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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hoover ängstlich. »Dann werde ich dich bei den Tecks verpfeifen, daß du mir die Geschichte verpfeifen wolltest!«
    ***
    »Wir können es ihm nicht ersparen«, sagte ich nachdenklich. »Und der Army auch nicht!«
    Phil schaute mir über die Schulter und betrachtete die Karteikarte, die ich in der Hand hielt.
    Delbert F. Robertson, Captain in der US-Army. Geboren am 21. September 1934 in Pueblo, Colorado; gestorben am 25. April 1967 in Ansted, Virginia. Todesursache: Selbstmord.
    Das übliche Paßbild auf der Karteikarte. Ein offenes, ehrliches Gesicht. Als der Mann fotografiert worden war, mußte er vor Gesundheit gestrotzt haben.
    Ich drehte die Army-Karteikarte und studierte die verschlüsselten Kurzeintragungen, die jeweils nach den routinemäßigen ärztlichen Untersuchungen auf der Karte verewigt worden waren. Captain Robertson war tatsächlich kerngesund gewesen.
    Phil deutete auf eine Schlüsselzahl, die von den anderen abwich. Ich kannte die Zahlen auswendig.
    »Spreizfuß links«, klärte ich Phil auf. »Bei der nächsten Untersuchung war das schon wieder in Ordnung. Sonst fehlte ihm nichts.«
    »Doch«, sagte Phil. »Eine Frau!«
    Wir betrachteten wieder die Vorderseite der Karte. Robertson war ledig gewesen. Mit 18 Jahren war er zur Army gegangen, hatte zahlreiche Spezialausbildungen durchlaufen und wohl nie Zeit gehabt, sich ernsthaft mit Mädchen abzugeben.
    »Das wird es sein«, sagte Phil leise. »Irgend so ein…«
    Er sagte ein häßliches Wort. Ich konnte es verstehen, daß er ziemlich aufgebracht war. Es stand eindeutig fest, welcher Umstand eine blendende Offizierskarriere und ein blühendes Menschenleben vernichtet hatte.
    Captain Delbert F. Robertson war zum Zeitpunkt seines Todes ohne jeden Zweifel rauschgiftsüchtig. Und fünf Wochen vorher, bei der letzten Routineuntersuchung, war er es ebenso zweifellos noch nicht. Auch bei der letzten Sicherheitsüberprüfung war nichts in dieser Hinsicht festgestellt worden.
    In den fünf Wochen zwischen jener letzten Untersuchung und seinem tragischen Tod aber war Captain Robertson zweimal in New York gewesen. Auch das ging aus seinen Papieren hervor. Einmal für vier Tage und einmal für drei Tage.
    In diesen sieben Tagen mußte er in das Verhängnis geraten sein.
    Phil atmete tief durch. »Nein, wir können es ihm nicht ersparen. Er ist tot, aber er allein kann den Schlüssel noch in der Hand haben.«
    Ich nickte zustimmend. Dann wählte ich die Nummer unserer Fahndungsabteilung und bat, einen Kollegen zu mir zu schicken.
    Drei Minuten später kam Stew Hawkins. Wir mußten ihn einschalten, ohne ihn einzuweihen. Ich zeigte ihm das Paßfoto. »Das müssen wir vervielfältigen«, sagte ich ihm und erklärte, was unbedingt' dazu gesagt werden mußte. »Wir müssen wissen, wo sich dieser Mann in der Zeit vom 25. bis 28. März und vom 13. bis 15. April dieses Jahres aufgehalten hat. Er war an diesen Tagen in New York und muß mit Leuten in Berührung gekommen sein, die mit Haschisch handeln.«
    »Festnahme?« fragte Stew Hawkins. »Nein. Lediglich Aufenthaltsermittlung. Schnellstens. Jede Sekunde ist kostbar. City Police kann eingeschaltet werden. Alle Meldungen unbedingt an mich.«
    »Okay«, sagte Hawkins. »Wie heißt er denn?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er ist garantiert unter einem falschen Namen in die gewissen Kreise gekommen«, sagte ich, obwohl ich davon nicht unbedingt überzeugt war. Doch sein Name und alle anderen Angaben durften allenfalls intern verwendet werden. Immerhin war Robertson Angehöriger jener Spezialeinheit des CIA gewesen, die mit den Ratten-Experimenten befaßt war.
    Hawkins rümpfte die Nase. »Jetzt sagen Sie nur noch, daß ich in dieser Woche noch ein Ergebnis bringen soll! Heute ist bereits Donnerstag!«
    »Diese Woche nicht«, schüttelte ich den Kopf. »Heute!«
    »Dann geht es ja«, knurrte er, »es ist ja erst neun Uhr!«
    »Irrtum«, sagte ich, »es ist fünf Minuten vor zwölf! In unserem Fall, wohlgemerkt…«
    »Pffffft«, machte Chuck Hoover erleichtert, nachdem er noch einen letzten Blick um die Ecke geworfen hatte. Er wußte jetzt endgültig, daß ihn entweder kein Beauftragter Spoonkeps verfolgt hatte oder daß seine Taktik erfolgreich gewesen war. Von Spoonkeps Apartment bis hier an den unteren Broadway hatte Chuck Hoover einen sehr umständlichen Weg zurückgelegt. Er war ein Stück im eigenen Wagen gefahren, dann in ein Taxi gestiegen, zu Fuß durch ein Kaufhaus mit zahlreichen Ein- und Ausgängen gegangen,

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