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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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ablehnend.
    Ich lachte leise. »Kann verstehen, daß Sie mißtrauisch sind, Partner. Aber meinetwegen brauchen Sie sich keine grauen Haare wachsen zu lassen. Im übrigen bin ich nicht hinter Kükenfutter her. Ich brauche eine große Lieferung - eine Superlieferung, um genau zu sein. Wenn Sie keine Beziehungen haben, können Sie weitergehen und den Puppen schöne Augen machen.«
    »Ich glaube, bei Ihnen piept’s!« sagte er leise. Sein Blick klebte an mir wie Fliegenleim.
    Er hieß Carlos Fenderico. Seine Freunde nannten ihn The Big Cutter, weil er es im Umgang mit einem Klappmesser zu einer unbestrittenen Meisterschaft gebracht hatte. Ich wußte, daß er mit Tony Carter in einem Haus gewohnt hatte und ein kleiner Rauschgiftschieber war, der seine Kunden im Central Park bediente, höchstenfalls päckchenweise, noch häufiger aber mit einzelnen Marihuanazigaretten.
    Nachdem es mir unmöglich gewesen war, Barbara Monelli mit meinem, Charme zu becircen, und nachdem Tony Carter von der Bildfläche verschwunden war, waren Phil und ich dazu übergegangen, unser Glück als angebliche Rauschgifthändler zu versuchen. Da wir die Ware bei Carter vermuteten, konzentrierten sich unsere Bemühungen auf die Leute, die er kannte oder gekannt hatte. Fenderico war einer dieser Burschen.
    »Hören Sie mal, Mister, bei mir sind Sie an der falschen Adresse. Erstens verkaufe ich keine Reefers, und zweitens rieche ich einen Polizeispitzel 20 Meilen gegen den Wind!« erklärte er hitzig.
    Ich lachte leise und spöttisch. »Schade, ich hatte gehofft, daß Sie mir helfen können. Für Sie wären dabei ein paar große Scheine drin gewesen, Partner!«
    Sein Adamsapfel glitt gleich zweimal auf und ab. »Sie spinnen ja!« sagte er verächtlich. Ich schaute mich um und zog dann meine Brieftasche aus dem Anzug. Ich ließ ihn einen Blick hineinwerfen. Als er die dicken Dollarbündel bemerkte, die ich mir für diesen Zweck bei unserem Zahlmeister ausgeliehen hatte, wurden seine Augen groß und rund. Die Pupillen erweiterten sich.
    Er schluckte abermals. »Setzen wir uns!« sagte er.
    »Warum denn nicht gleich so!« sagte ich und nahm neben ihm auf einer Bank Platz. Er nagte auf seiner Unterlippe und versuchte offenbar, zu einem Entschluß zu kommen.
    »Warum haben Sie mich angesprochen?« wollte er wissen.
    Ich legte die ausgestreckten Arme auf die Rückenlehne der Bank und streckte die Füße aus. »Ich weiß nicht, ob Sie Randy Shucks kennen. Er hat mich bisher beliefert, aber leider hatte er Pech. Sie haben ihn vor einer Woche geschnappt. Jetzt muß ich mich nach einer neuen Quelle umsehen.«
    Ich konnte sicher sein, daß Fenderico von Shucks Verhaftung gehört hatte. Die Sache hatte in den Zeitungen einigen Staub aufgewirbelt. Shucks war keiner der ganz großen, aber auch kein kleiner Gangster gewesen.
    »Das erklärt noch nicht, weshalb Sie ausgerechnet mich angesprochen haben!« meinte der Puertoricaner hartnäckig. »Sehe ich etwa aus wie ein Rauschgiftschieber?« fügte er mit beleidigt wirkendem Gesicht hinzu.
    Ich grinste. »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, junger Freund, genauso sehen Sie aus! Ich beobachte Sie seit einiger Zeit. Vor einer Stunde saßen Sie auf einer Bank in der Nähe des großen Wasserreservoirs. Als Sie aufstanden, ließen Sie eine Packung Zigaretten auf der Bank zurück. Kurz darauf ließ sich eine junge Dame auf derselben Bank nieder -nur drei Minuten. Dann erhob sie sich. Die Zigaretten nahm sie mit. Sie warf beim Weggehen ein zusammengeknülltes Tuch in den Abfallkorb neben der Bank. Sie kreuzten wenige Minuten später auf und fischten sich das Tuch aus dem Abfallkorb, um sich damit die Schuhe abzuwischen. Ich besitze scharfe Augen, junger Mann. Ich sah sehr genau, daß Sie aus dem Tuch eine Geldnote klaubten, dann warfen Sie das beschmutzte Tuch zurück in den Abfallkorb und schlenderten pfeifend davon. Stimmt’s?«
    Der Puertoricaner starrte mich an, schweigend, aber nicht mehr so feindselig wie vorher.
    Ich lächelte ihm in die Augen, mit mildem und nachsichtigem Spott. »Wäre ich ein Polizeispitzel, hätte ich die junge Dame und Sie in flagranti ertappen und verhaften lassen können, nicht wahr?«
    Er beleckte sich die Lippen. »Okay, was wollen Sie kaufen?« fragte er dann.
    »Vor allem Qualität. Und Menge. Soviel ich kriegen kann, ein Kilo oder mehr«, antwortete ich. »Mengen, die unterhalb der Hundertgrammgrenze liegen, interessieren mich nicht. Es muß, wie ich schon sagte, sehr gute Ware sein,

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