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Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Der G-man macht mir Spaß. Mörder stehen wohl bei ihm unter Naturschutz?«
    »Er behauptet, der Nigger sei kein Mörder!« betonte Matterns.
    Die Männer murmelten durcheinander.
    »Was denn?« rief eine Stimme.
    »Der Nigger ist ein Mörder!« überschlug sich die Stimme der Gemüsehändlersfrau Mary Walker.
    Mit einer energischen Handbewegung verschaffte sich Matterns wieder Gehör. »Der G-man behauptet, George Walker habe sich selbst in den Arm geschossen!«
    Das Murmeln der Menge wurde zum erregten Gebrüll.
    »Er soll zurückgehen nach New York und soll dort die verdammten Nigger in Schutz nehmen!« rief eine Stimme.
    »Nein«, antwortete eine andere, »laßt ihn! Der Sumpf wird ihn behalten! Er ist fremd, und er kennt den Sumpf nicht!«
    Ein paar Stimmen lachten.
    »Hey, John, was tun wir jetzt?« fragte Barry Black, der unmittelbar vor Matterns stand. Er fragte es so laut, daß es alle hören konnten. Es wurde wieder still.
    Matterns wußte, daß er sich in einer verteufelten Situation befand. Auf der einen Seite stand es fest, was die Männer hier von ihm verlangten. Sie waren ausgezogen, um Bickingtone zu jagen. Und alle wußten, wie die Jagd ausgehen sollte. Auf der anderen Seite stand das FBI.
    Ernest Walkstream, der baumlange und spindeldürre Sergeant, schien Gedanken lesen zu können.
    »Geht nach Hause, Leute!« rief er über den Kopf seines Chefs hinweg. »Es hat keinen Zweck, sich mit dem FBI anzulegen. Der G-man ist im Sumpf. Alles, was jetzt passiert, ist seine Sache!«
    Wütend fuhr Matterns herum. »Wer hat Sie gefragt, Sergeant?«
    »Niemand!« erwiderte der Lange ungerührt.
    »Dann halten Sie gefälligst Ihren Mund!« fauchte Matterns.
    »Sorry, Chef — aber ich bin verpflichtet, den Anweisungen des FBI Folge zu leisten!«
    »Daran hindert Sie niemand!« brüllte Matterns wütend.
    Die Menge nahm eine drohende Haltung gegenüber Walkstream ein. Der Sergeant stammte nicht aus Tompaco, obwohl er dort schon sehr lange Dienst machte. Bislang hatte er sich auch nach den Gepflogenheiten gerichtet. So hatte man ihn als notwendiges Übel respektiert. Jetzt versuchte er, sich gegen die verschworene Gemeinschaft zu stellen.
    »Geh doch auch in den Sumpf!« brüllte eine erboste Stimme.
    »Sie tun, was ich Ihnen befehle!« fauchte Matterns.
    »Yes, Sir!« antwortete Walkstream. »Gesetzwidrige Befehle werde ich jedoch nicht ausführen!«
    Aus, dachte Matterns. Jetzt haben sie mich endgültig in der Klemme. Der G-man aus New York will mir ein Verfahren anhängen. Und der Sergeant steht auf seiner Seite.
    Doch dann kam Matterns eine Idee.
    Er ließ seinen Sergeant stehen und wandte sich wieder an die Menge. »Hört her, Leute. Wir stehen alle auf der Seite des Gesetzes. Niemand von uns wird jemals etwas Unrechtmäßiges tun, habe ich recht?«
    Die Männer schwiegen. Matterns nahm es als Zustimmung. »Der G-man aus New York ist in den Sumpf gegangen!«
    Die Männer maulten vernehmlich vor sich hin.
    »Der G-man aus New York, Cotton heißt er, hat sich damit für uns alle in eine große Gefahr begeben, denn im Sumpf versteckt sich ein Mörder!«
    Polizeichef Matterns blickte stolz in die Runde, als habe er gerade ein neues Weltwunder verkündet.
    Jim Hollister pfiff leise vor sich hin. Er verstand als erster, was Matterns vorhatte. »Oh, verdammt«, grinste er, »wir müssen den G-man beschützen!«
    »Jawohl!« verkündete Matterns. »Wir müssen den G-man beschützen! Leute, geht auf eure Posten! Achtet auf den G-man und paßt auf, wenn etwas passiert. Schießt den verdammten Nigger ab, sobald er den G-man angreifen willl«
    Johlend quittierte die Männerschar die neue Anweisung.
    »Verdammt«, krächzte lediglich der alte Robinson, der unweit von Matterns stand, »und wenn er ihn nicht angreift?«
    Matterns lachte. »Er wird ihn angreifen, und alle werden es sehen!«
    »Kein Richter wird etwas dagegen tun können, daß wir einem G-man das Leben gerettet haben!« unterstrich Hollister.
    »Wenn er den Angriff überhaupt überlebt!« fügte Matterns hinzu. Dann drehte er sich wieder zu seinem Mitarbeiter um. »Sergeant Walkstream!«
    »Chef?«
    »Sergeant Walkstream — Sie haben ab sofort nur noch die Aufgabe, in der Ortschaft für Ordnung zu sorgen! Fahren Sie zurück.«
    Walkstream schaute einen Moment seinen Vorgesetzten stumm an. Er zog die Augenlider zusammen und holte Luft, als ob er etwas sagen wollte. Doch er spürte die Blicke der anderen in seinem Rücken.
    »Okay«, sagte er dann lässig und

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