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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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und bereitete sich auf die zusätzliche Leibesübung vor. Sein Vater hingegen schaute auf den immer näher kommenden Wagen.
    »Daddy!« mahnte der Fünfjährige.
    »Moment, Junior«, sagte Whitespoon und gab sich Mühe, seine Unruhe nicht erkennbar werden zu lassen. Und unruhig war er. Im Hochsommer, bei strahlendem Sonnenschein, kam es schon hin und wieder einmal vor, daß sich zu dieser frühen Stunde ein Badegast hier draußen einfand. In dieser Jahreszeit und bei diesem Wetter mußten die Insassen des Fahrzeuges andere Absichten haben.
    Yard um Yard rückte der Wagen näher. Plötzlich zuckte Whitespoon zusammen. Blitzschnell erkannte er die Gefahr. Das vordere Nummernschild des Wagens war mit alten Säcken unkenntlich gemacht. Hastig schaute Whitespoon sich um. Rechts lag der unendliche Atlantik. Weit draußen vor der Küste sah er die Umrisse eines Schiffes. Meilenweit entfernt. Links lag die große Fläche des Great Kills Parks. Am jenseitigen Ufer ebenfalls einige Schiffe, aber keine Menschen. Und selbst wenn sie dagewesen wären, es wäre ein Zufall gewesen, wenn einer von ihnen gerade in diesem Moment mit einem Fernglas die Ereignisse auf der Landzunge beobachtet hätte. Mit bloßem Auge war nichts zu erkennen.
    Die beiden Whitespoons waren ohne Fahrzeug auf ihrem Frühsportplatz. Der tägliche Morgenlauf gehörte dazu.
    Dean Whitespoon zwang sich zur äußerlichen Ruhe. »Oh, Junior«, sagte er, »mir wird es zu kühl. Komm, vielleicht regnet es morgen. Wir laufen nach Hause. Wer zuerst ankommt, ist der große Sieger. Komm — im Laufschritt!«
    »Was ist der Preis?« fragte der Junior.
    »Wer gewinnt, geht mit dem Unterlegenen zu diesem neuen Spiel, das jetzt aus Europa eingeführt wurde!« versprach der Senior.
    »Uiiih«, führte der Junior einen Indianertanz auf. »Soccer, meinst du. Fußball, nicht wahr? 22 Mann und…«
    »Ja«, sagte der Senior hastig. »Also, lauf schon!«
    Der Kleine flitzte los und holte sofort einen riesigen Vorsprung heraus. Er achtete nicht mehr auf den fremden Wagen, der immer näher kam.
    Dean Whitespoon achtete um so mehr darauf. Und er sah, wie der bis jetzt fast im Schrittempo fahrende Wagen plötzlich einen Sprung vorwärts machte und direkt auf den Jungen zufuhr.
    »Stop!« brüllte Whitespoon.
    Der Wagen hatte Webster Whitespoon fast erreicht. Im gleichen Moment schwang eine Tür auf. Ein Mann sprang heraus und schnitt dem Jungen den Weg ab.
    Sekunden später stoppte der Wagen. Auch die drei anderen Türen sprangen auf. Drei Männer quollen aus dem Wagen. Alle drei hatten mattglänzende Gegenstände in der Hand.
    Maschinenpistolen, erkannte Whitespoon. Und er wußte: Gangster.
    »Stehenbleiben, Whitespoon!« brüllte ihm eine Stimme entgegen. Er lief trotzdem weiter. »Stehenbleiben, sonst stirbt der Junge in dieser Sekunde!« drohte der Mann, der vorne rechts ausgestiegen war.
    Whitespoon blieb stehen. »Was wollen Sie?« Erst in diesem Moment erkannte er, daß alle vier Männer Damenstrümpfe über die Gesichter gezogen hatten. Es war unmöglich, einen von ihnen zu erkennen.
    Der kleine Webster heulte laut auf, aber der Mann, der als erster aus dem noch fahrenden Wagen gesprungen war, hatte ihn schon fest im Griff und führte ihn auf das Fahrzeug zu.
    »Was wollt ihr von dem Boy? Laßt ihn los, laßt ihn doch los!« schrie Whitespoon verzweifelt.
    »Stehenbleiben!« befahl die kalte Stimme des Mannes von vorne rechts.
    »Bleib stehen, Whitespoon! Dem Boy geschieht nichts, wenn du dich vernünftig verhältst. Andernfalls…« Whitespoon lief trotzdem weiter.
    Ein zweiter Mann aus dem Wagen stellte sich ihm in den Weg und versetzte ihm einen harten Stoß mit dem Lauf der Maschinenpistole.
    Endlich stoppte Whitespoon und blickte wie gehetzt in die Runde. Doch von keiner Seite kam Hilfe. Die Landzunge lag leer und verlassen wie jeden Tag um diese Zeit.
    »Whitespoon«, sagte der Mann von vorne rechts, »dies ist ein Kidnappingfall. Wir sind Gangster. Versuchen Sie nicht, uns Widerstand zu leisten. Wenn unser Plan mißlingt, bleiben hier zwei Leichen liegen. Sie werden beide als Whitespoons identifiziert werden. Ist das klar?«
    Whitespoon senior nickte stumm. »Okay«, sagte der Gangster. »Dann können Sie unsere Bedingungen entgegennehmen!«
    »Was wollt ihr?« quälte sich Whitespoon heraus. »Los, sagt es! Ich tue alles, was ihr wollt! Aber laßt mir den Jungen! Bitte!«
    »An uns liegt es nicht«, sagte Slim Thomason, der Mann von vorne rechts. »Doch ich nehme an,

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