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Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Titel: Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
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was am besten zu tun wäre.
    »Erzählen Sie mir, was ich tun soll«, forderte er. »So viel Geld liegt doch nicht einfach irgendwo herum, wo man es nur aufzuheben braucht. Also rücken Sie endlich mit den Einzelheiten heraus.«
    Die blonde Frau setzte sich kerzengerade hin. Einen Augenblick zögerte sie noch, dann aber begann sie in ihrer leidenschaftslosen, kühlen Art von einem der raffiniertesten Verbrechen zu erzählen, das je geplant worden war.
    ***
    Captain Hywood von der City Police überragte alle seine Leute um Haupteslänge oder mehr. Er trug wie gewöhnlich seine dunkelblaue Uniform, nur hatte er diesmal einen Gürtel umgeschnallt, an dem eine Halfter mit Polizeicolt hing. Im Verhältnis zur Gestalt dieses riesigen Mannes wirkte freilich selbst diese langläufige Waffe wie eine Art Kinderspielzeug.
    Hywood hatte drei Dutzend Cops aus den Bereitschaften des Hauptquartiers losgeeist und acht Detektive von der Einsatzreserve der Kriminalabtcilung. Als ich die kleine Grünanlage betrat, wo wir uns treffen wollten, fiel mir Hywood schon von weitem auf. Er hielt seinen Leuten einen Vortrag über die Zahl der Parkanlagen von New York City. Der Rasen dämpfte meine Schritte bis zur Geräuschlosigkeit, so daß ich von hinten an den Captain herankam, ohne daß dieser mich bemerkte. Als er eine Pause einlegte, sagte ich halblaut:
    »Hallo, Hywood!«
    Der Riese wandte lässig den Kopf, erkannte mich und verzog das Gesicht zu einem Grinsen.
    »Hallo, Cotton!« röhrte er und hielt mir seine Pranke hin. Mit aller gebührenden Vorsicht legte ich meine Hand hinein und gab mir Mühe, den Schmerz zu verbeißen. »Pünktlich sind Sie ja«, brüllte Hywood, als wollte er sich mit jemandem jenseits des East River unterhalten. »Demnach war Ihr Anruf also ernst gemeint?«
    Ich zeigte auf die versammelten Männer. Einige Gesichter der Zivilisierten waren mir bekannt, während die Uniformierten ihrer Jugend nach zum Nachwuchs der Stadtpolizei zu gehören schienen.
    »Ich würde eine solche Mannschaft doch nicht aus Jux anfordern, Hywood. Kann ich Ihre Männer informieren? Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Hywood wandte sich an sein Aufgebot. »Das ist Jerry Cotton!« stellte er mich vor. »Er ist ein G-man und ein alter Freund von mir. Er wird euch sagen, was wir nachher zusammen tun werden. Hier in New York heißen die Polizisten ›New Yorks Feinste‹. Sollte einer von euch die Absicht haben, diesem Namen keine Ehre zu machen, dann täte er besser daran, sich schleunigst bei der NASA zu bewerben, damit man ihn zurh Mond schießen kann. Denn verglichen mit dem, was ich mit einem Versager anstellen werde, wird ein Mondflug die reinste Erholung sein. Jetzt hört zu, was euch der G-man zu erzählen hat!«
    Die Stille nach Hywoods Ansprache hatte geradezu etwas Unnatürliches. Ich gab den Männern einen Wink, und sie schlossen einen engen Kreis um uns beide. Ihre Gesichter verrieten gesammelte Aufmerksamkeit. Mancher der Jungen war ein bißchen fahl um die Nasenspitze herum. Vielleicht war es sein erster Einsatz.
    »Sie haben alle von den umfangreichen Pelzdiebstählen gehört«, begann ich, »die in den letzten Monaten auf dem Territorium dreier Bundesstaaten ausgeführt worden sind. Wir hatten Glück und konnten das Versteck der Beute heute früh ausfindig machen. Durch einen weiteren Glücksumstand erhielten wir Kenntnis davon, daß sich die Bande um zwölf Uhr in diesem Versteck treffen will. Wir werden zulassen, daß sie sich versammeln, und sie anschließend ausheben. Leider ist die Örtlichkeit dafür nicht gerade günstig…« Ich beschrieb ihnen den Hof und wies besonders darauf hin, daß es keine Einfahrt zu ihm gab, sondern nur einen Zugang durch einen Flur des Vorderhauses.
    »Die Gangster können nur durch diesen Flur zu ihrem Versteck gelangen«, fuhr ich fort, »wenn sie nicht über Dächer klettern wollen, was sie am helllichten Tage sicher nicht tun werden. Wir warten bis fünzehn Minuten nach zwölf und folgen ihnen dann auf demselben Wege. Ich möchte, daß Sie alle sich Folgendes klarmachen: Wir wissen nicht, ob wir es mit drei oder mit zehn oder noch mehr Männern zu tun haben werden. Wir wissen nicht, wie sie bewaffnet sind und ob sie Widerstand leisten werden. Aber wir wissen, daß auf das Konto dieser Gang wenigstens ein Mord kommt. Wer von Ihnen seine Nasenspitze leichtsinnig aus einer Deckung herausreckt, kann damit rechnen, daß sie ihm weggeschossen wird. Wer den Helden spielen will wegen einer

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