Schnur gezogen, bewegte er sich auf den Blütenkelch zu. Auf Zehenspitzen konnte er über den Rand hinweg ins Innere schauen .
    . und sah anstatt des Stempels .
    . sie!
    Seine Mutter!
    Kniend, nackt, schamlos bot sie ihm ihre Brüste dar! Ihren sündigen Schoß!
    »Komm!« formten ihre Lippen, ohne daß ein Laut hörbar wurde. »Komm - und berühre mich!«
    Sie war die Königin im Lande Niemalsmehr! Dies war ihr Reich (ihr Gehirn?)!
    Landru bog die Blütenblätter beiseite. Eines riß auf und benetzte ihn mit einem klebrigen Saft, betörender als jedes Blut.
    Landru warf sich auf Lilith.
    Er hatte aufgehört zu denken, aufgehört, über Taten und ihre Folgen zu philosophieren.
    Hier und jetzt kauerte sie wieder vor ihm, und dieses Mal verließ er sich nicht auf die Opferschlange, auf keine Waffe, nur auf seine Hände, die sich um ihren schlanken Hals schlossen und wie eine stählerne Schlinge zusammenzogen!
    Lächelnd blickte sie zu ihm auf, mit einem Ausdruck in den Augen, der Landru verhieß, daß sie ihn nicht noch einmal schonen würde - nicht noch einmal am Fuß des Tores zu sich kommen lassen wollte!
    Aus ihrem Hals schossen zuckende, tastende Stränge, die ihn in einem einzigen Moment gefunden und umschlungen hatten. Und durchbohrten wie tausend vergiftete Klingen!
    Gift, das augenblicklich zu wirken begann.
    Im letzten Moment, bevor sein Körper versteinerte und seine Seele ins Nirgendwo abdriftete, sah er seine Umgebung, wie sie war.
    Wirklich war!
    Nicht wirklich aus seiner subjektiven Sicht, und auch nicht verfälscht von den Farben und Formen seiner Alpträume und Ängste.
    Aber bevor er begriff, was er gesehen hatte, erlosch bereits der letzte Funke seines Bewußtsein und wurde von den Tentakeln, die sein Hirn mit dem dieses Ortes verband, gefressen .
    Es war aus!
    Das Herz in Landrus Brust hatte aufgehört zu schlagen.
    *
    Italien, im Kloster Monte Cargano
    Halb blind vor Hast und Schrecken durchflog der Adler das Labyrinth in den Tiefen jenes Berges, auf dessen Höhen sich das Kloster der Illuminati-Bruderschaft erhob.
    Der Schock war noch allgegenwärtig in Hidden Moon. Der Schock über den Verlust jener Frau, die nicht nur seine Gefährtin, sondern auch sein Seelentier geworden war. Ihre Nähe, ihre Kraft hatte ihm geholfen, dem schlimmsten Versucher, den es gab, zu widerstehen: dem Bösen. Einem Keim, den der Lilienkelch einst in ihm verankert hatte, damals, im Sommer des Jahres 1688 ...
    Jetzt nahte der Sommer 1997, und in den vergangenen Jahrhunderten hatten sich die unsterblich gewordenen Arapaho mehr als einmal grundlegenden Wandlungen anpassen müssen.
    Den Veränderungen ihres Selbst.
    Und den Veränderungen ihres Lebensraums.
    Es war Fluch und Segen in einem, so lange leben zu dürfen wie Hidden Moon und die Besten seines Stammes . Ihn schauderte während des Flugs.
    Die Besten.
    Es war eine dämonische Auslese gewesen, mit der Landru seinerzeit den Stamm der Arapaho in zwei Lager gespalten hatte: in die Täuflinge und die ewig Ungetauften. Die Schwächsten der Schwachen hatte er damals eigenhändig umgebracht, als er von Zelt zu Zelt geschritten war, ohne einen Hauch von Mitleid. 2
    Landru .
    Hidden Moon und Lilith - Adler und Fledermaus - waren der Fährte des ehemaligen Kelchhüters bis ins finstere Herz des Berges bis hin in die riesige Halle mit dem entfesselten Moloch gefolgt. Dem Moloch, den Hidden Moon nur mit allergrößtem Sträuben als Tor bezeichnet hätte.
    Der Arapaho-Vampir stieß im Flug einen grellen Schrei aus. Denn er wußte, daß mehr hinter diesem Schlund steckte, hinter dem gefräßigen Maul, in das es Lilith wie ein welkes Blatt gewirbelt hatte!
    Er hatte es fühlen können. Denn jener schreckliche Orkan, jener Sog, der Hidden Moon nur deshalb verschmäht hatte, weil sich ein monströses Geschöpf auf dieser Seite eingemischt hatte, konnte nicht einfach nur aus einem weiteren Gewölbe, einer weiteren Kammer in felsiger Tiefe gekommen sein. Zu unbarmherzig fremd und kalt und mächtig hatte er sich angefühlt. Und seit Hidden Moon von seinem Hauch getroffen worden war, schien etwas von dieser Fremde, Kälte und Macht in ihm zu stecken und ihm zu folgen. Egal, wohin er sich auch wenden würde, es würde bei ihm, in

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