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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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gegenüber. Sie wollten ein Geschäft miteinander machen, aber sie waren beide mißtrauisch. Jeder bemühte sich, kein Wort zuviel zu sagen; keiner wollte dem anderen einen Vorteil in den jetzt folgenden Verhandlungen überlassen.
    »Es geht um einen Mann«, sagte Fithmaron.
    »Was für einen Mann? Bekannt? Wichtig?«
    »Mobster«, sagte Fithmaron kurz. »Oho!« wunderte sich der Kleine, der seinen Namen nicht nennen wollte. »Kannst du doch selbst machen, oder?«
    »Nein«, sagte Fithmaron, »ich darf nicht mit ihm Zusammenkommen.«
    »Schon gut«, winkte der Kleine ab. »Ist er schwer zu finden?«
    »Vermutlich ganz leicht. Das heißt, er ist wirklich ganz leicht zu finden. Oder überhaupt nicht«, berichtete Fithmaron.
    »Aha«, sagte der Kleine. »Was ist die Sache dir wert?«
    Fithmaron war Gangster. Er war es gewöhnt, sein Geld leicht zu »verdienen«. Und er war es auch gewöhnt, es mit vollen Händen auszugeben. Trotzdem war er in solchen Fällen, wenn man von ihm ein Angebot verlangte, geizig. »Fünfhundert«, sagte er deshalb.
    Der Kleine sagte darauf kein Wort. Er drehte sich einfach um und zog grußlos von dannen. Er war schon fast 30 Schritte entfernt, als Fithmaron merkte, daß sein Partner das Gespräch für beendet betrachtete.
    Mit großen Schritten lief Fithmaron ihm nach. »Moment«, keuchte er, »ich habe mich nur versprochen!«
    Wieder traf ihn ein stechender Blick. »Zweitausend«, sagte er.
    »Diese Zahl beleidigt mich nicht mehr«, gab der Kleine bekannt, »aber sie gefällt mir noch nicht. Fangen wir mal mit 5000 an.«
    »Meinetwegen!« knurrte Fithmaron. Der Mann, der wie Sammy Davis jr. aussah, streckte fordernd seine rechte Hand aus. »Vorkasse!«
    Seufzend griff Fithmaron in die Tasche und holte einen dicken Umschlag mit Geldscheinen hervor. Er zählte 5000 Dollar ab und reichte sie dem Kleinen. »Und wenn nun…«
    »Du kennst doch unsere Firma. Traust du uns nicht?« fragte der Kleine scharf.
    »Doch, doch!« beeilte sich Fithmaron zu versichern. »Ich meine nur, was ist, wenn es gar keine Möglichkeit für euch gibt, den Auftrag auszuführen. Vielleicht könnt ihr den Mann überhaupt nicht erreichen.«
    »Dann sind deine schönen Greenbacks für dich futsch«, gab der Kleine ungerührt zu. »Wer uns einen Auftrag gibt, muß dafür sorgen, daß wir ihn auch ausführen können. Aber beruhige dich, bis jetzt ist es nur zweimal passiert, daß wir ohne Gegenleistung kassieren konnten.«
    »Schon gut«, nickte Fithmaron. »Ihr müßt aber sofort damit anfangen. Es ist verdammt eilig.«
    »Eilig?« fragte der Kleine. »Wieviel Zeit haben wir?«
    »Ein paar Stunden!«
    »Also Eilzuschlag«, sagte der Kleine und streckte die Hand wieder aus.
    »Eilzuschlag?« fragte Fithmaron verblüfft.
    »Natürlich. Oder meinst du, wir haben nur auf dich gewartet? Wenn du es eilig hast, müssen andere warten. Dadurch gehen uns Prämien verloren. Deshalb mußt du deinen Zuschlag bezahlen!«
    »Wieviel?« wollte Fithmaron wissen. »Noch einmal das gleiche!«
    »Noch einmal 5000?« entsetzte sich Fithmaron. »Das ist ein verdammt teurer Eilzuschlag. Ich habe geglaubt, wenn…«
    Mit einem leisen Pfiff unterbrach der Kleine den aufgeregten Gangsterboß. »Du kennst doch die Postgebühren? Ein gewöhnlicher Brief kostet vier lausige Cent. Und wenn du ›Special Delivery‹ daraufschreibst, bezahlst du 30 Cent extra. Du siehst also, was das US-Post-Office als Eilzuschlag verlangt. Wenn wir ebenso habgierig wären, müßtest du jetzt 30 000 Dollar darauflegen!«
    Seufzend griff Fithmaron erneut in die Tasche und stellte seinen zur Kasse bittenden Geschäftspartner zufrieden.
    »Okay«, nickte der Kleine. »Schieß los. Wer ist der Mann, wo finden wir ihn?«
    »Es ist Brigg Coleman.«
    Der Kleine stieß wieder einen lauten Pfiff aus. »Einer von deinen Leuten, wenn ich mich recht entsinne. Die Geschichte wird langsam interessant. Hat deine eigene Gang dich etwa gefeuert?«
    »Nein, nein, aber…«
    Sammy Fithmaron fuhr sich mit dem Mittelfinger der rechten Hand unter den langsam zu eng werdenden Hemdkragen.
    »Was?«
    »Es ist so, ich meine… weißt du, wir haben da ein Ding gedreht…«
    Der Mann, der wie ein älterer Sammy Davis jr. aussah, grinste und steckte sich eine Zigarette an. Das noch brennende Streichholz hielt er in der Hand und betrachtete hingebungsvoll die Flamme. Erst als das Feuer unmittelbar seine Fingerspitzen bedrohte, blies er es aus.
    »Man kann sich verdammt leicht die Finger verbrennen«,

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