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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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das, von einem plötzlich bremsenden Wagen auf einen harten Betonboden geschleudert zu werden.
    Immerhin — der Schmerz war zu ertragen.
    Ich rollte mich zur Seite und kam wieder auf die Beine. Der Wagen kam zum Stehen.
    Noch während ich herumwirbelte, hörte ich das metallische Klicken. Der Mann im Wagen vergab seine allerletzte Chance. Statt zu versuchen, mich mit seiner leergeschossenen Waffe zu bluffen, schleuderte er das nutzlose Ding nach mir. Vielleicht hatte er gar nicht bemerkt, daß ich ohne ein Schießeisen war.
    Ich trat einen Schritt zur Seite, und die Pistole knallte hinter mir gegen die Betonwand. Der Mann riß die Tür auf und sprang in blinder Wut auf mich zu.
    Er rannte mit seinem Kinn direkt auf meine Faust. Meine rechte Gerade warf ihn zurück. Er taumelte, legte sich mit dem Rücken gegen den Wagen und fuhr sich mit der rechten Hand vorsichtig über das getroffene Kinn.
    In dem fahlen Licht, das durch die undurchsichtigen Scheiben auf der Straßenseite des Parkhauses kam, sah ich, daß er seine Augen geschlossen hielt.
    »Sie sind Cotton, was?« fragte er. »Ich brauche Sie gar nicht anzusehen. Nur ein Teufel wie Sie kann das fertigbringen…«
    Er atmete schwer und wirkte wie benommen. So bemerkte er auch nicht, daß Captain Baker um die Ecke bog.
    »Wir sind unter uns«, keuchte der Mann, den ich als Desk-Sergeant aus jenem geheimnisvollen Polizeirevier kannte, »und deshalb kann ich es dir sagen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir dich kaltgemacht. Diese Idioten wollten nicht auf mich hören. Aber das schwöre ich dir: Wenn ich je Gelegenheit habe, einen G-man in die Finger zu bekommen, dann wird er es büßen.«
    »Sie werden keine Gelegenheit mehr bekommen«, sagte Captain Baker.
    ***
    Phil kam wenige Sekunden später. »Nichts«, sagte er. »Ich bin über die Auffahrtsrampe bis oben hin gegangen. Da habe ich den Schuß gehört. Über die andere Rampe bin ich heruntergekommen. Wenn unterwegs noch einer wäre…«
    »Dieses Schwein!« knirschte Caramo plötzlich in neuerwachter Wut.
    »Er hat dich im Stich gelassen, wie?« fragte Phil lässig. Er traf damit den richtigen Ton.
    »Mich hat er in die Falle laufen lassen, und er ist abgehauen. Dabei wollte er nur den Lift außer Betrieb setzen, ’runtergefahren ist er damit!«
    Phil und ich wechselten einen raschen Blick.
    »Der Kurzschluß«, sagte Captain Baker laut, drehte sich um und ging zum Treppenaufgang.
    »Hywood!« rief er.
    »Ja?« dröhnte es zurück.
    »Wo sind Sie?«
    »Gleich oben.«
    »Vorsicht!« rief Baker. »Vermutlich im Fahrstuhlschacht.«
    Dumpf schlug irgendwo im Haus eine Fahrstuhltür zu. Das mußte Hywood gewesen sein. Captain Baker eilte zurück zu seinem Posten am unteren Ende des Fahrstuhlschachtes. Drei Minuten später konnten wir ihn dort wegholen.
    Captain Hywood hatte den zweiten Gangster tot vor dem aufgebrochenen Schaltkasten gefunden. Zwei Kriminalbeamte der City Police blieben am Fundort der Leiche zurück, zwei andere bewachten das Parkhaus.
    Wir aber fuhren mit Edmondo Caramo zum Distriktgebäude.
    Mitten in der Nacht begannen wir mit der Vernehmung des Gangsters.
    »Was legen Sie mir zur Last?« fragte der Mann, der mich vor vier Tagen in der Maskerade als Desk-Sergeant für einige Minuten täuschen konnte.
    »Kidnapping«, sagte ich, »Mordversuche in einer noch nicht genau feststehenden Zahl von Fällen, Mittäterschaft beim Mord an dem Polizisten Bill Bushman, Bandenverbrechen, unerlaubter Waffenbesitz. Das sind die Hauptsachen. Ein paar kleinere Delikte werden wohl noch dazukommen.«
    »Okay«, sagte er, »was bekomme ich dafür?«
    »Sie haben eine dünne Chance«, antwortete Phil an meiner Stelle, »nicht zum Tode verurteilt zu werden. Die erste Voraussetzung ist, daß Sie ein umfassendes Geständnis ablegen und vor allem sagen, in wessen Auftrag Sie handelten.«
    Caramo — seinen Namen kannten wir im Augenblick noch nicht — atmete schwer mit geschlossenen Augen.
    Wieder wechselten Phil und ich einen schnellen Blick. Phil nickte mir zu. Wir sahen uns beide kurz vor der Erledigung des Falles.
    Der Gangster schlug die Augen wieder auf. Irgendwie mußte er uns angesehen haben, was wir dachten. Er grinste diabolisch.
    »Ich will euch sagen, welche Chance ich habe«, sagte er mit seinem letzten Atemholen. »Keine, überhaupt keine. Und ich pfeife darauf, die Chance zu haben, für den schäbigen Rest meines Lebens in Sing Sing zu sitzen und nach eurer Pfeife zu tanzen. Ich hasse euch Bullen,

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