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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er umklammerte seine Waffe derart, daß seine Knöchel weiß hervortraten. Sein Gesicht war fahl. Er hatte Angst wie noch nie zuvor.
    Sie rannten die aus rohem Beton bestehende Treppe des nur für Notfälle gedachten Treppenhauses empor. Es waren 18 Stufen. Dann standen sie auf dem oberen Absatz. Wieder öffnete Eldridge vorsichtig die Tür und lauschte in das Parkhaus hinein. Auch hier war alles still. Er konnte einen Blick riskieren.
    »Leer«, flüsterte er und zog Caramo nach.
    »Dies hier ist die Abfahrtsrampe«, erklärte er schnell und deutete nach links. »Diese Kurve da oben ist die oberste Kurve, der Scheitelpunkt der ganzen Rampe. Jenseits der Kurve befindet sich das oberste Stück der Auffahrtsrampe. Verstehst du das?«
    »Das ist, als wenn du über einen Berg fährst. Das ist der Gipfel«, riet Caramo.
    Eldridge nickte eifrig. »Du bist doch nicht so dumm, wie du aussiehst. Jetzt stellst du dich auf den Gipfel und paßt auf. Sowie irgendeine Gestalt um die Ecke schleicht, schießt du. Verstanden?«
    »Und wenn das nur einer ist, der seinen Wagen abholen will?« fragte Caramo.
    Eldridge verdrehte verzweifelt die Augen. »Siehst du hier irgendeinen Wagen?«
    »Nein«, erwiderte Caramo.
    »Na also. Wer jetzt hier heraufgeschlichen kommt, kann nur zu uns wollen. Wir sind aber nicht zu sprechen. Das mußt du ihm beibringen. Du hast einen absolut sicheren Standplatz. Von hinten kann dich niemand sehen, und wer von vorn kommt…«
    »…wird abgeschossen«, ergänzte Caramo.
    »Endlich hast du es begriffen«, murmelte Eldridge zufrieden. »Ich gehe jetzt zum Schaltkasten und setze den Lift außer Betrieb. Dann gehe ich zum Treppenhaus und passe dort auf. Wenn es Zeit ist, abzuhauen, sage ich dir Bescheid, klar?«
    »Klar«, bestätigte Caramo.
    Eldridge lauschte wieder einen Moment. Noch war alles still. »Los!« zischte er dann.
    Caramo eilte an den ihm zugewiesenen Platz. Vorsichtig äugte er um die Ecke auf die Gegenfahrbahn. Mit einem Zeichen verständigte er Eldridge, daß auch dort noch alles in Ordnung war. Schließlich lehnte er sich mit dem Rücken so an die Wand, daß er beide Fahrbahnen überblicken konnte.
    Eldridge gab ihm ein Handzeichen. Dann überquerte er mit vier Sprüngen die Tür zum Fahrstuhlschacht.
    Vorsichtig öffnete er sie Millimeter um Millimeter, bis er die Anzeigentafel des Liftes sehen konnte. Die Kabine befand sich im ersten Stock. Eldridge atmete erleichtert auf und wandte sich nach links, wo er bei früheren, weniger aufregenden Besuchen in diesem Parkhaus den Schaltkasten des Fahrstuhles entdeckt hatte.
    »Vorsicht — Hochspannung! Lebensgefahr!« leuchtete ihm die rote Schrift entgegen.
    Suchend blickte sich der Gangster um.
    »Please, open in case of emergancy only«, lautete eine andere Anweisung. Nur im Notfall zu öffnen, las Eldridge und dachte: Wenn das jetzt kein Notfall ist, dann weiß ich es nicht. Er war weniger vorsichtig als einige Tage vorher der junge Dave Nuggeth. Mit dem Kolben seiner Pistole schlug er die Glasscheibe ein und riß das Brecheisen heraus.
    Das flache Ende des Eisens klemmte er unter die Tür des Schaltkastens, knapp über dem Schloß. Ein energischer Ruck genügte. Mit einem leisen Knall sprang die Tür auf. Ein paar Sicherungen, ein paar Schalter, etliche Kabelstränge und eine Anzahl Relais lagen vor dem Gangster.
    Eldridge war kein Fachmann. Er war auch zu nervös, um nachzuprüfen, welche Sicherungen welche Funktion hatten. Ein besonders dicker Kabelstrang schien ihm der Schlüssel zur Nervenzelle des Lifts zu sein.
    Er klemmte sein Brecheisen unter diesen Kabelstrang und legte das Eisen so auf den stählernen Türrahmen, daß er eine gute Hebel Wirkung erzielen konnte.
    Dann stemmte er sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen das Eisen. Völlig unerwartet leicht riß das Hauptkabel aus seiner Klemme. Flanagan Eldridge verlor das Gleichgewicht, stolperte einen Schritt nach vorn, das Brecheisen federte hoch und berührte das blanke Stromkabel.
    Ein weißblauer Blitz zuckte aus dem Schaltkasten.
    Der Gangster sah ihn nicht mehr. Er merkte auch nicht, daß das Licht im ganzen Haus erlosch.
    Der Gangster Eldridge starb auf genau die Art, die er mit aller Gewalt vermeiden wollte: Durch elektrischen Strom, der durch seinen Körper jagte.
    ***
    »Stop!« rief ich aus.
    »Die Kerle sind auf Draht, das muß man ihnen lassen«, brummte Phil.
    »Der Beobachter hat uns gesehen. Allerdings bestäigte das auch, daß die Kerle noch im Hause sind. Es ist

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