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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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eines zählte: der rasche Sieg über den Gegner.
    Der Unbekannte war zweifellos im Vorteil. Ich litt noch unter den Folgen des ersten Treffers und hatte Mühe, mich von seiner Wirkung zu erholen.
    Gerade als ich glaubte, die Oberhand zu gewinnen, handelte ich mir einen zweiten Treffer ein. Ich weiß nicht, was mich an der Schläfe traf - jedenfalls verlor ich das Bewußtsein.
    Ich habe keine Ahnung, wie lange meine Ohnmacht dauerte. Als ich erwachte, saß ein quälender Druck hinter meiner Stirn. Um mich herum war es dunkel. Ich drehte vorsichtig den Kopf zur Seite und sah an der Tür einen Lichtspalt. In diesem Moment setzte meine Erinnerung ein.
    Ich kam langsam auf die Beine und stolperte zur Tür. Meine Hand ergriff den Lichtschalter und drückte ihn nach unten. Ich mußte die Augen schließen, als die Deckenlampe aufflammte.
    Als ich wieder sehen konnte, fand ich mich in einem Zimmer, das, im Gegensatz zu den meisten anderen Räumen dieses Hauses, hochmodern eingerichtet war. Mit seinen skandinavischen Möbeln machte es einen betont männlichen Eindruck. Ich hatte das Gefühl, daß es von John Heartfield bewohnt wurde.
    Die Tür zum Bad stand offen. Ich ging darauf zu, blieb aber sofort stehen, als ich den Mann hinter der Schwelle liegen sah. Das erste, was ich von ihm gewahrte, waren seine nackten Fußsohlen.
    Ich knipste im Bad das Licht an. Mir fiel dabei ein, daß ich Hedy Simpson gleichfalls im Bad entdeckt hatte — tot.
    Vor mir lag John Heartfield.
    Er war mit einem flaschengrünen Bademantel bekleidet, der ihm bis über die Knie gerutscht war.
    Es schien fast so, als starre John Heartfield mir geradewegs ins Gesicht, aber es war zu erkennen, daß seine Augen nichts mehr sehen konnten.
    John Heartfield war tot.
    ***
    John Heartfield war von drei Kugeln getroffen worden.
    Man hatte sie von hinten auf ihn abgefeuert. Eine davon war auf der Brustseite aus dem Körper getreten. Heartfield war vermutlich sofort tot gewesen.
    Ich schaute mich in dem Zimmer um. Soweit es sich feststellen ließ, lag oder stand alles an seinem Platz.
    Ich verließ das Zimmer und ging nach unten. Aus dem Wohnzimmer dröhnte die Stereoanlage. Ich wollte die Tür öffnen, aber sie war von innen verschlossen. Ich hämmerte mit der Faust dagegen. »Bitte öffnen Sie, Miß Heartfield — ich bin’s, Jerry Cotton!«
    Auf der Innenseite wurde der Schlüssel herumgedreht. Die Tür öffnete sich. Joyce starrte mir angstvoll in die Augen. »Haben Sie etwas gefunden?«
    Ich ging an ihr vorbei und stellte den Verstärker der Stereoanlage ab. »Seit wann läuft das Ding?«
    »Schon den ganzen Abend«, sagte sie. »Es ist seltsam«, meinte ich. »Sie hörten das Klirren des Glases, aber nicht die Schüsse —«
    Joyce kam auf mich zu. »Schüsse?« flüsterte sie.
    Ich wies auf einen Sessel. »Bitte, setzen Sie sich.«
    Joyce gehorchte. »Bitte, quälen Sie mich nicht. Sagen Sie mir, was geschehen ist.«
    Es hatte keinen Zweck, lange um das Ereignis herumzureden. »Ihr Bruder ist tot — er wurde ermordet«, sagte ich.
    Joyce Heartfield saß sehr aufrecht. Sie starrte an mir vorbei ins Leere. »Ich ahnte, daß etwas Schreckliches geschehen sein mußte«, flüsterte sie. »Deshalb wollte ich nicht mit Ihnen kommen.«
    Ich trat an das Telefon und rief Harvey an. Er war noch im Office. Ich sagte ihm, wo ich war und was ich entdeckt hatte. »Sorry«, meinte er, »die Sache fällt nicht in unseren Zuständigkeitsbereich.«
    »Weiß ich, Lieutenant. Ich möchte trotzdem, daß Sie herkommen. Ich bin überzeugt davon, daß es zwischen dieser Tat und der Ermordung von Hedy Simpson Zusammenhänge gibt.«
    »Das ist etwas anderes, Sir — aber die zuständige Mordkommission muß trotzdem benachrichtigt werden.«
    »Wird erledigt«, sagte ich und tätigte einen zweiten Anruf. Dann wandte ich mich dem Girl zu. Joyce saß noch immer kerzengerade und völlig regungslos im Sessel. »Zigarette?« fragte ich sie und holte ein Päckchen aus der Tasche.
    »Wie — wie konnte das nur passieren?« hauchte sie.
    Ich setzte mich und steckte mir eine Zigarette an. »Er wurde von hinten ermordet — genau wie Hedy Simpson. Zwischen den beiden Morden gibt es auffallende Parallelen. Der einzige Unterschied besteht darin, daß Mr. Heartfield erschossen wurde. Er war doch Ihr leiblicher Bruder, nehme ich an?«
    »Nein«, sagte Joyce. »Er stammt aus der ersten Ehe meines Vaters. Für mich bildete das keinen Unterschied. Für mich war er der große Bruder.«
    »Er ging

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