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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Rolle Papiergeld aus der Tasche und warf sie mir zu.
    »Fünfhundert Dollar Anzahlung«, erklärte Melvin Acer. »Gehen wir!«
    Wir verließen die Halle, stiegen in den Bentley. Crunk steuerte den Wagen in nördlicher Richtung aus New Haven hinaus. Drei, vier Meilen jenseits der Stadtgrenze fuhr er eine Küstenstraße entlang, an der einzelne Villen standen. Vierzig, fünfzig Yard vor einem mit rotem Marmor verkleideten Haus stoppte Crunk.
    »Dort wohnt sie«, sagte Acer. »Sie wohnt allein, wenn — ich nicht hier bin.«
    »Ihre Freundin?« - »Das war sie mal. Jetzt hält sie sich beinahe für meinen Boß. Sie ist einfach größenwahnsinnig geworden, und ich muß sie zur Ruhe bringen, bevor sie ernsthaft Schaden anrichten kann. Du siehst, ich spreche offen mit dir.«
    »Geben Sie mir bitte noch eine Zigarette!«
    »Hast du Nerven? Als du Rod und seine Freunde angingst, schienst du mir so kalt wie ein Eisblock zu sein.«
    »Wann soll es passieren?«
    »Der Zeitpunkt ist wichtig. Ich muß für mich und eine Menge Freunde, zum Beispiel für Vic, bombenfeste Alibis organisieren. Aber ich werde dir den Tag rechtzeitig nennen. Wo wohnst du?«
    Ich nannte die Adresse des Hotels. Acer lachte. »In dieser Bruchbude? Morgen wirst du in das Hotel Seaside, Reyboldsstreet 144 ziehen. Sie werden dir das Zimmer 12 geben. Es hat einen direkten Telefonanschluß. Warte meine Nachricht ab!« Er schnippte mit den Fingern. »Vic, die Tasche!«
    Der andere reichte ihm eine braune Aktentasche. Acer öffnete sie. »In dieser Stadt läuft ein Verrückter herum, der von Zeit zu Zeit Mädchen umbringt. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wenn du es geschickt anfängst.« Er zog ein paar schwarze Handschuhe aus der Aktentasche. »Der Mörder benutzt Handschuhe, wenn er seine Opfer erwürgt. Er hinterläßt keine Fingerabdrücke und…« Er schob die Handschuhe in die Aktentasche zurück. Als er die Hand wieder zum Vorschein brachte, blitzte ein blanker Gegenstand zwischen seinen Fingern.
    »… und er schneidet den Frauen das Haar ab. Wenn Francis Nocar das Haar abgeschnitten wird, Wird die Polizei sie auf die Liste der Opfer des unbekannten Mörders setzen.« Er lachte auf. »Wenn jemals jemand wegen der Ermordung Francis’ im Sing-Sing landet, so wird es dieser Bursche sein, und da er ohnedies schon sechs Frauen umgebracht hat, spielt es keine Rolle, ob man ihm auch einen siebten Mord anlastet.«
    Er drehte den blanken Gegenstand zwischen den Fingern. »Wir haben an alles gedacht«, sagte er. »Auch an die Schere!«
    Die große Mole, die den Hafen der Stadt gegen die Brandung des Atlantiks schützt, ist ein guter Platz für Angler. An heißen Tagen stehen sie zu Hunderten nebeneinander. Dieser Morgen war trübe, und nur einige Unentwegte versuchten ihr Glück. Ich bummelte die Mole entlang, sah diesem oder jenem zu und lehnte mich endlich neben einem Mann ans Geländer, der mit großem Ernst seinen Wurm badete.
    »Sie beißen nicht, wie?« fragte ich. »Sie wären verrückt, wenn sie es täten«, antwortete Phil, denn er war der Angler. »Ich verstehe nichts von diesem Sport. Was machen deine Fische?«
    »Sie beißen an«, knurrte ich, »aber leider die falschen. Melvin Acer verspricht mir dreitausend Dollar, wenn ich seine Freundin nach der New-Haven-Methode umbringe.«
    »Wenn du Acer zur Strecke bringst, freut sich die Connecticut State Police mächtig.«
    »Dazu langt es noch nicht. Wenn ich ihn jetzt schon hochgehen ließe, würde er alles ableugnen, und er fände eine Menge Leute, die seine Unschuld beschwören.«
    »Was willst du machen?«
    »Ich habe den Auftrag übernommen und eine Anzahlung von fünfhundert Dollar kassiert.«
    »Er wird seine Bucks zurückverlangen, wenn du die geforderte Arbeit nicht leistest.«
    »Ich werde sie leisten. Ich werde die Frau umbringen.«
    »Quatsch«, sagte Phil.
    »Laß mich aussprechen! Die Frau wird verschwinden! Wenn ich ihr erkläre, daß Acer mich geschickt hat, um sie zu töten, wird sie bestimmt auf unserer Seite mitspielen. Wir können es leicht arrangieren, daß die Zeitungen Meldungen über einen neuen Mord an einer Frau bringen. Damit haben wir Melvin Acer eine Falle gebaut, in die er mit einiger Wahrscheinlichkeit tappen wird. Zahlt er die vereinbarte Summe nach dem Verschwinden der Frau, kann ich ihn wegen Anstiftung zu einem Verbrechen vor den Richter bringen.«
    »Leider ist Melvin Acer nicht der Frauenmörder.«
    »Bestimmt nicht, denn dann würde er das Mädchen

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