Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ihr gewesen wäre.
    Das Läuten des Telefons riß mich aus meinen Gedanken. In den knapp vierundzwanzig Stunden, die ich dieses Zimmer bewohnte, geschah es zum erstenmal, Ich, nahm den Hörer ab und meldete mich mit »Hallo!«
    »Hallo!« sagte auch der Anrufer. »Du erkennst mich an der Stimme? Ich muß meinen Namen nicht nennen.«
    »Die Stimme meines Herrn!« sagte ich. »Wollen Sie sich vergewissern, daß ich mit Ihren fünfhundert Dollar noch nicht durchgebrannt bin?«
    »Triff mich am selben Lagerschuppen!«
    »Wann?«
    »Sofort! Ich warte auf dich!« Er legte auf, ohne meine Antwort abzuwarten. Ich verließ das Hotel und ging zum Hafen hinunter.
    Der schwarze Bentley stand im Durchgang zwischen den beiden Lagerschuppen. Acer und Vic. Crunk lehnten nebeneinander am Wagen und rauchten. »Du hast dir Zeit gelassen«, knurrte Acer mißmutig. ■
    »Tut mir leid, aber ich wußte nicht, daß Sie es so eilig haben.«
    »Ich habe mir überlegt, daß du die Arbeit morgen erledigen kannst.« Er rief Crunk an: »Vic! Die Taschenlampe!«
    Crunk schaltete eine Stablampe ein und richtete die Lichtkegel auf eine Fotografie in Acers Hand. »Das ist sie!«
    Es war ein Farbfoto. Es zeigte eine braungebrannte schwarzhaarige Frau in einem knallroten Bikini. Die Frau lachte. Obwohl sie fast nackt war, trug sie um den Hals eine dreifache Perlenkette, die selbst auf dem Foto verteufelt echt aussah. Ich streckte die Hand nach dem Bild aus. Acer zog es zurück. »Besser nicht! Wenn der Teufel es will, verlierst du es neben ihrer Leiche aus der Tasche, und die Schnüffler finden heraus, daß es aus meinem Besitz stammt.«
    »Wann?« fragte ich.
    »Ich sagte es schon: morgen. Den Zeitpunkt kannst du dir selbst aussuchen. Von neun Uhr am Morgen bis ungefähr zwei Uhr nachts habe ich für bombenfeste Alibis gesorgt. Francis lebt allein in der Villa. Die meiste Zeit hält sie sich am Privatstrand oder in dem Badehaus auf. Spring über den Zaun und verbirg dich zwischen den Sträuchern zum Nachbargrundstück. Niemand wird dich sehen, aber du kannst von dort aus den Strand und die Badehütte beobachten. Warte, bis du Francis siehst. Wenn du sicher bist, daß sie allein ist, geh hin und…« Mit einer brutalen Bewegung riß er das Foto durch.
    Ich bohrte die Fäuste in die Taschen. »In Ordnung«, knurrte ich. Der Mann vor mir, der seiner Freundin einen Mörder schicken wollte, erregte in mir Ekel und Unbehagen. Acer spürte es offenbar, denn er kniff die Augen zusammen und sagte: »Glaub nicht, du könntest dich um den Job drücken! Wir würden dich finden, Dean.« Er wies mit einer Handbewegung auf Crunk. »Vic ist ein Meister in der Behandlung von Leuten, die mich enttäuscht haben.«
    »Schon gut!« wiederholte ich.
    »Vergiß nicht, daß es echt aussehen muß!« Er fuhr sich mit einer Handbewegung über das Haar. »Und vergiß die Schere nicht!« Er drehte sich um und stieg in den Bentley. Vic Crunk übernahm das Steuer, startete den Wagen, schaltete den Scheinwerfer an und gab Gas. Ich mußte mich an die Schuppenmauer pressen, so dicht schoß der Schlitten an mir vorbei.
    Ich ging zu »Number One« und trank zwei, drei Glas Whisky. Ich nahm den Umweg über die Kaschemme, um sicher zu sein, daß Acer mir nicht einen Schatten an die Fersen geheftet hatte. Dann erst suchte ich mir eine Telefonzelle, von der aus ich Phil anrief. Ich sagte ihm, daß ich gezwungen sei, Francis Nocar früher »umzubringen«, als ich angenommen hatte, und daß er die Vorkehrungen für den Abtransport der »Leiche« treffen sollte. Phil sollte mit einem geschlossenen Lieferwagen eine halbe Meile südlich der Villa warten. Sobald ich Francis Nocar davon überzeugt hatte, daß sie jetzt auf unserer Seite mitspielen mußte, würde ich ihm ein Zeichen geben.
    »Ich werde alles organisieren«, sagte Phil, »aber du weißt, daß dieser Fall nichts mit der Aufgabe zu tun hat, für die wir hergeschickt wurden.«
    »Stimmt«, antwortete ich, »aber ich kann nicht aussteigen. Wenn ich Francis Nocar nicht ›ermorde‹, wird Acer einen Killer finden, der sie wirklich umbringt. Also ist es besser, daß ich den Job übernehme.« Ich lachte, aber ich glaubte, daß es nicht sehr echt klang. »Außerdem empört sich der Mädchen-Mörder vielleicht darüber, daß ein anderer ihm die Show stiehlt, und er macht sich an mich heran, um es mir heimzuzahlen. Auf diesem Umweg könnten wir doch noch einen Erfolg erzielen.«
    »Aussichtslos!« sagte Phil. »Er wird niemals einen Mann

Weitere Kostenlose Bücher