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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Augenblick! Mit wem spreche ich denn überhaupt?«
    »Hiller«, krächzte die Frau aufgeregt.
    »Miller?« fragte die Männerstimme.
    Mrs. Hiller räusperte sich. Sie war so aufgeregt, daß sie kaum einen Ton hervorbringen konnte. Und im selben Augenblick war da auch plötzlich ein Geräusch draußen, außerhalb des Wohnzimmers. Zugleich aber drang auch eine Männerstimme wieder aus dem Hörer: »Mrs. Hiller?«
    Sie hörte, wie draußen Schritte durch den Flur auf das Wohnzimmer zukamen. Sie sah, wie sich ihr Junge hilfesuchend nach ihr umbliekte. Das Herz schlug ihr bis in den Hals hinauf.
    »Ja!« rief sie. »Bitte, kommen Sie schnell, Mr. Cotton! Sie haben uns entführt, George und mich! Bitte, helfen Sie uns! Ich…« Die Wohnzimmertür ging auf, einer der Männer erschien auf der Schwelle und überblickte rasch die Situation. Mit einem einzigen Satz war er bei dem Tisch und schlug dem Jungen den Revolver aus den kindlichen Fäusten. Dann warf er sich herum und stürzte sich auf sie.
    »Hilfe!« rief Mrs. Hiller unwillkürlich. »Hiiiiilfee! Mr. Co…«
    Der Faustschlag des Mannes traf sie brutal in den Magen. Mrs. Hiller bäumte sich auf, der Hörer fiel ihr aus der Hand, und als sie in sich zusammensackte, sah sie gerade noch, wie der Mann den Hörer auf die Gabel schleuderte. Dann machte er auch schon wieder kehrt und stieß den Jungen beiseite, der sich nach dem Revolver bücken wollte. Der Mann riß die Waffe an sich und richtete sich keuchend auf.
    »Verdammt noch einmal!« schrie er die blonde Frau auf der Couch an. »Kannst du denn nicht einmal eine verdammte Nacht die Augen aufhalten! Rühr dich nicht von der Stelle!« fuhr er den Jungen an, der zu seiner Mutter gelaufen war. »Ich hätte diese Mistbrut gleich umlegen sollen!«
    Mrs. Hiller war nicht ohnmächtig, aber der Schmerz war so heftig, daß sie kaum atmen konnte. Der Junge stellte sich breitbeinig vor sie hin und reckte trotzig den Kopf vor.
    »Sie werden uns nichts tun!« rief er wütend und ängstlich zugleich. »Mr. Cotton ist mein Freund! Sie wagen es nicht, jemandem etwas zu tun, der ein Freund von Mr. Cotton ist! Sie werden schon noch sehen, was passiert! Mr. Cotton ist ein G-man! Und das FBI wird euch alle…«
    »Halt’s Maul!« brüllte Sam Peabody. »Dein Gewäsch fehlt mir gerade noch! Es ist schon genug schiefgegangen in den letzten paar Stunden!«
    »Schief gegangen?« rief die blonde Frau auf der Couch. »Um Himmels willen, Sam, was ist denn passiert?«
    »Ich habe keine Zeit, jetzt lange Reden zu halten.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Zum Lagerschuppen.«
    »Zu was für einem Lagerschuppen?«
    »Nachsehen, ob der G-man noch — ach, Himmel, das verstehst du nicht. Ich werde es dir schon noch erzählen, sobald ich Zeit dazu habe. Jetzt laufe und hole etwas, womit wir diese beiden da fesseln können! Auf dich allein kann man sich doch nicht verlassen.«
    »Sam, ich muß eingeschlafen…«
    »Ich will keine Erklärungen, ich will, daß du etwas holst, womit man sie fesseln kann, ist das so verdammt schwer zu verstehen?« brüllte er.
    »Schrei nicht so!« sagte die Frau beleidigt. »Soll noch jemand aus der Nachbarschaft die Polizei alarmieren, weil er denkt, du bringst mich um?« '
    »Dann tu gefälligst, was man dir sagt!«
    »Was soll ich denn holen?«
    »Schnur, Stricke, eine Leine, verflucht noch mal!«
    »Wie wäre es mit der blauen Nylonleine aus dem Badezimmer? Wo ich immer deine Hemden…«
    »Nun hole sie schon!« rief er und verdrehte die Augen. »Wenn ihr Weiber einmal etwas schnell und ohne überflüssiges Gequatsche tun könntet!« Die blonde Frau lief hastig hinaus. Man hörte eine Tür schlagen. Wenig später kam sie wieder mit der Leine zurück. Inzwischen hatte sich Sam Peabody an Mrs. Hiller gewandt.
    »Beim nächstenmal knallt Myrna Sie nieder, das bringe ich ihr bei, verlassen Sie sich darauf!« knirschte er wütend. »Und Ihren Sprößling mit! Ich verspreche es Ihnen!«
    »Tun Sie, bitte, bitte, meinem Jungen nichts«, flehte die Mutter.
    »Versuchen Sie nicht noch einmal, uns hereinzulegen!« fauchte er und nahm die unzerreißbare Wäscheleine, die seine Frau ihm brachte.
    Ein paar Minuten später hatte er Mutter und Sohn zu bewegungsunfähigen Bündeln verschnürt. Er richtete sich ächzend auf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    »Ich muß wieder weg«, sagte er rauh. »Wollte nur schnell nachsehen, ob bei dir alles okay ist. Da habe ich ja gerade im richtigen Augenblick

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