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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuerst ohne ihn das Programm aufgenommen. Als er nach einer halben Stunde immer noch nicht auf getaucht war, hatten sich ernstliche Sorgen bei ihnen eingestellt. Sandra Thorn schließlich hatte Lazaro von dem Verschwinden seines Bruders unterrichtet. Zuerst glaubte man an einen üblen Streich Marios, der, vielleicht vollgepumpt mit Rauschgift, in seiner Garderobe dem Trugbild eines Süchtigen nachjagte. Als aber ein Beleuchter erklärte, er habe Mario in der Pause mit zwei Männern am Hinterausgang gesehen, stand für uns fest, daß Hancover ihn während unseres Gesprächs hatte entführen lassen und damit den Auftakt zu einem gnadenlosen Bandenkrieg gegeben hatte.
    ***
    Johnny Behan steuerte schweigend die schwere Limousine durch die Nacht. Auf den Rücksitzen saßen Geraghty und McLean. Der Wagen näherte sich, von Süden kommend, dem Coldwater Canyon und fädelte sich geschickt in den Verkehr ein, der nach Beverly Hills strömte.
    »Sie werden ihn nicht mehr zusammenbringen«, unterbrach McLean die bedrückende Stille.
    »Nein!« antwortete Geraghty rauh. »Aber dafür werden wir uns einen Mann von Hancover kaufen. Und das ausgiebig!«
    Die Armaturenbeleuchtung setzte das harte kantige Gesicht Behans in ein ungewisses Licht. »Nichts dergleichen wird geschehen«, widersprach er hart. »Die Sicherheit Shibells geht jetzt über alles. Wir werden versuchen, daß wir ihn so schnell wie möglich mit den Plänen nach New York abschieben. Ich glaube nämlich nicht, daß Mario dichtgehalten hat. Der Idiot hat mit seinem verdammten Leichtsinn die ganze Aktion in Frage gestellt. Ich habe Lazaro wiederholt vor seinem Bruder gewarnt.«
    Er verstummte und starrte mürrisch durch die Windschutzscheibe.
    »Achtung!« schrie Geraghty plötzlich gellend auf.
    Behan reagierte mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit. Er riß das Lenkrad herum und trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Die Reifen kreischten gequält auf. Die Limousine machte einen wilden Satz und jagte schräg zur Fahrbahn auf den überholenden Wagen zu, der mit wahnwitziger Geschwindigkeit an uns vorbeizuziehen trachtete. An den Seitenfenstern blitzte es auf. Prasselnd sägte die erste MP-Garbe über die Karosserie der Limousine. Wie von einer Riesenhand geschleudert, peitschte der nächste Feuerstoß wie Kieselsteine gegen die Panzerverglasung.
    »Hinterher!« schrie McLean, der durch das berstende Glas in seiner Sicht behindert wurde.
    Behan versuchte verzweifelt, den schlingernden Wagen in der Hand zu behalten, während der fremde Wagen sichtlich an Abstand gewann. Geraghty stieß eine Reihe unflätiger Flüche aus, als er vergeblich versuchte, die zertrümmerten Scheiben zu öffnen. Er warf sich quer über McLeans Schoß, griff keuchend über meine Schulter und schrie: »Nun lassen Sie doch endlich Ihre verdammte Scheibe ’runter, Shibell!«
    Mit fliegenden Fingern suchte ich nach der Kontaktleiste, die die unbeschädigte Seitenscheibe auf meiner Seite heruntergleiten ließ.
    »Sie türmen!« fluchte Behan wild. Der Abstand zum vorderen Wagen betrug jetzt fast hundert Yard. Ich sah noch die Bremslichter aufglühen, dann war der Wagen nach rechts von der Straße verschwunden. McLean preßte in ohnmächtiger Wut die Zähne zusammen und umklammerte mit seinen Fäusten die Rückenlehne der Vordersitze.
    »Da ist es!« schrie Geraghty, als im Sch einwerf erlicht die Einfahrt der Nebenstraße auftauchte. Ich flog mit einem Ruck gegen Behans Oberarm, als er, ohne die Geschwindigkeit zu drosseln, den Wagen in die enge Kurve riß. Für die Dauer eines Herzschlags glaubte ich, der Wagen würde sich überschlagen. Er hob sich auf der Seite an, balancierte sekundenlang auf zwei Rädern durch die aufwirbelnden Schottersteine des Straßenrandes, fiel zurück und schlidderte — nachdem er sich wie im Zeilupentempo um die eigene Achse gedreht hatte — seitlich gegen die Leitplanken, an denen der schwere Wagen mit einem gräßlichen kreischenden Geräusch funkenstiebend entlangschleifte. Rumpelnd wühlte das schwere Gefährt den weichen Boden auf. Behan brachte den Wagen nicht mehr auf die Straße zurück. Wie angeklebt blieb das Fahrzeug an den hüfthohen Leitplanken hängen.
    Wie ein Hagelschauer prasselte das berstende Scheinwerferglas über den Asphalt. Die Türen flogen krachend auf, und ich schlug mit dem Oberkörper aus dem Wagen.
    »’raus!« brüllte Behan, dessen Seitentür sich verkeilt hatte. Er riß die Füße hoch, Stemmte sie gegen meinen Oberschenkel und

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