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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eldridge standen als Einzelgänger in unseren sämtlichen Unterlagen.
    Eldridge war in San Franzisko als schäbiger kleiner Erpresser aufgefallen, der in Nachtlokalen herumgesessen und auf Techtelmechtel zwischen Gästen und kleinen Barmädchen oder Stripperinnen aufgepaßt hatte. Manchmal war es ihm gelungen, von einem der unternehmungslustigen Herren ein paar hundert Dollar zu erbeuten. Als Schweigegeld. Wegen der möglicherweise interessierten Ehefrauen.
    Drei Jahre hatte er dafür bekommen, zwei davon abgesessen.
    Caramo war nicht einmal ein solcher Spezialist. Auf seiner Karte stand das halbe Strafgesetzbuch. Einbruchdiebstahl, gefährliche Körperverletzung, Urkundenfälschung, Amtsanmaßung, Taschendiebstahl, Handtaschenraub. Er hatte fünfzehn Jahre dafür bekommen. Und nach genau fünf Jahren und fünf Tagen hatte man ihn laufenlassen.
    Sonst nichts. Keine Querverbindungen, die uns einen Anhaltspunkt gegeben hätten. Nicht einmal eine Stammkneipe von ihm war verzeichnet.
    »Wir nehmen ihn noch einmal in die Zange«, schlug ich vor. Bis jetzt hatten wir ihn in Ruhe gelassen.
    Phil akzeptierte meinen Vorschlag. Er griff zum Telefon und rief im Zellentrakt an. Er bat, Caramo zum Vernehmungsraum zu bringen. Dann sagte er der Zentrale Bescheid, wo wir zu finden seien.
    Fünf Minuten später brachten sie Caramo.
    »Na, Mao Tse-Tung«, sagte Phil. »So war doch der Name, oder haben wir uns heute nacht verhört?«
    »Ja«, sagte er. »Genauso war und ist es.«
    »Okay«, sagte ich. »Wir haben es sofort geglaubt. Weil wir nicht chinesisch können, haben wir uns ein Wörterbuch besorgt. Jetzt ist alles klar.«
    »So?« grinste er frech.
    »Zweifellos«, sagte Phil. »Im Wörterbuch steht, daß das in unserer Sprache Edmondo Caramo heißt. Stimmt’s?«
    Sein freches Grinsen verschwand wie die Sonne über Europa hinter einer Regenwolke.
    »Eins zu Null für uns«, bemerkte ich.
    »Okay«, sagte er. »Wenn Sie etwas davon verstehen, können Sie mir gleich einmal sagen, wie Italien gespielt hat.«
    Phil wußte es. »In England sind zur Zeit die Fußballweltmeisterschaften. Du weißt, dieses Spiel, das bei uns Soccer heißt. Die Europäer und die Südamerikaner sind davon ebenso begeistert wie wir vom Baseball. Und Italien war ein großer Favorit. Mr. Caramo interessiert sich offensichtlich sehr dafür.«
    »Haben Sie etwas dagegen?« fragte er.
    »Nein«, sagte Phil. »Nennen Sie mir den Namen des zweiten Mannes im Parkhaus, dann sage ich Ihnen, wie Italien gegen Nordkorea gespielt hat.«
    Caramo überlegte kurz. Er rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Seine Liebe zu diesem Amerikanern so fremden Fußballspiel schien bei ihm doch groß zu sein.
    »Flanagan«, rutschte es ihm heraus.
    Ich wollte etwas sagen, aber Phil packte mich bei der Schulter und drückte kurz. Ich verstand den Wink.
    »Ich lese oft englische Zeitungen«, sagte Phil. »Deshalb weiß ich auch, daß bei dieser Fußballweltmeisterschaft unfair gespielt wird, Caramo. Sie spielen ebenso unfair. Wir sind nicht so. Deshalb sage ich Ihnen die Wahrheit, obwohl Sie gelogen haben. Italien hat gegen Nordkorea verloren.«
    »Das ist ja doch gelogen!« brauste der Gangster auf, der zur Zeit keine anderen Sorgen zu haben schien.
    »Doch«, sagte Phil. »Es ist wahr, und es ist eine Sensation. Ich gebe Ihnen die englische Zeitung, wo es drinsteht, wenn Sie uns unsere Fragen beantworten.«
    »Hat Italien tatsächlich gegen Nordkorea verloren?« fragte Caramo erneut.
    Phil nickte. »Das ist die reine Wahrheit.«
    Mein Freund Phil ist ein absolut offener und ehrlicher Kerl. Hinterlist ist nicht sein Fall. Deshalb war er jetzt diesem Gangster auch auf den Leim gekrochen.
    »Danke, Bulle«, sagte Caramo und grinste falsch. »Jetzt weiß ich ja, was ich wissen wollte. Ich pfeife auf deine Zeitung und halte den Mund, wie ich gesagt habe.«
    »Von mir aus«, schaltete ich mich wieder ein. »Wir wissen ohnehin, daß Flanagan der Vorname von Eldridge ist.« Dieser Schlag traf ihn voll. Er sprang von seinem Stuhl auf und starrte mich ungläubig an.
    »Eldridge!« wiederholte ich noch einmal. »Wir haben ihn!«
    Er fiel wieder auf seinen Stuhl. »Du willst bluffen, Cotton«, sagte er. »Ist ja klar. Ich weiß jetzt, woher ihr den Namen kennt. Er hat den Tornado gefahren. Seine Prints müssen am Lenkrad sein.«
    »So? Und woher wissen wir, daß er eine blaukarierte weiße Leinenjacke, ein rotes Hemd und eine graue Hose trug? Auch vom Lenkrad?«
    Caramos Unterkiefer

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