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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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benutzt hatte. Einem Kerl wie diesem John Morella war das ohne weiteres zuzutrauen.
    Phil sah mich fragend an. Er hatte den wunden Punkt der Geschichte erkannt. Aber ich schüttelte leise den Kopf. Morella konnte uns nicht entkommen, und bis es so weit war, daß wir zuschlagen konnten, mußte er auf freiem Fuß bleiben. .
    »Sie haben den Schützen nicht genauer gesehen?« fragte ich. »So, daß Sie ihn beschreiben könnten?«
    »Leider nicht«, brummte Morella.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte ich trocken. »Das Kennzeichen des Wagens haben Sie natürlich auch nicht gesehen — oder?«
    »Was heißt: natürlich auch nicht? Wollen Sie sagen, daß ich diesen verdammten Lumpen etwa decke?«
    »Was ich sagen will, das drücke ich schon so deutlich aus, daß Sie es auf Anhieb verstehen. Übrigens war doch hier vorhin noch eine blonde junge Dame? Wo ist sie denn auf einmal?«
    »Was wollen Sie von der Puppe? Die liegt schon seit zwei Stunden nebenan in ihrem Bett und schläft.«
    »Dann wollen wir sie schlafen lassen«, sagte ich. »Wir wissen ja, wo wir sie finden können, falls wir sie einmal brauchen sollten.«
    Wir gingen hinaus. Draußen im Flur kam gerade Harry Easton mit seinem großen Schatten Ed Schulz aus dem Fahrstuhl. Easton zeigte auf die Tür, aus der wir gerade gekommen waren und vor der noch immer der Cop vom nächsten Revier stand.
    »Wohnt Morella da drin?«
    »Ja. Warum?«
    »Wir haben in der Handtasche des Mädchens eine interessante Mitteilung gefunden, sehen Sie sich das mal an!«
    An einem Taschentuch, das er behutsam um die Ecke gewickelt hatte, zog er einen in Metall gefaßten Notizblock aus seiner Manteltasche, an dem ein Magnetstift haftete. Auf der obersten Seite des Blocks stand in einer steilen Handschrift:
    Dein Zimmer wird abgehört. Ich muß Dir etwas Wichtiges sagen. Lade mich zu einem Cocktail ein, damit wir hier unauffällig hinauskommen.
    Jetzt wurde mir einiges klar. Das Mädchen war von den unten im Buick wartenden Mördern als Köder zu Morella geschickt worden, um ihn hinaus auf die Straße zu locken. Da aber das Mädchen die volle Salve aus der Maschinenpistole erhalten hatte, war sie von Morella wahrscheinlich als Schild benutzt worden, um hinter ihr seine kostbare Haut in Sicherheit zu bringen.
    »Und jetzt wollen Sie hinein und Morella ausquetschen, was?« murmelte ich. »Darauf können Sie sich verlassen. Nach allem, was ich hörte, muß er das Mädchen…«
    »Als Schutzschild benutzt haben«, fiel ich ihm ins Wort. »Wir sind derselben Meinung. Trotzdem wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie Morella vorläufig in Ruhe ließen, Easton. Wir haben etwas mit ihm vor. Sozusagen eine große Sache.«
    Nun wurde es dem Lieutenant langsam zuviel. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen. Zuerst hatten wir ihn von einer Verhaftung Quallers zurückgehalten, und jetzt versuchten wir das gleiche bei Morella. Bevor er sich so deutlich äußern konnte, wie es sein grimmiges Gesicht erwarten ließ, schlug ich vor: »Kommen Sie mit, Easton. Wir zeigen Ihnen, was wir Vorhaben. Es sollte mich wundern, wenn Sie dann keine Geduld mehr hätten.«
    ***
    Captain Hywood hockte in einem von der Polizeiverwaltung der Stadt New York eigens für ihn angeschafften Drehsessel in seinem Office, als wir es betraten. Hywood ist vier Zentimeter größer als zwei Meter und übertrifft damit Detective Sergeant Ed Schulz von der Mordkommission, obgleich der mit seinen 192 Zentimetern auch schon als groß gelten kann. Aber Hywood übertrifft ja mühelos alles, was einen gewöhnlichen Sterblichen auszeichnet. Vor allem übertrifft er die Klangfülle von sechs mittelstarken Lautsprechern.
    »Das mußte mir doch passieren!« röhrte er, als er uns sah. »Warum bin ich nicht vor einer Stunde oder so nach Hause gegangen? Warum bleibe ich Idiot hier sitzen und warte auf diese Kerle vom FBI? Macht die Tür zu, verdammt noch mal, draußen ist es kalt!«
    Erschrocken zog Ed Schulz die Tür hinter sich ins Schloß. Phil und ich ließen uns ohne weitere Umstände in herumstehende Sitzgelegenheiten fallen. Easton zögerte einen Augenblick, dann folgte er unserem Beispiel. Nur Ed Schulz stand unentschlossen neben der Tür.
    »Wenn Sie Angst vor mir haben«, verkündete Hywood mit seiner Donnerstimme, »dann machen Sie inzwischen mal einen kleinen Weg, damit Sie sich seelisch an die Vorstellung meiner Person'gewöhnen können. Hier haben Sie einen Dollar, gehen Sie in unsere Kantine, und lassen Sie uns eine große Kanne heißen Tee

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