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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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dickköpfig ein.
    »Die Kerle sind schon seit einer Viertelstunde unten«, konterte Eldridge. »Entweder sind sie den Bullen in die Hände gelaufen, oder sie sind längst verschwunden. In beiden Fällen hätten die Greifer hier oben nachgeschaut. Außerdem hast du ja die zwei Kerle in Zivil gesehen, die da noch anmarschiert kamen. Ich fresse einen Besen, wenn der eine nicht dieser Cotton gewesen ist.«
    »Mama mia«, entfuhr es Caramo, der sonst immer besonderen Wert darauf legte, mit nichts außer seinem Namen seine sizilianische Herkunft zu verraten. »Wenn der uns wiedererkennt, können wir unser Testament machen.«
    »Wir haben ihn zuerst wiedererkannt«, versicherte Eldridge. »Er kann sein Testament machen. Diesmal pumpe ich ihn voll Blei.«
    Caramo lachte. »Hoffentlich triffst du ihn auch richtig. Der ist zäh, das hast du ja gesehen. Der Schlag mit dem Knüppel, den du ihm verpaßt hast, hätte jeden Ochsen eingehen lassen. Der Kerl hat nur geschlafen.«
    »Und das Bad im Bach hat er auch überstanden, ohne zu ersaufen«, knurrte Eldridge. »Heute verpassen wir ihm gleich die richtige Portion!«
    Caramo schaute nochmals aus dem Fenster. »Glaube ich nicht«, sagte er dann. »Die rücken tatsächlich ab. Kein Bulle ist mehr unten zu sehen. Die Absperrung ist auch weg. Die Leute laufen wieder auf der Straße herum.« Eldridge schaute Caramo über die Schulter. Eine halbe Minute lang beobachtete er die Straße. »Komm!« sagte er dann.
    »Gehen wir?« wollte Caramo wi- »Was machen wir mit dem Wagen?«
    »Wir gehen nicht, und über den Wagen brauchst du dir vorest keine grauen Haare wachsen zu lassen«, sagte Eldridge hart. »Du mußt froh sein, wenn du ohne Wagen hier mit heiler Haut herauskommst.«
    »Wieso?« fragte Caramo dümmlich und runzelte die Stirn.
    »Man merkt, daß du mit dem FBI noch nichts zu tun hattest. Du kannst dich darauf verlassen, daß wir in wenigen Minuten hier oben Besuch bekommen. Die haben den ganzen übrigen Verein abfahren lassen, damit wir darauf hereinfallen«, vermutete Eldridge, ohne zu wissen, wie recht er damit hatte.
    »Nein«, stöhnte Caramo verzweifelt, »das darf doch nicht wahr sein!«
    »Ruhe!« donnerte der andere. »Wir müssen jetzt verdammt auf passen. Viele können es nicht sein. Vielleicht zwei oder drei Mann vom FBI. Mehr nicht. Die müssen wir wegputzen.«
    »Du bist verrückt!« entsetzte sich Caramo mit weitaufgerissenen Augen. »Das bringt uns auf den Stuhl!«
    »Da sitzen wir ohnehin schon drauf, wenn sie uns erwischen«, bemerkte Eldridge kalt. »Was wir mit Cotton gemacht haben, war Kidnapping.«
    »Ich habe ihn nicht geholt«, betonte Caramo. »Ich habe nur den Desk-Sergeanten gespielt. Sonst nichts.«
    »Erzähl das dem Richter«, sagte Eldridge. »Jetzt aber machst du hier mit, damit wir ’rauskommen. Das ist das einzige, was dich vor dem Stuhl retten kann. Wieviel Eingänge hat der Laden hier?«
    »Ich weiß es nicht«, jammerte Caramo.
    »Denk nach, du Esel!«
    »Die Einfahrt und die Ausfahrt«, zählte Caramo auf.
    »Die Treppe und der Lift«, ergänzte Eldridge. »Mehr gibt es nicht. Die Rampen sind wie eine endlose Straße. Ganz gleich, ob die Kerle über die Auffahrts- oder über die Abfahrtsrampe kommen, sie müssen irgendwann ins obere Stockwerk. Wenn einer von uns ganz oben steht, kann er das genau übersehen. Die oberste Rampenkurve ist also eine Festung für uns. Genauso ist es mit dem Treppenhaus. Einer muß den oberen Treppenabsatz bewachen. Von dort aus kann er jeden Angreifer abschießen.«
    »Und wenn sie auf verschiedenen Wegen kommen?« fragte Caramo.
    »Dann müssen wir uns mindestens einen freischießen. Das ganze Ding hat nur einen schwachen Punkt — den Lift. Wir können zu zweit keine drei Wege bewachen.«
    »Was wollen wir tun?«
    »Ich werde den Lift außer Betrieb setzen«, entschied Eldridge. »Am oberen Treppenabsatz ist ein Schaltkasten.« Caramo wollte noch etwas einwenden, doch Eldridge übernahm jetzt endgültig das Kommando. Er zog den widerstrebenden Gangster einfach mit sich. Mit wenigen Schritten erreichten sie die eiserne Tür zum Treppenaufgang. Eldridge machte sich vorsichtig heran und lauschte ins Treppenhaus. Alles war still, als sei das Haus ausgestorben. Nur das leise Summen der Entlüftungsanlage war zu hören. Vorsichtig lugte Eldridge über das Treppengeländer. Er konnte bis nach unten schauen. Nichts war zu sehen.
    »Komm, aber leise«, flüsterte Eldridge Caramo zu.
    Caramo folgte ihm widerspruchslos.

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