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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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schräg gestelltem Kopf sein Meisterwerk. »Wunderschön!« lobte er seine Arbeit.
    »Möchten Sie mir nicht noch ein paar Tröpfchen Nitroglyzerin hinter die Ohrläppchen träufeln?« fragte ich zuvorkommend.
    »Sie werden auch so noch Ärger genug -bekommen!« erwiderte Sergeant Toso kalt.
    »Macht euch fertig!« unterbrach uns Wade.
    »Also los!« knurrte Rudin. »Betätigen wir uns zur Abwechslung mal als Artisten. Denken Sie an Ihre Waffe, Cotton«, ermahnte er mich noch, öffnete die Tür einen Spalt und schob dann seine Arme von hinten unter meine Achseln durch.
    »Los, fangen Sie an, Cotton!« befahl Sergeant Toso. Er hielt mir einladend sein Kinn hin, während er meinte: »Ich bin davon überzeugt, daß es Ihnen Vergnügen bereiten wird.« Seine Augen sprühten provozierenden Spott.
    »Beginnen Sie schon mit Ihrem Krawall!« fluchte Wade. »Wir sind sofort da!«
    Ich gab Toso eine schallende Ohrfeige, daß sein Kopf gegen das Fenster knallte. Dann bäumte ich mich unter dem harten Griff Rudins auf.
    Wade kurbelte wie besessen an seinem Lenkrad. Der Wagen geriet ins Schlingern und drohte auszubrechen.
    »Paßt auf, daß ihr mir nicht unter die Räder kommt!« brüllte er.
    Rudin riß mich nach hinten. Die Tür flog auf. Das Heck des Wagens brach nach rechts aus. In der Sekunde, als es zurückschwenkte, schrie Rudin an mei nem Ohr: »Jetzt!« Seine Hände verkrampften sich an meiner Brust. Rudin bewies, daß er nicht zu Unrecht der Sektion IV des CIA angehörte. Mit einer nahezu unwahrscheinlichen Körperbeherrschung fing er den Aufprall ab. Er hatte den Auftrag, mich nach Möglichkeit unverletzt aus dem Wagen zu bringen. Und er erfüllte ihn. Wenn er sich auch dabei eine komplizierte Fraktur des Schlüsselbeins zuzog. Aber das erfuhr ich erst später.
    Ich hoffte nur, daß ihm mein Geschenk — eine Broschüre über Aerodynamik — den Krankenhausaufenthalt etwas verkürzt hat.
    Wir überschlugen uns nach dem Aufprall und schlidderten über den rauhen Asphalt. Rudin lag wie tot da. Ich hatte keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Auch würde es nicht der Echtheit meiner Flucht entsprechen. Kein Verbreeher erkundigt sich nach dem Wohlergehen seines bezwungenen Bewachers.
    Ich riß meine Waffe aus Rudins Tasche und sprang auf die Füße. Der von Wade gesteuerte Wagen schleuderte gerade quer zur Fahrbahn auf einen Hydranten zu, als gebe es in weitem Umkreis kein anderes Hindernis, entwurzelte ihn sozusagen und kam mit einem scheppernden Krachen zum Stehen. Eine armdicke Fontaine schoß in den nächtlichen Himmel.
    Neben dem zertrümmerten Wagen tauchte eine Gestalt auf. Dann krachten in schneller Reihenfolge einige Schüsse, die zweifellos mir galten. Der Plan lief wie vorgesehen ab.
    Ich wandte mich zur Flucht. Mit langen Sätzen lief ich die Straße zurück. Da bemerkte ich, daß ein Cop auf einem Motorrad mir den Weg abzuschneiden versuchte. Ich riß die Magnum hoch und gab einen Schuß in den ,Himmel ab.
    Der Cop warf die Hände vor die Brust, versuchte krampfhaft, die Balance zu halten, und stürzte mit erhobenen Armen seitlich vom Motorrad. Das schwere Krad jagte führerlos weiter, bockte mit einem wilden Satz über die Bordsteinkante und schlug frontal gegen die Wand eines mehrstöckigen Bürohauses.
    Im Weiterlaufen sah ich den Cop auf der Straße liegen. Seine Arme waren seltsam verdreht und die Augen starrten blicklos in den hellen Schein der Straßenbeleuchtung. Ich fand, daß er seine Szene zu echt spielte.
    In diesem Augenblick geschah etwas, womit keiner der Beteiligten dieser Show gerechnet hatte: Ein Streifenwagen der Stadtpolizei war bei seiner turnusmäßigen Runde durch die Schüsse aufmerksam geworden und wurde zum unbeabsichtigten Zeugen bei der Ermordung eines Polizisten, den sie für ihren Kollegen hielten.
    Das war einer jener unvorhergesehenen Zufälle, der schon so manchen ausgeklügelten Plan zum Scheitern gebracht hatte.
    Der Motor des Polizeiwagens dröhnte auf. Das Rotlicht auf dem Dach begatin zu kreisen und starrte mich an wie ein bösartiges Zyklopenauge, während die Sirene ihren ersten warnenden Ruf ausstieß.
    Jetzt saß ich in der Klemme.
    Der Streifenwagen kam mit zunehmender Geschwindigkeit auf den Unfallort zu. Die Cops hatten mich sofort entdeckt. Offenbar glaubten sie aber, der angeblich erschossene Polizist hätte den zertrümmerten Wagen der CIA-Leute verfolgt, und somit waren Toso, Wade und Rudin in ihrer Annahme zu meinen Komplicen geworden. Vielleicht war es diesem

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