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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgestattet war. »Ich kann King nicht loslassen. Er mag keine Tramps und würde sofort mit dem Mann Streit anfangen.«
    »Hören Sie zu, Paul!« Diane beugte sich vor. »Als ich Ihnen sagte, aus welchem Grunde ich Kontakt zur Unterwelt suche, erklärten Sie mir, daß Sie jeden Weg mitgehen würden, wenn er zur Aufklärung des Verbrechens an Ihrer Verlobten führen könnte. Sie und ich sind der Überzeugung, daß der Mörder Vera Gardners ein übler primitiver Bursche ist, der irgendwo in den Slums dieser Stadt haust, sich selten ans Licht wagt und vielleicht nur aus seinem Loch kommt, wenn die Mordlust ihn gepackt hat und ihn zwingt, nach einem neuen Opfer zu suchen.«
    »Hören Sie auf!« schrie Colon. »Ich werde wahnsinnig, wenn ich daran denke, daß ein solcher Mann meine Vera…«
    »Tut mir leid, Paul. Nun, für mich ist es schwierig, in die richtigen Kreise einzudringen.« Sie wies mit dem Daumen auf mich. »Er gehört bereits dazu. Wenn wir ihn als Mitarbeiter gewinnen können, besitzen wir den richtigen Mann, unsere Nachforschungen voranzutreiben.«
    Colons Gesicht zeigte nicht die geringste Begeisterung. »Als ich Sie engagierte, Diane, glaubte ich, die richtige Frau dafür gefunden zu haben. Sie selbst sagten, dieser Mörder würde von Frauen angezogen, während er vor Männern zurückschreckt. Allein aus diesem Grunde wäre ein weiblicher Detektiv besser am Platze als ein männlicher.«
    »Das stimmt alles, Paul, aber es schließt nicht aus, daß wir auch auf anderen Wegen zu unserem Ziel kommen. Ich gebe mir jede Mühe, den Lockvogel zu spielen, aber es gibt Tausende von hübschen Frauen und Mädchen in dieser Stadt. Die Chance, daß der Killer mich als nächstes Opfer wählt, ist sehr gering. Darum müssen wir auch versuchen, diesen Mann…« Wieder wies sie mit dem Daumen auf mich.
    Colon winkte ab. »Schon gut! Woher kennen Sie den Burschen?«
    »Er drang in das Apartment ein!« Colon schoß aus dem Sessel hoch. Das Halsband des Hundes entglitt seinen Fingern. Der Hund legte sofort die Ohren an, zog die Lefzen von den Zähnen und knurrte mich an.
    »In Veras Wohnung?«
    »Genau! Er benutzte die Feuerleiter und den Mauersims.«
    Colon wich langsam vor mir zurück. »Diane, woher wollen Sie wissen, daß nicht dieser Mann Vera umgebracht hat? Er ist ein Tramp, ein primitiver Ausgestoßener der Gesellschaft! Auf ihn paßt unsere Vorstellung von Veras Mörder haargenau.«
    »Halten Sie die Luft an, Mr. Colon!« mischte ich mich in das Gespräch. »Wenn ich der Mörder wäre, so hätte ich mir einen anderen Weg in das Apartment gesucht.«
    »Er hat recht, Paul«, erklärte Diane Jagg eifrig. »Veras Mörder kann nicht über die Feuerleiter und den Mauersims in die Wohnung eingedrungen sein.«
    »Die Polizei hat es festgestellt!«
    »Die Polizei hat sich geirrt. Über die Fassade der Rückfront führt kein Weg in das Apartment.«
    Colon erinnerte sich des Hundes und faßte ihn wieder am Halsband. »Also gut«, erklärte er. »Wenn Sie glauben, Diane, daß Sie diesen Mann brauchen, werde ich ihn bezahlen. Wieviel?« wandte er sich an mich.
    »’ne angenehme Frage«, lachte ich, »aber ich weiß noch nicht, was ich zu tun habe.«
    »Geben Sie ihm zweihundert Dollar für den Anfang«, schlug Diane vor.
    Der Grundstücksmakler ging zum Schreibtisch, zog eine Schublade auf ' und warf ein schmales Bündel Zwanzigdollarnoten auf den Tisch. »Bedienen Sie sich!« sagte er verächtlich. Ich ließ die Geldscheine in der ausgebeulten Tasche meiner Jacke verschwinden. »Soviel Glück habe ich am frühen Morgen noch nie gehabt.«
    »Ich hoffe, Sie haben den richtigen Mann erwischt, Diane.« Er drehte sich auf dem Absatz um und zog seinen Hund durch eine schmale Tür in das anstoßende Zimmer. Wir warteten einige Minuten lang, aber er kam nicht zurück. »Anscheinend betrachtet er die Audienz als beendet«, stellte ich fest.
    Diane zuckte die Achseln. »Ich erkenne ihn kaum wieder. Als er mich engagierte, machte er einen völlig gebrochenen Eindruck, aber er hatte jedes Vertrauen zur Polizei verloren und wollte unter allen Umständen etwas unternehmen, um den Mord an seiner Verlobten aufzuklären. Das war meine Chance, und ich nahm sie wahr.«
    »Sie sind Privatdetektivin?« fragte ich lachend.
    »Genau! Aber was gibt es darüber zu lachen?«
    »In eine feine Gesellschaft bin ich geraten!« rief ich zwischen zwei Lachsalven. »Erstens Polizei, zweitens Polizei auf eigene Rechnung, drittens weibliche Polizei.«
    »Sie

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