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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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die einer Laborprüfung jederzeit standhält.«
    Er starrte ins Leere. »Ich handle aber nicht mit Rauschgift«, behauptete er, »aber ich kenne ein paar Leute, die Ihnen möglicherweise helfen können. Es sind sehr mißtrauische Burschen. Sie werden irgendeine Legitimation verlangen, Mister.«
    Ich zeigte beim Lächeln meine Zähne. »In dieser Branche ist es nicht üblich, Visitenkarten auszutauschen«, bemerkte ich. »Meine Legitimtion besteht aus einem fetten Bündel von Banknoten - eine bessere Legitimation gibt es in diesem Lande nicht, junger Freund.«
    Er erhob sich. »Ich bin in zwei Stunden wieder zurück«, versicherte er. »Ich muß Sie bitten, mir nicht zu folgen.« Er wies auf einen Hügel, der etwa 100 Yards von der Bank entfernt war. »Wenn ich dort oben angelangt bin und einen Blick zurückwerfe, möchte ich Sie noch auf dieser Bank sehen.«
    »Okay«, sagte ich kopfnickend. »Ich erwarte Sie hier - in zwei Stunden!«
    Ich lehnte mich zurück und steckte mir eine Zigarette an, ohne hinter dem Puertoricaner herzublicken. Phil, der nur auf diesen Augenblick gewartet hatte, übernahm jetzt die Aufgabe, Carlos Fenderico zu folgen. Wenn alles klappte, würde der Puertoricaner Phil zu Carters Versteck führen.
    Fenderico war pünktlich nach zwei Stunden zur Stelle. Inzwischen war es 6.30 Uhr geworden. Der Park hatte sich weitgehend geleert. Am Himmel waren Wolken aufgezogen. Ein kühler Wind strich durch die Bäume; es sah so aus, als wollte es bald regnen.
    »Ich kann Ihnen 100 Gramm verkaufen - als Probe!« sagte er ruhig. »Sie müssen dafür 8000 Dollar bezahlen - es ist ein hochkonzentriertes Produkt. Sie können jederzeit mehr davon haben, aber lassen Sie die Ware erst einmal prüfen! Wenn sie Ihnen zusagt, besorge ich Ihnen von dem Stoff noch zwei oder drei Kilogramm.«
    »Wievielprozentige Ware ist es?«
    »Es handelt sich dabei um ein 70prozentiges Marihuanapräparat. Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, daß es sich weitgehend verdünnen läßt.«
    Ich blickte, als ob ich nachrechnete. »Dafür kann ich Ihnen höchstens 6000 Bucks geben, mein Junge«, sagte ich. »Schließlich muß ich auch noch etwas daran verdienen.«
    »Nun machen Sie mal einen Punkt! Und was ist mit mir?« fragte er hitzig. »Ich bekomme nur zehn Prozent vom Verkaufserlös und muß mich im übrigen an die Forderungen halten, die der Verkäufer gestellt hat.«
    »Zehn Prozent? Das heißt, daß Sie mit einem Schlag 600 Bucks kassieren - ganz zu schweigen von dem Moos, das Sie bei einem weiteren Abschluß einstreichen können. Sie brauchen mir nichts vorzumachen, mein Junge.«
    »Okay«, sagte er resignierend. »Kommen Sie mit!«
    Wir setzten uns in Bewegung und spazierten hügelan. »Wohin fahren wir?« wollte ich wissen.
    »Wir fahren nicht - wir bleiben hier im Park«, informierte er mich grinsend. »Es ist ein absolut sicheres Versteck. Ich hoffe, daß wir es finden.«
    »Hören Sie mal«, sagte ich und verzog das Gesicht zu einer Grimasse des Unwillens. »Ich bin gern bereit zu kaufen, aber ich habe keine Lust, wie ein Kind nach Ostereiern zu suchen. Aus dem Alter bin ich heraus!«
    »Es ist nur wenige Minuten von hier entfernt«, informierte mich Fenderico. »Aber wenn Sie Wert darauf legen, können Sie an der Bank Zurückbleiben.«.
    »Schon gut, ich komme mit, aber lassen Sie sich keine dummen Tricks einfallen!« warnte ich ihn.
    Er grinste mich spöttisch an. »Angst?«
    »Nicht die Spur!«
    Er sagte nichts mehr. Wir gingen vom Hauptweg in nördlicher Richtung auf die Tennisplätze zu. Noch ehe wir sie erreicht hatten, bogen wir nach Osten ab. Ein schmaler Pfad führte hier durch ein stark hügeliges und ziemlich undurchsichtiges Gelände. Wir kamen an einem kleinen Denkmal vorüber, das dem Dichter Emerson gewidmet ist. Hinter dem Denkmal begann Fenderico plötzlich seine Schritte laut zu zählen. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Fenderico sagte laut »20!« und verließ den Weg. Ich schritt hinter ihm her. Wir marschierten durch eine Reihe von Büschen und sahen nach 20 Yards nichts mehr von dem Weg. Es ging noch einmal hügelan, dann senkte sich das Gelände und endete in einer kleinen Talsenke, die mit Felsplatten und Gesteinsbrocken bedeckt war.
    Fenderico blieb stehen und schaute sich suchend um. Ich hatte das Gefühl, daß er mir eine Kommödie vorspielte, und war entschlossen, auf der Hut zu sein.
    »Diese Platte muß es sein!« sagte Fenderico und wies auf einen grünbemoosten und ziemlich

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