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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollte ich wissen.
    »Wir waren hier inzwischen nicht untätig und haben beschlossen, den Gangstern eine Falle zu stellen.«
    »Wie sieht sie aus?«
    »Einfach und glaubwürdig - sonst wäre es ja keine«, meinte Phil. »Wir haben in den Sonntagsausgaben der Zeitungen einen Artikel einrücken lassen, demzufolge Vivian Dorsey mit einem Schock im Hospital liegt. Wir haben durchblicken lassen, daß es sich möglicherweise um einen Selbstmordversuch handelt und daß sie halbtot von einem Polizeiboot aus den Fluten gerettet wurde. Mit einem Wort: Wir haben uns weitgehend an die Wahrheit gehalten. Wir haben hinzugefügt, daß die Arzte zuversichtlich mit einem baldigen Abklingen der Schockwirkung rechnen. Ich brauche dir nicht zu erklären, was wir uns davon versprechen. Die Gangster wissen jetzt, daß Vivian noch lebt. Sie können es sich nicht leisten, daß die Schauspielerin gesund wird und auspackt. Deshalb werden sie versuchen, Vivian Dorsey zum Schweigen zu bringen. Darauf bauen wir. Wir hoffen nämlich, daß wir die Killer dann abfangen und zu einem Geständnis zwingen können. Wenn wir gewußt hätten, daß du mit einer kompletten Anklage zurückkommst, hätten wir uns die Mühe sparen können!«
    »Und Vivian? Ist sie entsprechend geschützt?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Wir haben sie aus ihrem Zimmer geholt und eine Puppe in ihr Bett gelegt. Unsere Leute liegen seit Einbruch der Dunkelheit auf der Lauer. Ich wollte gerade losfahren, um mich an der Aktion zu beteiligen.«
    »Laß dich nicht davon abhalten, mein Junge!« sagte ich. »Tu etwas für dein Geld! Du hast dem Steuerzahler gegenüber einige Verpflichtungen.«
    Dann legte ich auf und fuhr zum Flugplatz. Eine Stunde später saß ich in einer Linienmaschine nach New York.
    ***
    Der 25jährige Bryan Jones öffnete behutsam die Klappe, die den Dachzugang bildete. Er spähte über den Rand und das lange, glatte Dach. Niemand war zu sehen. Das Dach wurde durch einige Aufbauten unterbrochen - hauptsächlich durch sechs oder sieben Fahrstuhlhäuschen, die die Seilwinden und die Aufzugsmaschinerien enthielten.
    »Alles okay?« flüsterte Derek King, der unter Jones auf der Leiter stand und eine blaue Reisetasche in der Hand hielt.
    Jones nickte. Er schwang sich auf das Dach. Die kühle Nachtluft umwehte ihn. King folgte seinem Komplicen. Dieser Komplex des Krankenhauses war immerhin elf Stockwerke hoch.
    Zielstrebig trabten sie los, bis zum anderen Ende des gut 100 Yard langen Blocks. »Hier muß es sein«, sagte Jones und blieb stehen. Beide Männer trugen Segeltuchschuhe. Jones hatte den Kragen seines Sportblousons hochgestellt.
    »Das ist dein Bier«, brummte King und zog wie fröstelnd seine Schultern hoch. »Ich bin schwindlig. Ich hätte mich gar nicht auf diesen blöden Job einlassen sollen.«
    Jones lachte kurz und lustlos. »Du wirst nicht gefragt, Alter. Der Boß befiehlt, und du hast zu spuren!« Er legte sich auf den Bauch und robbte bis an den Rand des Daches heran, um in die Tiefe zu blicken. Es war drei Uhr morgens. Nur wenige Fenster waren erhellt, aber es kostete keine Mühe, die Fensterreihen abzuzählen. »Die übernächste«, sagte Jones und schob sich zurück. Er kam auf die Beine. »Fangen wir an!«
    King stellte die Reisetasche ab. Er öffnete den Reißverschluß und entnahm ihr ein solides Nylonseil, das mit drei Karabinerhaken an einem breiten Schnallengürtel befestigt war. Jones legte sich den Gürtel um und zog ihn straff. Er prüfte den Sitz der Karabinerhaken und bückte sich dann, um eine Pistole mit Schalldämpfer aus der Tasche zu holen. King hatte inzwischen einen gemauerten Luftschacht entdeckt, der gut einen Yard über die Dachoberfläche hinausragte. Er legte das Seil darum und meinte: »So ist es sicherer!«
    Eine Minute später ließ sich Jones an dem Seil in die Tiefe hinab. Er mußte sich bis zum 8. Stockwerk gleiten lassen. Dort gab er einem zweiten, dünneren Seil, das ihn auf seiner halsbrecherischen Tour begleitete, einen kurzen Ruck. King stoppte die Abwärtsbewegung und wartete.
    Jones vermied es, nach unten zu blicken. Er war zwar schwindelfrei, aber dieser Job schmeckte ihm nicht. Er erreichte den Fenstersims und hielt sich schwer atmend an dem Mauerwerk fest. Im Inneren des Krankenzimmers war es dunkel.
    Für Jones gab es keinen Zweifel, daß Vivian Dorsey in einem Einzelzimmer lag. Die Frage war nur, ob er es riskieren durfte, das Fenster aufzubrechen uns in das Zimmer einzudringen. Wenn es stimmte, was

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