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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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und hielt es vor den Mund.
    »Einsatzwagen zehn ruft Zentrale!« widerholte er mehrmals, dann schaltete er auf Empfang.
    »Hier Zentrale!« krächzte es aus dem Lautsprecher.
    »Wir haben ihn!« sagte der Fahrer. »Gut!« schnarrte es. »Lassen Sie den Einsatz planmäßig ablaufen. Die Leute stehen am verabredeten Ort bereit.«
    »In Ordnung!« Der Fahrer ließ das Mikrofon verschwinden, wandte halb den Kopf und rief über die Schulter: »Ihr seid jetzt dran!«
    »Sergeant Toso von der Sektion IV des CIA !« stellte sich mein linker Nebenmann vor und legte mir Paß und Magnum auf den Schoß. Es dauerte geraume Zeit, bis ich völlig begriffen hatte.
    »Das sind meine Kollegen Rudin und Wade!« hörte ich Sergeant Toso sagen. »Stecken Sie Rudin Ihre Waffe in die linke Jackentasche, Cotton. Machen Sie schon!« lächelte er, als er mein Zögern bemerkte. »Sie werden Sie zurückbekommen!«
    Und dann entwickelte mir Sergeant Toso den Plan der Sektion IV, der sich mir wie ein Betonklotz in den Magen legte: An einer verabredeten Stelle war für mich eine fingierte Flucht vorbereitet. Im Wagen sollte sich ein Kampf entspinnen, in dessen Verlauf Wade die Herrschaft über das Fahrzeug verlieren würde. Rudin sollte das zweifelhafte Vergnügen haben, mit mir auf die Fahrbahn zu stürzen. An meiner Geschicklichkeit lag es, ihm bei der Gelegenheit die Waffe aus der Tasche zu reißen und dann zu verduften.
    Ein CIA-Mann, der in der Uniform eines Cop am verabredeten Platz auf seinen Auftritt wartete, würde im Verein mit Toso das Feuer auf mich eröffnen, allerdings mit Platzpatronen, wie mir Toso erklärte. Mir wurde nahegelegt, das Feuer zu erwidern. Da meine Waffe aber mit scharfer Munition geladen war, sollte ich mit ihr recht vorsichtig umgehen. So die Meinung Sergeant Tosos.
    Für den Cop hatte man sich eine besondere Rolle ausgedacht: Er sollte im Feuergefecht von mir ermordet werden.
    »Nur so«, erklärte mir Sergeant Toso lachend, »haben Sie die Gewähr, daß Sie bei den ›Amseln‹ wieder Aufnahme finden, ohne daß der Schatten eines Verdachts auf Sie fällt.«
    »Dafür habe ich sämtliche Polizisten von Los Angeles auf den Hacken!« reagierte ich sauer. »Denn zweifellos werden sie von der großartigen Regie des CIA keine Ahnung haben.«
    »Sie haben es erfaßt, Cotton!« grinste Rudin. Ich sah es seinem Gesicht an, daß er mich keinesfalls um meine Aufgabe beneidete.
    Mit rasender Geschwindigkeit trieb Wade den Wagen über das weiße Betonband der Paseo del Mar, ging mit brillanter Fahrtechnik in die weite 'Linkskurve und jagte mit singenden Reifen durch die Unterführung des Pacific Coast Highway. Wir näherten uns der Yucca Avenue. Von links rückten die Apartmenthäuser einer Versicherungsgesellschaft ins Bild.
    »Wir sind bald da!« sagte Toso.
    »Haben Sie an einen Fallschirm für mich gedacht?« fragtelch bissig.
    »Ich werde nach Möglichkeit den Sturz auffangen«, sagte Rudin tröstend, öffnete seine Jacke und ließ mich einen Blick auf die dick wattierte Weste werfen, die er darunter trug.
    »Damit ist es natürlich unmöglich, sich das Genick zu brechen«, spottete ich.
    Rudins Antwort bestand aus einem gleichgültigen Achselzucken.
    »Welches ist Ihre Schußhand, Cotton?« fragte Toso mich. In seiner Hand hielt er ein Gerät, das einer Zigarettenmaschine für Selbstdreher nicht unähnlich war.
    »Ich schieße beidhändig«, antwortete ich.
    »Nehmen wir also den linken Oberarm«, sagte Toso interessiert. »Ich werde Ihnen jetzt eine Schußverletzung beibringen, Cotton.«
    »Vielleicht mit dem Ding da?« fragte ich erstaunt.
    »Sie werden sich wundern«, grinste Rudin. »Der Sergeant ist ein wahrer Künstler. Er wird Ihnen eine Wunde hinzaubern, die selbst ein Arzt nicht von einer Schußverletzung unterscheiden kann.«
    »Das ist, aber sehr beruhigend für mich!« brummte ich aufsässig.
    »Halten Sie den Stoff Ihres Ärmels straff, Cotton«, gebot Sergeant Toso mir. Er preßte das fingerlange Gerät gegen meinen Oberarm und bewegte einen kleinen Hebel hin und her. Zuerst hörte ich, wie der Stoff zeuriß. Dann war das, was man unter »Die-Engel-singen-hören« zu verstehen pflegt, von eindringlicher Entschiedenheit. Ein heftiger Schmerz zuckte durch meinen Arm.
    »Schon in Ordnung!« sagte Toso ungerührt und legte das Höllenwerkzeug weg. Er hielt meinen Arm fest umklammert, entzündete ein Feuerzeug und versengte einzelne Wollfäden an der zerfetzten Stelle des Ärmels. Dann begutachtete er mit

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