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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Häuserreihe entlang. Nach wenigen Schritten schlug er den Kragen seines Mantels hoch. Vom East River her wehte ein ziemlich kalter Wind durch die Straße.
    An schwankenden Mastlaternen auf den Schiffen, die an den Piers entlang der South Street lagen, sah Kitchener, daß ein Sturm heraufzuziehen schien.
    Um so besser, dachte er, es wird ziemlich laut werden.
    Plötzlich blieb er stehen. Er hatte ein leises Geräusch vernommen. Seine Hand glitt in die Manteltasche und umklammerte den Kolben seiner Automatik, die er immer bei sich hatte.
    Kitchener dachte schon, er habe sich geirrt, und wollte weitergehen. Doch wieder hörte er ein Schaben und Scharren.
    Der Verbrecher zog seine Waffe und hob die Hand.
    »Nicht!« flüsterte eine Stimme.
    »Wer ist da?« fragte Kitchener halblaut.
    »Kitch?« fragte die leise Stimme.
    »Komm ‘raus oder ich blase dir ein Loch durch den Schädel«, versprach Kitchener , obwohl er nicht wußte, wo sich der Unbekannte versteckte.
    In einer breiten dunklen Toreinfahrt rührte sich eine Gestalt. Sie huschte auf Kitchener zu, und für den Bruchteil einer Sekunde beleuchtete eine trübe Funzel den kleinen Mann.
    »Du Idiot!« sagte Kitchener überrascht und steckte die Automatik wieder in die Tasche. »Was willst du denn noch?«
    »Kitch — ich konnte doch nichts dafür, daß Ambrose die Bullen angerufen hat. Ich wußte es nicht, bestimmt nicht! Ich habe den Kerl wiedererkännt und im gleichen Moment ist…«
    »Was willst du?« fragte Kitchener barsch.
    »Du mußt mir helfen!« jammerte Wyatt Brungs. »Sie suchen mich! Die ganze City Police und das FBI sind hinter mir her. Überall fragen sie nach mir! Sie…«
    »Ich weiß. Was kann ich dafür? Wenn du mir den Kerl gezeigt hättest, wäre dir das nicht passiert! Geld bekommst du keins. Du weißt, was wir ausgemacht hatten!«
    »Ich kann doch nichts dafür«, jammerte Brungs wieder. In diesem Moment erkannte Kitchener die Lage. Er grinste höhnisch, aber Wyatt Brungs konnte das in der Dunkelheit nicht sehen.
    »Wo wohnst du? Wissen das die Bullen?« fragte Kitchener.
    »Überall wohne ich«, sagte Brungs großspurig.
    »Los«, sagte Kitchener entschlossen, »komm mit. Sie werden dich nicht finden!«
    Brungs hatte keine andere Möglichkeit, als Kitcheners Einladung anzunehmen. Der Tucker-Mitarbeiter nahm den kleinen Ganoven einfach am Kragen und schob ihn vor sich her bis zur nächsten Straßenecke. Hinter dem Gebäude der Zucker-Raffinerien stand ein dunkler Wagen.
    Brungs wollte daran vorbeimarschieren, aber Kitchener stoppte ihn. Die Tür des Wagens flog auf. »Wen hast du denn da?« fragte eine Stimme.
    »Das ist Wyatt Brungs!« gab Kitchener bekannt und gab dem Kleinen einen solchen Stoß, daß der in den Wagen hineinstolperte.
    »Bist du verrückt?« fragte Charly Tucker aufgebracht.
    Kitchener glitt in den Wagen und warf die Tür hinter sich zu. »Unser Freund ist in großer Not!«
    »Was?« Tom Brothers, der »technische Mitarbeiter« Tuckers, drehte sich erstaunt um. Er saß am Steuer des Wagens.
    »Sämtliche New Yorker Bullen suchen unseren Freund Wyatt Brungs wie eine Stecknadel. Sie waren mindestens schon sechsmal im Kakadu und haben nach ihm gefragt«, berichtete Kitchener.
    Und er fügte hinzu: »Ist doch klar, was das bedeutet. Sie haben zwar den Kerl, der den Jaguar gestohlen hat, aber der wird alles abstreiten. Wyatt Brungs ist der einzige Zeuge, der diesen Kerl tatsächlich gesehen hat, als er den Jaguar knackte.«
    Der Schrotthändler Charly Tucker begriff nicht ganz:
    »Was geht uns das an? Sollen wir den Bullen vielleicht den Zeugen noch ins Haus bringen?« fragte er unwillig.
    »Im Gegenteil!« grinste Kitchener. »Wir müssen dafür sorgen, daß die Bullen ihn nicht finden können. Dann müssen sie nämlich den Mann, der uns interessiert, wieder laufen lassen!«
    Tim Casey, der vierte Mann im Wagen, eine der Schlüsselfiguren in Tuckers Vertriebsorganisation, pfiff durch die Zähne.
    »Oh!« begriff endlich auch Tucker. »Was habt ihr mit mir vor?« jammerte Wyatt Brungs.
    »Ruhig, Freund«, sagte Charly Tucker väterlich. »Bei uns bist du so sicher wie in Abrahams Schoß!«
    »Wieso?« fragte Brothers. »Wir haben doch jetzt…«
    »Es wird jetzt etwas ungemütlich für dich«, wandte sich Charly Tucker an Wyatt Brungs. »Wir haben noch etwas vor. Deshalb können wir dich nicht sofort nach Hause fahren. Aber in unserem Kofferraum bist du auch sicher.«
    »Kofferraum?« fragte Brungs.
    Tucker stieß Kitchener

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