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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Umstand zuzuschreiben, daß mir die Flucht gelang.
    Ich preschte um die Hausecke, überquerte mit langen Sätzen die Nebenstraße und warf mich mit pfeifenden Lungen in einen Hauseingang.
    »Heh, Sie?« ertönte eine verschlafene Stimme von der gegenüberliegenden Seite. Ein grauhaariger Schädel schob sich aus einem Fenster der ersten Etage. »Was ist denn da passiert, Mister?«
    Ich zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Der Mann hatte mich zweifellos im Hauseingang verschwinden sehen. Vorsichtig — jedes Geärusch vermeidend — schlich ich tiefer in den Gang hinein. Meine Hände stießen gegen die eisernen Verstrebungen eines Scherengitters. Ich setzte meinen Fuß auf die Querverstrebung und zog mich hoch. Aufatmend stellte ich fest, daß das Gitter nicht bis zur Decke reichte.
    »Gehen Sie vom Fenster weg!« befahl eine scharfe Stimme.
    »Da drüben!« kreischte der Mann am Fenster erregt. »Er ist in dem Gang verschwunden, Officer.«
    Ich stemmte mich hoch und hing nun mit dem Oberkörper ifrber dem Gitter. Die Eisenglieder rasselten unter dem Schwung meines Körpers.
    »Kommen Sie ’raus!« rief der Cop. »Sie haben keine Chance!« Der Lichtkegel einer Taschenlampe tastete sich in den Gang, streifte das Gitter und hatte plötzlich meine baumelnden Beine erfaßt.
    »Runter vom Gitter, oder ich schieße!« schrie der Cop.
    Ich schwang meine Beine hoch und ließ mich auf der anderen Seite auf den Boden fallen.
    Der Cop machte seine Drohung wahr. Um Haaresbreite jaulte die Kugel an meinem Kopf vorbei. Die zweite prallte gegen ein Eisenteil und sirrte als Querschläger klatschend in die Decke.
    Ich schlängelte mich über den Boden, bis meine Hände die Holzverkleidung einer Tür ertasteten. Vorsichtig richtete ich mich ' auf. Meine Hände glitten über die glatten Flächen der Tür. Hinter mir schimmerte das helle Viereck des Eingangs. Noch wagte der Cop nicht heranzukommen, da er mich bewaffnet wußte. Er konnte sich ausrechnen, welch eine herrliche Zielscheibe er vor dem hellen Hintergrund abgeben würde. Vielleicht wartete er auch auf die Unterstützung seiner Kollegen.
    Die Tür gab unter meinen Händen nach. Ich schlüpfte hindurch und schloß sie aufatmend hinter meinem Rücken. Ein spärlich beleuchteter Hof tat sich vor mir auf. Im Hintergrund sah ich etliche Lastwagen stehen. Sie, standen in Reih und Glied aufgebaut wie Soldaten beim Morgenappell. Alle trugen die gleiche Firmenaufschrift eines Transportunternehmens.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn das nicht die prächtigste Falle ist, die man sich nur ausdenken kann«, fluchte ich gehetzt und ließ meinen Blick über die Wagenkolonne gleiten. Hinter den abgestellten Lastwagen bemerkte ich das Stück eines rot-weiß lackierten Balkens, der sich bei näherer Betrachtung als ein Schlagbaum entpuppte. Er trennte den Hof von der Einfahrt, die in eine Nebenstraße führte. Aber auch hier gab es kein Entweichen für mich, denn die Einfahrt war durch ein solides eisenbeschlagenes Tor gesichert.
    Ich rannte zurück, schwang mich kurzentschlossen auf das Trittbrett eines Wagens und kletterte über den Kotflügel auf die Motorhaube. Von dort über das Führerhaus auf die schwankende Plane des Lastwagens. Ich hatte durch Zufall den Wagen erwischt, der direkt neben der Mauer des Lagerhauses stand. Ich balancierte gerade wie ein Trampolinspringer über das Dach des Wagens, als die Tür aufflog und die Cops in den Hof stürzten, angeführt von Toso und Wade. Im selben Moment entdeckte ich die Kette, die von einer Hebebühne herabhing. Eine halbe Körperlänge schräg über mir, führte eine Doppelschiene quer über den Hof. Wahrscheinlich waren es die Leitschienen eines Flaschenzuges, der zum Beladen der Lastwagen benutzt wurde. -Blitzschnell hatte ich meinen Plan gefaßt. Ich federte mit kurzen Sprüngen von der straff gespannten Plane ab, warf die Arme hoch und krallte meine Finger um die Kette.
    »Da ist er!« drang die mir bekannte Stimme des Cop zu mir herauf.
    Ich fluchte über den Höllenlärm, den die rasselnde Kette verursachte. Keuchend hangelte ich mich an der Kette hoch, jeden Moment darauf gefaßt, das die Schießerei unter mir losging.
    »Geben Sie auf!« bellte es von unten.
    Der Schweiß lief mir in Strömen über das Gesicht, als ich mich über die Plattform auf die Hebebühne zog. Hier war ich für einen Augenblick in Sicherheit.
    Ich warf einen Blick in den Hof hinunter und erkannte, daß mir ein Mann auf den Wagen gefolgt war, während zwei

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