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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anhaltspunkt, wer der Anrufer beziehunsweise der Chef der beiden Männer aus dem Parkhaus sein könnte?«
    »Keinen Anhaltspunkt — höchstens einen Verdacht«, entgegnete ich. »Psychologisch gesehen; Ein Gangsterboß wird immer die erste Rolle spielen wollen, auch dann, wenn es wirklich um eine Rolle geht.«
    »Ich versteh«, sagte Mr. High, »Sie denken an diesen angeblichen Captain bei Ihrem Erlebnis mit der — nun, sagen wir City Police.«
    »Ja«, bestätigte ich. »Eldridge Flanagan, der Mann, der heute nacht bei dem Versuch, den Fahrstuhl im Hause außer Betrieb zu setzen, ums Leben kam, spielte die Rolle des Fahrers des Streifenwagens. Der Policeman, der mich festnahm, war echt — der in Gangsterdiensten stehende Corporal Bill Bushman. Edmondo Caramo spielte die Rolle des Desk-Sergeanten. Dann tauchte schließlich der Captain auf.«
    »Wir sollten eine Phantomzeichnung von diesem Captain machen lassen. Damit könnten wir mal bei unseren Gewährsleuten herumhören, ob dieser Mann in Unterweltskreisen bekannt ist«, schlug der Chef vor.
    »Phantomzeichnung ist bereits fertig«, antwortete ich, »aber unzureichend, weil der Captain eine Polizeimütze trug, so daß also eine einwandfreie Angabe über Kopfform, Frisur, Stirn und so weiter fehlt.«
    »Wo hat er die Uniform her?« überlegte Mr. High laut.
    »Nach meiner Theorie«, warf Phil ein, »hat er sie vermutlich von Bushman bekommen. Zu derartigen Zwecken wurde er wohl von der Gang gebraucht. Nach Erledigung seiner Aufträge wurde er erschossen.«
    »Akzeptable Theorie«, sagte der Chef und machte sich eine Notiz. »Ich werde einige Leute beauftragen, entsprechende Nachforschungen anzustellen.«
    Es war die übliche Kleinarbeit, die eines Tages zum Erfolg führen konnte. Konnte, aber nicht mußte.
    Das wußte auch Mr. High. »Ihr beiden solltet euch eine andere Möglichkeit suchen, schnell weiterzukommen. Es hilft uns wahrscheinlich wenig, wenn wir den Mann in ein paar Tagen ausfindig machen, der für heute eine entsetzliche Drohung ausgesprochen hat. Sagen Sie mir, was Sie brauchen, Jerry, Phil — Sie haben freie Hand.«
    Wir waren verabschiedet und standen auf.
    Mit dem leisen Scharren der Sitzmöbel auf dem Teppich des Chefbüros fiel das dezente Klingeln des Telefons zusammen.
    »Ja, ist hier«, sagte der Chef und blickte mich an.
    Ich sah, wie Spannung in sein Gesicht trat. »Mitschneiden«, flüsterte er und reichte mir den Hörer über den Tisch. Er selbst nahm die Mithörmuschel und reichte die zweite an Phil weiter.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    »Ich wollte nicht viel Worte verlieren, Cotton«, sagte die Stimme, die ich sofort wiedererkannte. »Sie haben gesehen, daß mir nichts unmöglich ist, als meine Leute mit Ihnen machten, was ich wollte. Jetzt will ich, daß meine beiden Männer, die heute nacht im Parkhaus verhaftet wurden, in spätestens 30 Minuten dort sind, wo sie mich vermuten. Wenn das nicht der Fall ist, kriegen Sie genau um neun Uhr den ersten Anruf, wonach das erste unschuldige Kind gestorben ist. Irgendwo in Manhattan, Cotton. Bestellen Sie das Ihrem Boß.«
    »Hören Sie…«, sagte ich, aber er schnitt mir gleich wieder das Wort ab.
    »Keine Diskussion. Sie haben 30 Minuten Zeit, oder irgendeine Mutter jammert um ihr Kind!«
    Es knackte leise im Telefon.
    Ich legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    Mr. High war blaß, als er fragte: »War das dieser angebliche Captain?«
    »Genau der«, sagte ich mit rauher Stimme.
    ***
    »Du bist komplett verrückt«, sagte der Gunman John Sharkey kurz. »Ich mache das nicht mit, was du vorhast. Ich knalle Bullen und dicke Geldsäcke ab. Das weißt du. Aber unschuldigen Kindern tue ich nichts. Endgültig!«
    »So?« fragte Idelworm mit zusammengekniffenen Augen. »Du willst mir den Gehorsam verweigern? Weißt du, was das bedeutet?«
    »Was soll das schon bedeuten?« fragte der Gunman ungerührt. Er lachte kurz auf, musterte seinen Chef von Kopf bis Fuß, hob dann die linke Hand und zeigte mit Daumen und Zeigefinger eine minimale Größe an. »So groß bist du«, erklärte er dazu, »wenn du mich und die anderen nicht hast. Besonders mich. Du kannst zwar auf die Idee kommen, einen G-man zu kidnappen und ihm die Ausweise abzunehmen. Du hast vielleicht auch einen Kerl an der Hand, der nach diesen Unterlagen falsche FBI-Ausweise hersteilen kann. Sicher kennst du auch ein paar Leute, die du erpressen kannst, indem du als falscher G-man hingehst und ihnen rätst, das verlangte Geld zu zahlen.

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