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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich. Früher mochte er ein gutes Mittelgewicht gewesen sein, aber im Lauf der Zeit hatte er Speck angesetzt.
    Während ich zur Tür blickte, ergriff der Gangster gelassen die Ringe und setzte sie zusammen.
    »Versuche es mal!« forderte er mich auf und warf mir sein Spielzeug zu. Instinktiv fing ich es auf.
    »Später«, sagte ich und schob die Ringe in die Tasche.
    Er lächelte dünn. »Du sprichst mich nicht mit meinem Namen an. Habe ich mich bluffen lassen? Kennst du mich nicht?«
    »Ich sah dich in der 30. Straße. Ich fand nur noch keine Zeit, dein Bild aus unserem Archiv zu suchen.«
    »Du wirst es finden.« Er lachte, als freue er sich darüber, in den Akten des FBI verzeichnet zu sein. »Leider ließ ich mich am Anfang meiner Karriere bei einer Kleinigkeit fassen. Ich erspare dir Arbeit. Sieh unter dem Namen Larsom nach.«
    Ich wußte sofort, daß ich den Namen schon einmal gehört hatte. »Aus Chicago?« fragte ich.
    Er nickte. »Jerome Larsom, und ich denke, jetzt weißt du, daß ich immer meine, was ich sage.«
    Von der Diele her ertönte Janes Stimme. Sie schimpfte wie ein Marktweib. »Laß mich los, du Bastard!« schrie sie. »Deine dreckigen Finger ekeln mich an.«
    Als der ehemalige Boxer sie hereinschleifte, sprang ich vom Stuhl auf. Jane wand sich in den Fäusten des Burschen, aber gegen seine Kräfte besaß sie keine Chance, obwohl sie wild um sich trat. Offensichtlich wurde sie nicht zum erstenmal hart angefaßt. Sie hatte Schrammen im Gesicht und über der linken Augenbraue eine bläuliche Beule. Das Haar hing ihr in Fransen um den Kopf. Sie sah aus wie ein Pudel, der in ein Hackmesser geraten war.
    »Nimm die Finger weg!« fuhr ich Duff an. Der Boxer reagierte nicht, sondern blickte seinen Chef an. Jerome Larsom kam um den Tisch herum. »Wir befinden uns hier nicht im FBI-Hauptquartier. Hier führe ich das Kommando.«
    »Sag ihm, er soll das Mädchen loslassen!«
    »Ich bin großzügig. Duff, laß die G-man-Braut los!«
    Jane rieb sich die Oberarme, wo der Kerl sie gepackt hatte. »Hallo, Jerry«, sagte sie. »Warum sind Sie gekommen?«
    »Dreimal darfst du raten«, lachte Larsom. »Die große Liebe.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde mir Sorgen um meinen Geisteszustand machen!« sagte Jane gereizt.
    Ich blickte von einem Gangster zum anderen. Larsom stand unmittelbar neben mir. Er und seine Leute hatten ihre ganze Aufmerksamkeit Jane zugewandt. Es war keine gute Chance, aber ich wußte nicht, ob ich jemals eine bessere bekommen würde.
    Ein großer Schritt genügte, um mich hinter den Gang-Boß zu bringen. Ich riß den Mann zu mir heran. Bevor er eine Gegenbewegung machen konnte, schob ich beide Arme unter seinen Achseln durch und stemmte die Hände in seinen Nacken. Es gibt keinen besseren Griff, um einen Mann wehrlos zu machen. Der Druck auf die Nackenwirbel erweckt in ihm das Gefühl, eine geringe Verstärkung genüge, sein Genick zu brechen.
    Der Kleine und der Exboxer standen wie erstarrt, als ich mir ihren Chef kaufte. Auch Larsom rührte sich nicht.
    »Kommen Sie her Jane!« rief ich.
    Sie setzte sich in Bewegung.
    »Halt sie fest!« befahl Larsom. Immer noch unternahm er keinen Versuch, sich aus meinem Griff zu befreien.
    Der Boxer faßte Janes Arme und riß sie zurück.
    »Soc, bring den G-man zur Vernunft!« sagte Larsom. Der Angesprochene löste sich vom Fenster. Die Hände des Mannes hielten keine Waffe.
    »Pfeif ihn zurück, oder es geht dir verdammt schlecht«, drohte ich.
    Ich verstärkte den Druck. Ich wußte, daß er jetzt Schmerzen spürte. Er schob den Kopf weit vor, aber er blieb völlig ruhig. »Duff, faß das Girl härter an!« befahl er.
    Jane bemühte sich, nicht zu schreien. Sie stöhnte nur, als der Boxer ihre Arme nach hinten riß.
    Ich wechselte den Griff. Ich konnte Larsom nicht halten und gleichzeitig Jane helfen. Ich brauchte jetzt eine Kanone, und ich hoffte, eine unter Larsoms Jacke zu finden. Ich löste die rechte Hand aus seinem Nacken und faßte unter seiner Jacke.
    Ich faßte ins Leere. Er trug keine Waffe. Selbstverständlich nutzte er die Chance, die mein vergeblicher Griff nach einem Schießeisen ihm bot. Mit einer Hand konnte ich ihn nicht niederhalten. Er schlug nach hinten aus wie ein Gaul, hämmerte mir die Absätze vor die Schienenbeine. Gleichzeitig drehte er den Oberkörper nach links weg. So bekam er den Kopf frei.
    Ich ließ ihn völlig los. Er glaubte, es geschafft zu haben. Als er sich umdrehte, um mich anzugreifen, bot er mir die linke Kinnseite,

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